Düsseldorf. . Nach der umfangreichen Pressemitteilung von Fortuna Düsseldorf zu den Prügelvorfällen von Frankfurt drängt sich der Verdacht auf, die Fortuna räume den Vorfällen zu viel Platz ein. Aber dieser und andere unschöne Vorfälle können die Erfolgsgeschichte der Fortuna seit 2008 gefährden. Ein Kommentar.
Sechs Spiele zu gehen, immer noch sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsgefahrplatz. Die Fortunen wackeln mit Puddingbeinen ins längst minimalisierte Ziel. Nicht wegen brillanter Leistungen. Sondern weil die Konkurrenten noch schlechter spielen.
Umso bemerkenswerter war am Freitagabend beim 0:0 gegen Ingolstadt die eisern-starke Unterstützung der Gekommenen. Dass mehr als 1500 Fans trotz gültiger Eintrittskarte zu Hause geblieben waren und fast 14.000 Zuschauer weniger gezählt wurden als gegen St. Pauli, sollte man bei Fortuna zumindest als Denkzettel werten.
Ein atemberaubend gepushtes Problem
Mehr als das war die Pressemitteilung, die der Klub am Freitag zwei Stunden vor dem Anpfiff herausgegeben hatte. Die Erklärung zu den Prügelvorfällen von Frankfurt nebst Stadionverboten geriet üppiger als drei Trainerwechsel seit Sommer zusammen.
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Der Verdacht drängt sich auf, Fortuna räume der erwähnten Aktion vor einer Woche viel zu viel Raum ein. Das medial selbst von seriösen Schreibern atemberaubend gepushte Problem („Fan-Krieg bei Fortuna“!) hat vorstandsintern die Alarmglocken schrillen lassen. Auch wenn es in manchem Blatte vorrangig um die dankenswerte Schlagzeile ging.
Unschöne Randaspekte können Erfolgsgeschichte gefährden
Aber: Eine als rechtsradikal eingestufte spanische Fahne am Kurvenzaun in Frankfurt, dazu mindestens eine Gruppe, deren prickelnder Freizeitspaß auch auf gewaltbereiter Fußballbegleitung liegt, können die sportliche und wirtschaftliche Erfolgsgeschichte der Fortuna seit 2008 zumindest mal gefährden. Ganz gleich, ob drei oder dreitausend Personen involviert sind.
Und wenn öffentlich überdimensioniert berichtet wird, bleibt ein Beigeschmack haften. Dass mit dem in der Presseerklärung erwähnten Jochen Dancker ein Mitglied der beteiligten „Bushwackers“ bei der nächsten Fortuna-Mitgliederversammlung in den Aufsichtsrat gewählt werden will, sollte nicht unerwähnt bleiben.