Düsseldorf. Oliver Reck, Trainer des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf, freut sich auf das Top-Spiel am Freitag gegen Spitzenreiter Ingolstadt. Der Einsatz von Mannschaftskapitän Adam Bodzek ist fraglich. Der Verein muss 25 000 Euro Strafe für das Fehlverhalten einiger Anhänger zahlen.

Wie es um den grünen Daumen von Oliver Reck bestellt ist, ist zwar nicht bekannt. Fortunas Cheftrainer griff vor dem heutigen Top-Spiel (18.30 Uhr, Arena/live in unserem Ticker) seines Fußball-Zweitligisten gegen den Spitzenreiter FC Ingolstadt immerhin tief in die verbale Grünzeug-Kiste.

„Ingolstadt ist eine Pflanze, die in den vergangenen zwei Jahren sehr gut gegossen und gedüngt wurde und dementsprechend gut gewachsen ist“, lobte der 49-Jährige, „wir wollen jetzt nicht gleich den ganzen Baum ausreißen, aber zumindest an den Ästen rütteln und schütteln!“

Die Begegnung Fortuna gegen Ingolstadt ist nicht nur das Duell Zweiter gegen Erster – es trifft auch die offensivstärkste Mannschaft auf die beste Abwehr der Liga. Während die Fortuna wie Konkurrent Heidenheim bereits 20 Treffer auf ihrem Konto hat, mussten die Bayern erst sechs Gegentore in den elf Saisonspielen hinnehmen, in denen sie als einzige Mannschaft im Unterhaus ungeschlagen blieben.

Ingolstadt muss umstellen

Beständigkeit wird beim FC Ingolstadt groß geschrieben. Neunmal vertraute Trainer Ralph Hasenhüttl zuletzt seiner erfolgreichen Startelf, die ihrem Coach schließlich auch wenig Anlass für personelle Änderungen gab. Heute jedoch muss der Übungsleiter erstmals einen Wechsel vornehmen. Da sich Andreas Lex zuletzt gegen Heidenheim einen Teilanriss des Syndesmosebands zuzog, rückt Moritz Hartmann in den Kader. Sollte auch Mathew Leckie ausfallen, der mit einer Magen-Darm-Grippe das Bett hütete, wäre das eine weitere Schwächung des imposanten Ingolstädter Tempospiels.

Eine weitere Konstante bei den Bayern ist das Endergebnis. Viermal setzten sich die Minimalisten zuletzt mit 1:0 durch und überzeugten jeweils nach dem Führungstreffer mit einer abgeklärten Ballbehauptung. Drei der vier Siegtreffer erzielte Torjäger Lukas Hinterseer.

Im bewährten 4-3-3-System übt der Spitzenreiter durch starkes Pressing der beiden Dreierketten früh Druck auf den Gegner aus. Es dürfte somit auf die Fortuna eine Menge Laufarbeit zukommen. Mit dieser Taktik hielt Ingolstadt seine Gegner bislang erfolgreich auf Abstand zum eigenen Tor.

Bei Bodzek "sieht es nicht gut aus"

Rechtzeitig zum Spitzenspiel rücken bei der Fortuna die zuletzt angeschlagenen Charlison Benschop und Jonathan Tah wieder in den Kader. Letzterer dürfte nach überstandenem Muskelfaserriss die Rolle von Adam Bodzek in der Innenverteidigung an der Seite von Bruno Soares einnehmen (müssen). Zwar startete Bodzek, der aus dem Kaiserslautern-Spiel muskuläre Probleme mitschleppte, gestern einen Versuch im Mannschaftstraining. „Bei Adam sieht es aber leider nicht gut aus“, bekannte Cheftrainer Reck.

Es wäre das erste Mal in dieser Saison, dass sein Mannschaftskapitän nicht in der Startelf stehen würde. Mit Tah, der die jüngsten beiden Partien verletzungsbedingt nicht im Kader stand, steht immerhin eine hochkarätige Alternative zur Verfügung. Oder um es mit den floristischen Worten von Sportvorstand Helmut Schulte zu sagen: „Jonathan ist unerschütterlich wie eine Eiche!“

Unverbesserlich sind dagegen einige Fortuna-„Fans“, weshalb der Verein abermals vom Sportgericht des DFB zur Kasse gebeten wird. Weil einige Anhänger beim Erstrunden-Pokal-Aus in Würzburg sowie beim Punktspiel in Bochum Absperrungen überwanden und Pyrotechnik zündeten, muss die Fortuna 25 000 Euro Strafe zahlen.