Düsseldorf. . Generalprobe geglückt. Mit 2:1 setzte sich die Elfenbeinküste im letzten WM-Test gegen El Salvador durch. Auch Fortuna-Stürmer Mathis Bolly kam kurz zum Einsatz. Der 23-Jährige fiebert dem WM-Start entgegen. Im Interview spricht er über seine Rolle im Team, seine Hoffnungen und über Drogba.

Haben Sie mit einer Nominierung gerechnet, nachdem Sie bei der Fortuna fünf Monate lang pausieren mussten?

Mathis Bolly: Ich habe nie die Hoffnung verloren! Ich wusste, wenn ich bei der Fortuna noch gute Spiele mache, dann habe ich eine Chance dabei zu sein. Das ist mir glücklicherweise gelungen. Ich habe 78 Minuten gegen Bosnien gespielt, wo ich dem Trainer auch noch einmal zeigen konnte, dass ich fit für die Weltmeisterschaft bin.

Sind Sie ein wenig überrascht, dass Sie den Kaderplatz für Seydou Doumbia einnehmen, der für ZSKA Moskau immerhin 18 Tore erzielte?

Bolly: Ich denke nicht, dass ich seinen Platz bekommen habe. Seydou ist eher ein Torjäger und ich eher ein Flügelspieler. Wir haben große Torjäger wie Drogba im Team, die die Position von Doumbia spielen können. Ich konkurriere da eher mit den Außenspielern. Ich denke der Trainer wollte noch eine andere Qualität haben.

Im Angriff haben sie namhafte und international erfahrene Konkurrenten. Was glauben Sie, wie groß ihre Chancen auf einen Einsatz sind?

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Bolly: Das wird man sehen. Ich möchte natürlich soviel spielen und Erfahrungen sammeln wie es nur geht. Ich weiß aber, dass ich nicht zu den ersten Elf gehöre, aber ich möchte auch als Joker meinen Teil zu einem erfolgreichen Turnier beitragen.

Für die goldene Generation der Elfenbeinküste wird die Weltmeisterschaft der letzte große internationale Auftritt. Wie groß ist der Druck auf der Mannschaft, zumal nach den letzten beiden Weltmeisterschaften jeweils nach der Vorrunde Schluss war?

Bolly: Es gibt sicherlich Druck, vor allem aus der Heimat, da wir als das beste Fußballteam Afrikas angesehen werden. Aber wir versuchen uns davon freizumachen. Die Stimmung im Team ist sehr gut, in der Kabine wird viel gelacht. Wir haben viele Spieler die schon bei einer WM gespielt haben und ich denke, diese Erfahrung wird sich für uns auszahlen wenn die WM startet.

Mit wem werden Sie ihr Zimmer im WM-Quartier teilen?

Bolly: Das weiß ich noch nicht. Jetzt in der Vorbereitung in den USA hatten wir Einzelzimmer. Wie es dann bei der Weltmeisterschaft in Brasilien aussieht, weiß ich noch nicht.

Wie fit sind Sie nach ihrer fünfmonatigen Spielpause?

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Bolly: Wir trainieren hier jeden Tag hart, so dass ich denke, dass ich in guter Form zurück nach Düsseldorf kommen werde, um dann alles für die Fortuna zu geben. Das Training ist sehr intensiv. Vor allem die ersten Wochen waren sehr hart, weil jeder ins Team wollte. Ich bin also in „good shape“.

Wer ist ihr Vorbild in der Nationalmannschaft und warum?

Bolly: Ich habe die Chance mit einigen Spielern zu spielen, die ich als Kind angehimmelt habe. Dazu zählt natürlich Didier Drogba. Er ist der größte Star bei uns und einfach ein super Typ. Neben ihm schau ich mir vielleicht noch ein wenig bei Gervinho ab. Er ist mir vom Spielertyp her ähnlich, spielt aber auf einem höheren Level.

Was trauen Sie der Elfenbeinküste bei der WM zu, wie weit kann die Mannschaft kommen?

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Bolly: Unser Hauptziel ist es zunächst die Gruppe zu überstehen. Wir haben eine schwere Gruppe, aber auch eine ausgeglichene, sodass unsere Chancen nicht schlecht stehen. Was dann in den K.o.-Spielen möglich ist werden wir sehen.