Düsseldorf. . Seit vier Spielen ungeschlagen und nur zwei Gegentore: Die Defensive von Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat sich enorm stabilisiert - dank Adam Bodzek. „Darauf haben wir lange hingearbeitet. Momentan setzen wir das ganz vernünftig um“, sagte er am Dienstag - ganz bescheiden, ganz kleinlaut.

Es waren überraschend leise Töne, die Fortunas neuer Lautsprecher in der Abwehr am Dienstagmittag anschlug. In den ersten vier Spielen nach der Winterpause hat der Fußball-Zweitligist seine Defensive spürbar stabilisiert, kassierte in vier Partien nur zwei Gegentore. Seit zwei Spielen ist die Fortuna sogar schon ohne Gegentreffer. „Darauf haben wir lange hingearbeitet. Momentan setzen wir das ganz vernünftig um“, bekannte Adam Bodzek am Dienstag nach dem zweistündigen Vormittagstraining fast schon im Flüsterton.

Trotz des jüngsten 2:0-Erfolgs im Kellerduell gegen Arminia Bielefeld gibt es schließlich auch keinen Grund, in lautstarken Enthusiasmus zu verfallen. „Der Sieg war ein wichtiger Schritt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Nun müssen wir den nächsten machen“, fordert Bodzek mit Blick auf das kommende Spiel am Sonntag (13.30 Uhr/in unserem Live-Ticker) bei Dynamo Dresden. Sollte die Fortuna auch nach dem Duell beim Tabellenvorletzten im neuen Jahr weiterhin ungeschlagen sein, wäre die Gefahr in den Tabellenkeller abzurutschen, erst einmal gebannt.

Bodzek fühlt sich auch im Abwehrzentrum gut aufgehoben

Großen Anteil an der neuen defensiven Stabilität und der daraus resultierenden weißen Weste hat Adam Bodzek. Vom Sechser zum Innenverteidiger umfunktioniert, zieht der 28-jährige gebürtige Pole in Fortunas Hintermannschaft die Fäden. Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner schätzt an seinem neuen Abwehrchef nicht nur dessen Übersicht und Zweikampfstärke. Die Kommunikation mit den Nebenleuten genießt einen hohen Stellenwert. Und in diesem Punkt ist Bodzek, anders als neben dem Platz, kein Freund der leisen Töne.

Die Umstellung vom defensiven Mittelfeld ins Abwehrzentrum bereitet ihm keine Probleme: „Mir liegen beide Positionen und ich weiß, wie ich mich verhalten muss. Im Zentrum hat man den besten Überblick. Im Moment klappt das ganz gut.“

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Die Gründe für Fortunas neue defensive Stabilität liegen für Bodzek auf der Hand: „Wir stehen kompakter und sicherer. Die Abstände zwischen Abwehr, Mittelfeld und Angriff sowie zwischen den einzelnen Spielern sind nicht mehr so groß wie noch zu Beginn der Saison, als wir nach Ballverlusten dem Gegner oft große Räume gelassen haben.“

Latka- oder Soares-Einsatz gegen Dresden noch offen

Was Bodzek als Verdienst der gesamten Mannschaft sieht: „Wir arbeiten als Team gut gegen den Ball, spielen ein gutes Pressing und schalten gut um. Wobei wir das in gewissen Situationen sicherlich noch besser machen könnten.“ Zielstrebiger, kaltschnäuziger und ballsicherer müsse die Mannschaft noch werden. „Es ist noch Entwicklungspotenzial da. Der Anfang ist gemacht“, sagt Bodzek.

Auch die offensiven Akzente der Abwehr im Umschaltverhalten und der Spieleröffnung gilt es weiter zu beackern. Insbesondere in den ersten Minuten gegen Bielefeld versuchte die Fortuna über ein, zwei Stationen das Mittelfeld zu überbrücken. Oft scheiterte es jedoch am finalen Pass. „Wir versuchen in der Spieleröffnung mehr über die Außen zu kommen. Dabei dürfen wir uns keine komischen Ballverluste erlauben. Am letzten Pass müssen wir noch arbeiten“, so Bodzek.

Während sich der 28-Jährige durch seine konstant guten Leistungen einen Stammplatz erkämpft hat, musste an seiner Seite zuletzt rotiert werden. Ob Martin Latka nach abgesessener Gelb-Sperre gegen Dresden in die Innenverteidigung zurückkehrt, oder aber Coach Köstner an Bruno Soares festhält, der seine Sache gegen Bielefeld weitestgehend souverän löste? „Es ist normal, dass der Trainer nach einem Sieg wenig ändern will“, bekannte Latka, der aber auch um seine zuvor gezeigten Stärken weiß. Angesichts von Fortunas derzeitiger Abwehrstärke steht Köstner vor einem kleinen personellen Luxusproblem.