Düsseldorf. . Am Sonntag hatte Fortuna Düsseldorf in der 2. Bundesliga RB Leipzig zu Gast. Der Aufsteiger wurde von den Düsseldorfer Anhängern mit einem stillen Protest empfangen. Kurz nach dem Tor von Pohjanpalo zum 1:1 kassierte die Fortuna direkt den Gegentreffer. Benschop erzielte das 2:2.

Nein, zu einem Kommentar bezüglich des streitbaren Vereinsmodells des kommenden Gegners RB Leipzig wollten sich Fortunas Verantwortliche im Vorfeld der Zweitliga-Partie nicht hinreißen lassen. „Kein Kommentar!“ hieß es dazu auch von Oliver Reck. Nach dem Schlusspfiff beim 2:2 (0:1)-Remis seiner Mannschaft durch einen späten Ausgleichstreffer von Charlison Benschop (86.) konnte sich Fortunas Cheftrainer am Sonntagnachmittag eine verbale Spitze in Richtung des Gegners aber nicht verkneifen. „Wir haben ein leidenschaftliches Spiel meiner Traditionsmannschaft gesehen“, sagte Reck. Wobei die Betonung auf „Tradition“ lag. „Auch andere Mannschaften können leidenschaftlich spielen“, konterte Trainerkollege Alexander Zorninger. Auch das verbale Duell der Übungsleiter endete Remis.

Stiller Protest gegen RB Leipzig

Ein Großteil der 30 477 Zuschauer war dem Aufruf von Fortunas Fans im Vorfeld gefolgt und bekundete im teils selbst gebastelten schwarzen Trauer-Outfit seinen stillen Protest gegen das Konstrukt RB Leipzig. Mit Ausnahme von gellenden Pfeifkonzerten bei Leipziger Ballbesitz herrschte während der ersten zehn Spielminuten eine gespenstische Stille in Fortunas Fankurve.

Großen Anlass, das selbst auferlegte Schweigegelübde zu brechen, lieferte die Mannschaft ihren Anhängern zunächst nicht. Fortunas gleich auf mehreren Positionen veränderte Startelf haderte mit vielen kleinen Ungenauigkeiten. Während Christopher Avevor für Christian Gartner auf der „Sechs“ neben Sergio da Silva Pinto ran durfte, beackerte Ben Halloran den linken Flügel. Dahinter machte Axel Bellinghausen für den weiterhin angeschlagenen Lukas Schmitz den Linksverteidiger.

In der Sturmspitze vertraute Cheftrainer Oliver Reck wieder auf sein etatmäßiges Duo mit Erwin Hoffer und Charlison Benschop, der über die rechte Seite kam.

Fortuna blieb Passsicherheit schuldig

Das große Schweigen in der Arena mündete nach zehn Minuten in gewohnt frenetischer Anfeuerung. Keinen Moment zu früh, denn als Ben Halloran mit einer von wenigen gelungenen Hereingaben Erwin Hoffer in Szene setzte, hatte wohl auch Cheftrainer Reck den Torschrei bereits auf den Lippen. Doch der Österreicher, der nur noch hätte einschieben müssen, vergab die Hundert-Prozent-Chance der Marke „Schwerer vorbeizuschießen, als zu treffen“. Was sich prompt rächen sollte. Fast im Gegenzug bot sich den Gästen eine exakte Kopie der vorausgegangenen Fortuna-Chance und Georg Teigl verwandelte eiskalt zur Führung der Sachsen.

Im ersten Pflichtspiel der zweikampfstärksten gegen die zweikampfschwächste Mannschaft der Liga lieb die Fortuna zunächst auch ihre Passsicherheit schuldig.

Nach der Pause brachte Chefcoach Reck mit dem Doppelwechsel von Bolly und Pohjanpalo die offensive Brechstange. Und wurde belohnt. Keine zwei Minuten nach seiner Einwechslung schlug Finne Pohjanpalo bereits im dritten Spiel in Serie per Schuss ins linke Eck zu. Während die Fortuna noch frenetisch ihren Ausgleich feierte, schlug Leipzig vom Anstoß weg gnadenlos zu. Jungs Pass auf Teigl mündete per satten Schuss von der Strafraumgrenze in der erneuten Führung. Und erwischte die Fortuna eiskalt, die bis zur 86. Minute und Benschops Ausgleichtreffer alles nach vorne werfen musste.