Düsseldorf. Joel Pohjanpalo sicherte seiner Fortuna am Donnerstagabend mit seinem 1:1 den Punktgewinn beim VfL Bochum. Dabei schmälerte es seine Freude nicht, dass der Treffer eher kurios zustande kam. Gegen Leipzig will Düsseldorf nun an die starke zweite Hälfte beim VfL anknüpfen, in der Pohjanpalo traf.
„Tor ist Tor“, strahlte Joel Pohjanpalo gestern Mittag und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Natürlich wusste Fortunas Stürmer genau, dass bei seinem Treffer am Vorabend in der 67. Spielminute im West-Derby der 2. Fußball-Bundesliga beim VfL Bochum auch eine Portion Glück mit im Spiel war. Der Finne hatte sich den Ball nach einer Flanke von Julian Schauerte an die Brust geschossen, von wo aus der Ball schließlich an die Unterkante der Latte und ins Tor sprang. „Wie der Ball im Tor gelandet ist – danach fragt spätestens in ein paar Tagen niemand mehr“, sagte Pohjanpalo. Womit er natürlich Recht hat. Ohnehin war der Ausgleich zum 1:1-Endstand in einer temporeichen zweiten Halbzeit vollauf verdient für Pohjanpalo und seine Mannschaft, die nach schwachen 45 Minuten im zweiten Durchgang ein ganz anderes Gesicht zeigte.
Die richtige Antwort gegeben
OP! Schmidtgal fällt bis zur Winterpause aus
Die Diagnose ist niederschmetternd, erst recht für einen Spieler mit einem so unglaublichen Verletzungspech wie Heinrich Schmidtgal: Fortunas Linksverteidiger hatte sich im Training einen Sehnenabriss im Oberschenkel zugezogen und fällt bis zur Winterpause aus! Am Montag wird er in Augsburg von Spezialist Dr. Ulrich Boenisch operiert. „Die Nachricht ist sehr bitter für Heinrich und die gesamte Mannschaft“, sagte gestern Cheftrainer Oliver Reck, „die Mannschaft und ich müssen den Jungen jetzt aufbauen und wir werden ihm die nötige Zeit und Ruhe geben, damit er im nächsten Jahr dann wieder dabei ist!“
„Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt, doch die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit genau die richtige Antwort gegeben“, lobte Fortunas Cheftrainer Oliver Reck, der Pohjanpalo etwas überraschend für Erwin Hoffer als Spitze in der Startelf nominierte.
„Ich habe am Spieltag erfahren, dass ich von Beginn an spielen darf“, freute sich Pohjanpalo, der die Fortuna im Spiel zuvor gegen Aufsteiger Heidenheim (3:2) mit seinem Treffer als Joker zum ersten Heimsieg köpfte. Seine beiden Tore waren drei Punkte wert. Gegen RB Leipzig sollen am Sonntag (13.30 Uhr, Arena) weitere Tore folgen.
Der von Bayer Leverkusen an die Fortuna ausgeliehene Pohjanpalo hatte es bislang schwer, sich gegen die Stürmerkollegen Charlison Benschop und Erwin Hoffer durchzusetzen. Doch Trainer Reck hob immer wieder die starken Trainingsleistungen seines Finnen hervor, der sich über den Trainingsplatz für die Startelf empfahl. In Bochum gab es für ihn ein besonderes Wiedersehen mit VfL-Kicker Mikael Forssell. „Wir kennen uns noch aus Finnland zu Zeiten in Helsinki“, sagt Pohjanpalo, „als Elfjähriger war ich bei Mikael im Fußball-Camp, er ist ein großartiger Spieler.“ Logisch, dass die beiden Nordlichter nach dem Schlusspfiff Trikots und Neuigkeiten austauschten.
Avevor war „Notlösung“
Fortunas Cheftrainer Oliver Reck wartet indes auf Neuigkeiten von seiner medizinischen Abteilung. „Noch habe ich die Hoffnung, dass Lukas Schmitz am Sonntag wieder spielen kann.“ Wie sehr der angeschlagene Linksverteidiger der Fortuna fehlte, wurde in Bochum offensichtlich, als sich Christopher Avevor als „Notlösung“, so Reck, eine Halbzeit lang auf dem linken Defensivflügel versuchte. In der zweiten Halbzeit auf der Sechser-Position für Christian Gartner aber gewohnte Stärken zeigte.
Die Flügel waren zuletzt Fortunas großer Trumpf. Während auf der linken Seite Axel Bellinghausen und Lukas Schmitz immer besser harmonisieren, gilt dies auf der rechten Seite für Julian Schauerte und Michael Liendl, die in Bochum per Doppelpass den Ausgleichstreffer durch Joel Pohjanpalo vorbereiteten.
„Gegen Leipzig“, so Cheftrainer Reck, werden hundert Prozent Leistung nicht ausreichen. Wir werden körperlich und geistig alles abrufen müssen!“