Düsseldorf. Beim Testspiel gegen den A-Kreisligisten TSV Urdenbach ging Fortuna Düsseldorf nahezu verschwenderisch mit seinen Torchancen um und nur mit 2:0 in die Halbzeit. In der zweiten Hälfte feuerte der Zweitligist unentwegt auf das Tor der Amateur und gewann letztendlich hochverdient mit 11:0.

Lars Unnerstall und Christian Weber hatten sicherlich schon beschwerlichere Arbeitstage als den gestrigen Sonntag. Während die Mannschaftskollegen noch unten auf dem Rasen kickten, saßen Fortunas Torhüter und Verteidiger zur Schlussviertelstunde im Freundschaftsspiel beim A-Kreisligisten TSV Urdenbach bereits frisch geduscht auf der Tribüne und teilten sich genüsslich eine Bratwurst mit Brötchen. Dazu gab es neidische Blicke der Teamkollegen von der Bank. In der Halbzeitpause hatte Fortunas Cheftrainer Oliver Reck ein halbes Dutzend Mal gewechselt. Darunter auch sein in den ersten 45 Minuten beschäftigungsloser Torhüter und Linksverteidiger Weber.

Dass sich der Zweitligist am Ende standesgemäß mit 11:0 durchsetzen würde, danach hatte es in der ersten Dreiviertelstunde noch nicht ausgesehen. Die Fortuna spielte gefällig bis zum Strafraum, erwies sich allerdings wie schon beim Test am Donnerstag in Enschede (0:1) als zu großzügig im Umgang mit ihren Torchancen. Hinzu kam, dass die Gastgeber anlässlich ihres 120-jährigen Vereinsjubiläums beherzt verteidigten. Und einen gut aufgelegten Schlussmann zwischen den Torpfosten stehen hatten.

„Wie heißt eigentlich dieser Torwart?“, fragte Fortuna-Boss Dirk Kall nach nur sechs Spielminuten und der bereits dritten vereitelten Großchance auf der Tribüne in die Runde. Oliver Schillbock im Urdenbacher Tor hatte zu diesem Zeitpunkt bereits gegen Erwin Hoffer aus der Drehung, Timm Golley und Ben Halloran aus der Distanz sein Können unter Beweis gestellt. Doch schon kurze Zeit später erwies sich der Sechs-Klassen-Unterschied einfach als zu groß.

Golley staubte zur Führung ab

Einen Schuss von Charlison Benschop konnte der Keeper nicht festhalten und Timm Golley staubte zur Führung ab (10.). Es sollte nicht Golleys letzter Treffer gewesen sein, der sich anderthalb Wochen nach überstandener Verletzung mit vier Treffern in Torlaune präsentierte.

Letzteres galt für die Fortuna erst nach der Pause. Denn mit Ausnahme einer verunglückten Rechtsflanke von Charlison Benschop, die mit dem Halbzeitpfiff zum 2:0 im Tor landete, hatte der Zweitligist in der ersten Halbzeit nichts Zählbares vorzuweisen.

Erst die eingewechselten Sergio da Silva Pinto, Michael Liendl per sehenswertem Lupfer und Lukas Schmitz erhöhten nach dem Seitenwechsel binnen einer Viertelstunde auf 6:0. Und bescherten letztendlich auch Lars Unnerstall und Christian Weber unter den 1987 Tribünengästen eine torreiche Schlussphase.

Fortuna: Unnerstall (46. Rensing) - Schauerte, Soares, Bodzek, Weber (46. Schmitz) - Erat (46. Pinto), Avevor (46. Bomheuer) - Golley, Benschop (46. Liendl), Halloran (46. Bellinghausen) - Hoffer.
Tore: 1:0 (10.) Golley, 2:0 (45.) Benschop, 3:0 (49.) Pinto, 4:0 (51.) Liendl, 5:0 (60.) Schmitz, 6:0 (63.) Bellinghausen, 7:0 (71.) Golley, 8:0 (76.) Golley, 9:0 (85.) Hoffer, 10:0 (87.) Hoffer, 11:0 (90.) Golley.
Zuschauer: 1983.