Düsseldorf. Nach zweieinhalb trainingsfreien Tagen gab es bei Fortuna Düsseldorf am Montag zum Wochenauftakt eine 90-minütige Lauf- und Fitnesseinheit - nicht gerade ein Stimmungsaufheller für die Profis. Für die geht der Abstiegskampf in der 2. Bundesliga am Freitag in Paderborn weiter.
Auch Oliver Fink dürfte schon stimmungsvollere Trainingseinheiten bei der Fortuna erlebt haben, als jene anderthalb Stunden, die der Fußball-Zweitligist am Montagnachmittag neben der Stockumer Arena abhielt. Wo sonst auch schon einmal der eine oder andere Flachs unter den Spielern gehalten wird, herrschte gestern emsige Betriebsatmosphäre. Was nicht nur mit der weiterhin unbequemen Tabellensituation zusammenhing, die Fortuna sechs Spieltage vor dem Saisonende „nur“ sieben Punkte vor der Abstiegszone führt.
„Nach zweieinhalb trainingsfreien Tagen hatten wir uns eigentlich alle auf den Ball gefreut“, lüftete Oliver Fink das kleine Stimmungsrätsel. Doch statt dem Ball gab es für die Rothemden zum Wochenauftakt eine 90-minütige Lauf- und Fitnesseinheit. „Das war schon ein Stimmungsdämpfer“, gestand der defensive Mittelfeldspieler.
„Vierzig-Punkte-Marke knacken“
Für Fink und die Fortuna geht der Abstiegskampf nach dem 0:0 gegen Ingolstadt am Freitag in Paderborn weiter. „Ich schaue schon auf die Tabelle und ehrlich gesagt war mir sehr wohl, als ich am Sonntag gesehen habe, dass die Partie Bielefeld gegen Aalen torlos endete“, gestand Fink. Ein Sieg der Arminen hätte schließlich den Vorsprung der Fortunen auf den Relegationsplatz auf eine Handvoll Punkte zusammengeschmolzen. So bleibt es bei sieben Zählern und dem Warten auf den endgültigen Befreiungsschlag. „Wir sollten zusehen, dass wir bald möglichst die Vierzig-Punkte-Marke knacken“, hatte Mannschaftskapitän Andreas Lambertz jüngst gefordert.
„Der Vorteil liegt ganz klar auf unserer Seite, auch andere Mannschaften haben Druck“, räumte Fink ein, der aus der jüngsten Partie gegen Ingolstadt positive Entwicklungen für die kommenden Aufgaben im Saisonendspurt ziehen konnte.
Auf einem schmalen Grat
„Spielerisch war das ganz ordentlich, wir haben gut verteidigt. Letztendlich müssen wir uns ‘nur’ den Torabschluss ankreiden lassen. Der Gegner war defensiv eingestellt und hat mit seinen schnellen Außen auf Konter gelauert. Das war auch mit ein Grund, warum wir in den Schlussminuten vielleicht nicht volles Risiko gespielt haben“, so der 31-jährige Hirschauer. Doch Fink bemühte auch kritische Töne: „Wir bewegen uns bei den Foulspielen auf einem schmalen Grat. So viele Freistöße wie in den vergangenen Spielen dürfen wir uns nicht mehr erlauben, dafür müssen wir ein Gespür entwickeln!“
Stürmer und Teamkollege Charlison Benschop macht sich um den (möglichen) Abstiegskampf keine Sorgen: „Dafür haben wir zu viel Qualität im Kader. Allerdings haben wir derzeit zehn verletzte Spieler und folglich viele Schwankungen in unseren Leistungen. Wir konnten in dieser Saison bislang vielleicht gerade mal zwei Wochen lang mit der kompletten Mannschaft trainieren.“ Um seine sportliche Zukunft macht sich der Curacao-Niederländer derzeit keine Gedanken. „Ich will mich nur auf die Fortuna konzentrieren und habe meinem Berater deshalb extra gesagt, dass ich bis zum Saisonende nichts von ihm hören will!“