Essen. . Nach dem packenden Derby am Donnerstag gegen Fortuna Düsseldorf kassierte das Team von Trainer Peter Neururer am Sonntag beim 1. FC Heidenheim eine dicke 0:5-Pleite. Fortuna Düsseldorf spielte 2:2 gegen RB Leipzig. Der FSV Frankfurt und St. Pauli trennten sich 3:3.

Überraschungsteam FC Ingolstadt hat sich zum zweiten Mal in dieser Saison an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga gesetzt. Durch ihren 1:0-Erfolg beim Karlsruher SC blieben die erstarkten Oberbayern spielzeitübergreifend bereits in der 17. Auswärtspartie hintereinander ungeschlagen und stellten damit auch einen 35 Jahre alten Rekord ein. Neuling RB Leipzig musste sich am Sonntag trotz einer zweimaligen Führung mit einem 2:2-Unentschieden bei Fortuna Düsseldorf begnügen und ist jetzt Zweiter - punkt- und torgleich mit Kurzzeit-Tabellenführer Darmstadt 98. Die Hessen kamen zu einem 1:1-Remis bei Union Berlin.

Dahinter hat der 1. FC Heidenheim durch einen beeindruckenden 5:0-Sieg über den VfL Bochum zumindest vorübergehend den 1. FC Kaiserslautern überholt. Die Pfälzer schließen den 8. Spieltag am Montag mit ihrem Match beim Krisenclub 1. FC Nürnberg ab. Nach drei teils happigen Niederlagen am Stück suchen die Franken einen Ausweg aus der sportlichen Krise; die FCK-Partie ist für den angeschlagenen Coach Valerien Ismael vielleicht schon die letzte Bewährungschance.

Ingolstadt stellt alten Leverkusener Rekord ein

Ingolstadt hat schon jetzt Großes erreicht. Nach ihrem 1:0 über Karlsruhe sind die Oberbayern auf fremden Plätzen nun schon so lange ungeschlagen wie Bayer Leverkusen in den Jahren 1978 und 1979 - nämlich 17 Matches in Serie im deutschen Unterhaus. "Wir haben Geschichte geschrieben. Die Leistung gibt uns zusätzlichen Schub für die Zukunft", schwärmte Trainer Ralph Hasenhüttl, dessen Mannschaft bereits ihre Saisonpunkte 14, 15 und 16 einheimste. Es sei "Wahnsinn, was die Jungs geleistet haben", urteilte er überschwänglich.

Für Leipzig schürte der Österreicher Georg Teigl mit einem Doppelpack die Hoffnung auf einen Sieg in Düsseldorf; letztlich reichte es aber nur zu einem Punkt. Torhungriger zeigten sich die aufstrebenden Heidenheimer: Zweimal Marc Schnatterer sowie je einmal Patrick Mayer, Florian Niederlechner und Robert Leipertz demontierten das chancenlose Team von Bochums Kultcoach Peter Neururer.

Zweitliga-Neuling Darmstadt ist den ungewohnten Platz eins erst mal wieder los. Ein Remis in Berlin reichte den auswärts noch sieglosen Hessen nicht, um eine weitere Woche als Tabellenführer zu erleben. Mittelfeldspieler Jerôme Gondorf sprach zwar von einem "wichtigen Punkt" für die nicht aufstiegsambitionierten Darmstädter, "allerdings fühlt es sich nach dieser zweiten Halbzeit ein bisschen so an, als hätten wir zwei verloren". Erst fünf Minuten vor Schluss hatte Christopher Quiring für Union ausgeglichen.

Löwen gehen mit gutem Gewissen auf die Wies'n

Bei den Münchner "Löwen" lief es im ersten Spiel nach dem Aus von Trainer Ricardo Moniz so rund wie nie in dieser Saison. Nach dem Bilderbuch-Einstand für Moniz-Nachfolger Markus von Ahlen beim 2:0 gegen Greuther Fürth dürfen es sich die Profis des TSV 1860 am Dienstag auf dem Oktoberfest gemütlich machen. "Jetzt können wir mit einem guten Gewissen auf die Wiesn gehen", befand Torjäger Rubin Okotie. "Wir hoffen, dass das ein Anfang war", sagte der bisherige Co-Trainer von Ahlen, der von Sportchef Gerhard Poschner eine Quasi-Jobgarantie für das nächste Spiel am Freitag in Aalen erhielt.

Tabellenschlusslicht FSV Frankfurt heimste in einer hektischen Partie gegen den FC St. Pauli beim 3:3 immerhin einen Punkt ein. Richtig durchatmen dürfen die Braunschweiger: Nach zuvor vier Pleiten aus fünf Partien stabilisierte sich die Eintracht durch ein 2:1 über den SV Sandhausen. "Der Druck war da, dennoch wussten wir, dass wir eine starke Heimmannschaft sind", sagte Verteidiger Benjamin Kessel und forderte: "Jetzt müssen wir auch auswärts punkten." Das allerdings wird nicht einfach: Nächster Gegner ist Ingolstadt. (dpa)