Düsseldorf. . Defensivallrounder Leon Balogun bekleidete bei Fortuna dank seiner Flexibilität schon den gesamten Ballungsraum in der Verteidigung. Zum Rückrundenauftakt gegen 1860 München dürfte der gebürtige Berliner einen Platz in der Startelf sicher haben.

Auf der rechten Seite gestartet, ging es zunächst über die Zentrale auf die linke Außenbahn, um letztlich doch wieder am Startpunkt das Ziel erreicht zu haben. Was zunächst anklingt wie die paradoxe Ansage ihres Navigationsgerätes, beschreibt die Route des Defensivallrounders Leon Balogun durch den esamten Ballungsraum Verteidigung bei Fortuna Düsseldorf.

Denn hier tummeln sich insgesamt gleich elf(!) potenzielle Kandidaten für lediglich vier vakante Positionen. Somit ist Flexibilität gefragt bei der Suche nach der Idealbesetzung der Viererabwehrkette. Und eben dabei scheint Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner besonders auf den vielseitig einsetzbaren Verteidiger zu bauen.

Bereits zum Amtsantritt des 62-Jährigen war sich Balogun sicher, „dass es den Wert eines Spielers steigert, überall eingesetzt werden zu können“. Diese Flexibilität zahlt sich nun nach der Vorbereitung aus. Denn während dieser Zeit gehörte der gebürtige Berliner zum erlauchten Kreis der Spieler, die in jedem Testspiel zum Einsatz kamen.

„Die Vorbereitung verlief für mich natürlich positiv und ich hoffe, dabei genug Argumente für eine Startelfnominierung gesammelt zu haben“, sagt Balogun und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: „Außerdem habe ich gelernt, dass ich auch Linksverteidiger spielen kann.“

Vielseitigkeit ist Fluch und Segen

Recht hat er. Auch aufgrund der Verletztenmisere erprobte Übungsleiter Köstner den Defensivspieler auf der für ihn ungewohnten Seite. Allerdings birgt Baloguns Vielseitigkeit auch den Fluch, nicht dauerhaft auf seiner Lieblingsposition eingesetzt zu werden.“ „Ich fühle mich im Zentrum am wohlsten, denn ich bin eigentlich Innenverteidiger“, betont der Defensivspezialist. Seinen Durchbruch bei Fortuna feierte er allerdings als Rechtsverteidiger. Auf dieser Position wird der 1,90 Meter Hüne zum Start der zweiten Saisonhälfte am Montagabend bei 1860 München aller Voraussicht nach auch zurückkehren und dort den gelb gesperrten Tobias Levels ersetzen.

„Ich gehe davon aus, dass ich spielen werde“, bekundet Balogun. Davon abhalten konnte ihn zuletzt nicht einmal eine leichte Fußprellung aus dem Test gegen Bundesligist Borussia Dortmund (3:4-Niederlage). Nachdem sich der Rechtsfuß am Mittwoch nur auf dem Fahrrad fit halten konnte, steigt er heute wieder in das Mannschaftstraining ein.

Langsam aber sicher sehnt sich der Deutsch-Nigerianer nun dem Pflichtspielauftakt entgegen und kann den Anpfiff gegen die „Löwen“ kaum noch erwarten: „Die Vorbereitung ist für die meisten Fußballer nicht die schönste Zeit. Jetzt freue ich mich gegen 1860 auf den Wettkampf und darauf, wieder feste Ziele zu verfolgen.“

Balogun blickt nach oben

Obwohl es in der Liga zunächst darum gehen sollte, genug Punkte für den sicheren Klassenerhalt einzufahren, macht Balogun aus seinem verschmitzten Blick Richtung Relegationsplatz kein Geheimnis. „Sechs Punkte sind schon verlockend“, meint der Abwehrakteur und spielt dabei auf die Minimalchance Aufstieg an.

Doch zunächst gilt es, sich selbst in der ersten Mannschaft festzuspielen. Zumindest aktuell deutet alles darauf hin, das persönliche Ziel nach einer Reise durch die Komplette Abwehrreihe erreicht zu haben. Ironisch anmutend ist dabei sicherlich, dass Balogun letztlich wieder auf der Position angekommen ist, auf der alles seinen Anfang nahm. Nämlich auf der des Rechtsverteidigers.