Düsseldorf. Mit einem Hattrick schoss der Finne Joel Pohjanpalo Fortuna Düsseldorf am Sonntag zum 4:1-Kantersieg beim Aufsteiger SV Darmstadt 98. Mit dem bislang höchsten Saisonsieg kletterte das Team vorerst auf den Relegationsplatz der 2. Bundesliga.
Die englische Woche in der 2. Fußball-Bundesliga stand bei der Fortuna zuletzt ganz unter finnischer Flagge. Drei Spiele, drei Tore – Joel Pohjanpalo hatte in den vergangenen Tagen mit punktebringenden Treffern eindrucksvoll auf sich aufmerksam gemacht. „Joel hat gezeigt, wie wichtig er ist und wie nah er inzwischen an die Mannschaft herangerückt ist“, sagte Oliver Reck gestern kurz vor dem Anpfiff beim SV Darmstadt. 90 Spielminuten später sollten die Worte von Fortunas Cheftrainer zusätzliches Gewicht erhalten haben. Mit einem Hattrick schoss Pohjanpalo sein Team fast im Alleingang zum 4:1 (2:0)-Kantersieg beim bis dahin zu Hause noch ungeschlagenen Aufsteiger.
Als Darmstädter Abwehrspieler durfte man sich nach den ersten vier Heimspielen gleich doppelt mit einer weißen Weste brüsten: Vier Siege, kein Gegentor! Bis die Fortuna und Pohjanpalo kamen, der von der Hintermannschaft der Hessen gleich zwei Geschenke überreicht bekam, die der für zwei Jahre von Bayer Leverkusen an die Fortuna ausgeliehene Stürmer nur noch auszupacken brauchte.
Ausverkauftes Böllenfalltor
Gerade einmal zwölf Minuten waren gespielt, als Darmstadts Linksverteidiger Fabian Holland bei der Ballannahme nach einer zu lang geratenen Flanke von Axel Bellinghausen wegrutschte. Sergio da Silva Pinto ließ sich nicht lange bitten und bediente Pohjanpalo in der Strafraummitte, der nur noch zur Führung einschieben musste. Es war der erste Gegentreffer der Saison für den Aufsteiger im gestern mit 16 150 Zuschauern ausverkauften Stadion Am Böllenfalltor.
Auch beim zweiten Treffer halfen die „Lilien“ tatkräftig mit. Romain Brégerie leistete sich an der Mittellinie, bedrängt von Christopher Avevor, einen katastrophalen Rückpass, genau in den Lauf von Pohjanpalo. Der Finne tunnelte den aus dem Strafraum herausgeeilten Torhüter Christian Mathenia und schob ins leere Tor ein. Fortunas 2:0 traf den Gastgeber mitten hinein in eine Drangphase. Zuvor hatte Marco Sailer erst Fortuna-Keeper Michael Rensing zu einer starken Parade gezwungen, rauschte in der nächsten Szene gefährlich in den Fünf-Meter-Raum, doch der gestern erneut stark aufspielende Jonathan Tah klärte in letzter Sekunde. Der 18-Jährige nahm zudem SV-Torjäger Dominik Stroh-Engel aus dem Spiel.
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Pinto mit einem 18-Meter-Hammer (35.) und Pohjanpalo nach Flanke von Bellinghausen (39.) hätten noch vor der Pause nachlegen können. So wurde es noch einmal spannend, nachdem die Fortuna den Anstoß verschlief. 18 Sekunden waren nach dem Seitenwechsel gerade einmal gespielt, als der eingewechselte Ex-Dresdner Tobias Kempe sich durch die Mitte zum Anschlusstreffer tankte. Die Antwort der Fortuna folgte prompt im nächsten Angriff: Axel Bellinghausens Linksflanke musste Charlison Benschop am zweiten Pfosten aus kurzer Distanz nur noch einschieben.
Der Schlusspunkt unter Fortunas bislang höchsten Saisonsieg blieb Fortunas Mann der letzten Woche vorbehalten: Im Rücken von Darmstadts Viererkette stürmte Joel Pohjanpalo in eine Linksflanke des wiedergenesenen und gestern gleich wieder gewohnt stark aufspielenden Lukas Schmitz. Der Kopfball zum 4:1-Endstand besiegelte eine packende Partie. Und zeigte einmal mehr, wie wichtig Pohjanpalo inzwischen für Fortuna geworden ist.