Düsseldorf. . Keinen starren Besetzungen beim Zweitligisten: Christopher Avevor hat schon auf vielen Positionen gespielt. Dank Trainer Oliver Reck fühlt er sich bei Fortuna Düsseldorf nun auch im defensiven Mittelfeld wohl. Und Spielmacher Michael Liendl hat sich mit dem Wechsel auf den rechten Flügel arrangiert.

Dass Fortunas Cheftrainer Oliver Reck kein Freund von starren Positionsbesetzungen ist, dürfte beim Fußball-Zweitligisten mittlerweile jeder Spieler mitbekommen haben. Der 49-Jährige hat seiner Mannschaft eine neue Flexibilität verliehen, die mitunter sogar die eigenen Kicker überrascht. Jüngstes Beispiel: Christopher Avevor. „Ich habe in meiner Karriere schon auf vielen Positionen gespielt. In der C-Jugend als Zehner, dann auf Rechtsaußen und schließlich als Rechtsverteidiger“, sagt der 22-Jährige. Dass der gelernte Innenverteidiger allerdings auch Qualitäten im defensiven Mittelfeld besitzt, überraschte letztendlich auch Sportvorstand Helmut Schulte: „Ich habe Christopher nach seinem ersten Einsatz als Sechser erst einmal gefragt, ob er das überhaupt schon einmal gemacht hat.“ Nein, hatte er nicht.

Etablierte Variante

Doch nachdem Reck den Deutsch-Ghanaer im August im torlosen Freundschaftsspiel in Eindhoven erstmals als Sechser aufbot, ist aus dem anfänglichen Test eine inzwischen etablierte Variante geworden. Vielleicht brauchte es dazu auch erst die Erkenntnis, dass Avevors Qualitäten als Linksverteidiger limitiert sind. Beim Startelf-Debüt in Bochum misslang die „Notlösung“, den Neuzugang für die verletzten Lukas Schmitz und Heinrich Schmidtgal aufzubieten.

Nach der Pause lief es als „Sechser“ wesentlich besser. Was Avevor zuletzt über die volle Spielzeit gegen Leipzig und in Darmstadt als defensiver Teil der Doppel-Sechs an der Seite von Sergio da Silva Pinto eindrucksvoll unter Beweis stellte. „Als Innenverteidiger weiß ich auf der Sechs, wie ich die Situationen einzuschätzen habe. Die Position ist laufintensiver, aber das ist kein Problem für mich. Ich komme über die Zweikämpfe ins Spiel und fühle mich auf der Sechs wohl“, bekräftigt Avevor, der für Coach Reck nun eine echte Alternative zu Christian Gartner darstellt.

Ohnehin wird es auf der Sechser-Position eng, wenn sich Oliver Fink und Andreas Lambertz wieder fit melden. Zumal mit Lukas Schmitz sich noch ein weiterer Kandidat im defensiven Mittelfeld probiert hatte. Beim 5:1-Testsieg in der Saisonvorbereitung gegen Austria Salzburg machte Schmitz mit Andreas Lambertz die Doppel-Sechs, lief zudem beim 1:0 gegen Dukla Prag im linken Mittelfeld auf.

Benschop agiert lieber zentral

Vom (offensiven) Zentrum auf den rechten Flügel – diese Variante durchlebten zuletzt Michael Liendl und Charlison Benschop. Auch wenn sich Spielmacher Liendl lieber zentral hinter den Spitzen sieht, hat er sich mit seiner zweiten Position arrangiert und diese wie gegen Heidenheim sehr gut interpretiert, als er den Sturmkollegen Benschop und Joel Pohjanpalo jeweils einen Treffer auflegte. Dass auch Charlison Benschop lieber zentral agiert, ist ein offenes Geheimnis.

„Unsere Mannschaft funktioniert“, so Sportvorstand Schulte, „weil wir die richtigen Leute auf den richtigen Positionen haben!“