Dortmund. Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat knapp eine Woche vor dem Start der Rückrunde gegen Bundesligist Borussia Dortmund getestet. Die Rheinländer spielten über weite Strecken ordentlich, waren nach der Pause gegen den zweiten BVB-Anzug sogar ebenbürtig. “Das Spiel war ein Segen für uns“, freute sich Coach Köstner.
Sechs Tage vor dem Zweitliga-Jahresauftakt bei 1860 München war’s gestern Nachmittag im Sonnenschein zu Dortmund-Brackel die ultimative Herausforderung für die Fußball-Fortunen: Geheimtest bei Champions-League-Finalist Borussia Dortmund! Und die Zweitliga-Schützlinge von Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner verkauften sich beim 3:4 (1:2) zumindest mal recht ordentlich.
Auf dem Trainingsrasen an der Adi-Preißler-Allee, benannt nach dem legendären BVB-Meisterkapitän der Jahre 1956 und 1957 („Wichtig ist auf’m Platz“), hatte Fortuna in Halbzeit eins mit dem ICE-Tempofußball der schwarz-gelben Bestbesetzung alle Mühe. Naturgemäß, versteht sich. Martin Latkas abgefälschte Direktabnahme nach einer Erat-Ecke zum 1:1 war die einzige Gäste-Chance vor der Pause. Die Borussen hätten da schon locker 5:1 führen können. Verwerteten aber „nur“ zweimal – durch Reus und Schmelzer.
Gegen Zweitvertretung ebenbürtig
Dann wechselte BVB-Trainer Jürgen Klopp alle seine zehn Feldspieler aus. Gegen die Zweitbesetzung wirkte Fortuna nach der Pause ebenbürtig. Hofmann nutzte zwar eine Lücke in der Innenverteidigung zum 3:1. Dann aber netzten Golley nach Erat-Flanke und Fink im Anschluss an einen Liendl-Freistoß per Direktabnahme zum 3:3 ein. Wobei die Gastgeber nach einer Fußverletzung von Innenverteidiger Sokratis nur noch zu neunt auf dem Feld standen.
Es wäre vermutlich beim schönen Teilerfolg geblieben, hätte sich nicht der als Innenverteidiger aufgebotene Adam Bodzek sechs Minuten vor dem Ende einen Querschläger direkt vor dem eigenen Strafraum geleistet. Wieder hieß der Nutznießer Jonas Hofmann.
Reck auf Krücken zu Gast
Verletzte gab es auch auf Fortuna-Seite zu beklagen. Leon Balogun humpelte zur Halbzeit wegen einer Prellung am Fußgelenk in die Kabine. Und blieb ebenso drin wie Erwin Hoffer. „Ich habe einen Schlag abbekommen, ist aber nicht so schlimm“, erklärte der Österreicher. Für den spät eingewechselten 3:3-Schützen Timm Golley war die Partie nach nur 16 Minuten beendet. Grund: Blessur am rechten Fuß.
Fazit von Cheftrainer Köstner: „Mir hat noch etwas eine höhere Aggressivität gefehlt. Das Spiel war gegen eine solche laufstarke und ballsichere Supermannschaft trotzdem ein Segen für uns.“
Übrigens: Auf Krücken war gestern Torwarttrainer Oliver Reck vor Ort. Im Training hatte sich der Dezember-Cheftrainer der Zweitliga-Fußballer einen Wurzelknochenbruch im rechten Fußgelenk zugezogen.
Borussia Dortmund – Fortuna 4:3 (2:1)
BVB, 1. Halbzeit: Langerak – Schmelzer, Hummels, Friedrich, Piszczek – Kehl, Jojic – Großkreutz, Mkhitaryan, Reus – Lewandowski.
BVB, 2. Halbzeit: Langerak – Kirch, Sokratis, Sarr, Dudziak – Sahin, Bender – Hofmann, Aubameyang, Ducksch – Schieber.
Fortuna: Giefer – Schmidtgal (46. Weber), Latka, Bodzek, Balogun (46. Levels) – Halloran (72. Golley, 86. Gianniotas), Fink, Lambertz (72. Paurevic), Erat – Benschop, Hoffer (46. Liendl).
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Essen).
Zuschauer: 60.
Tore: 1:0 (8.) Reus, 1:1 (18.) Latka, 2:1 (38.) Schmelzer, 3:1 (66.) Hofmann, 3:2 (74.) Golley, 3:3 (77.) Fink, 4:3 (84.) Hofmann.
Gelbe Karte: Latka.
Eckbälle: 4:2 (3:1).
Torchancen: 8:5 (6:1).