Düsseldorf. Bei der 3:4-Testniederlage gegen den letztjährigen Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund hielt sich Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf achtbar. Vor dem Jahresstart im Bundesliga-Unterhaus bei TSV 1860 München am kommenden Montag wirft gerade die Besetzung der Abwehr noch einige Fragen auf.

Lorenz-Günther Köstner verzog kurz das Gesicht. Seine Erkenntnisse aus dem 3:4-Testkick in Dortmund? Fortunas neuer Cheftrainer musste erst einmal kurz Luft holen. Das nackte Resultat beim Champions-League-Finalisten stimmte durchaus zuversichtlich. Doch es ist nicht Köstners Art, der Lobhudelei zu fröhnen. Schon mal gar nicht fünf Tage vor dem Jahresstart der 2. Fußball-Bundesliga beim TSV 1860 München (Montag, 20.15 Uhr in unserem Ticker).

Drei Gegentore überflüssig

„Wir sind viel hinter dem Ball hergelaufen. Mir hat die Aggressivität, das Nachsetzen, das Dranbleiben am Gegner streckenweise gefehlt“, zählte der Coach auf. Ging dann auf die Gegentorsituationen ein. Von denen Köstner (mindestens) drei für komplett überflüssig hielt. Und forderte ein weiteres Mal, grundsätzlich, zu einfacherem Spiel auf. Mit und ohne Ball.

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Es gab, unausgesprochen, aber beobachtet, auch positive Aspekte. In der 4-4-2-Aufstellung wirkte die Fortuna, mit Ausnahme der ersten 20 Spielminuten, selbst gegen den Bundesliga-Vizameister ganz gut geordnet. Heinrich Schmidtgal hatte als linker Außenverteidiger jedoch alle Mühe, ließ sich einige Male überlaufen. Was auch mangelnder Spielpraxis nach erneuter dreimonatiger Verletzungspause zuzuschreiben war.

Der Ex-Fürther dachte nach seiner Halbzeit eher physiologisch: „Ich fühle mich für München fit.“ Immerhin. Die Alternative wäre Routinier Christian Weber. Weil der 19-jährige Jungspund Cristian Ramirez weiterhin leicht verletzt ist.

Das neue Innenverteidiger-Duo mit Martin Latka und Adam Bodzek wirkte zumindest mal kommunikativ agiler als der kantige Tscheche mit dem Griechen Stelioa Malezas. Coach Köstner mochte eine Beurteilung der 90 Minuten hier nicht ad hoc vornehmen. Hatte aber natürlich auch Bodzeks Querschläger bemerkt, der zum 3:4-Entscheidungstor durch Hofmann ausgenutzt wurde. Köstner neutral: „Ich wollte Martin und Adam mal im Duett sehen.“

Michael Liendl wollte der Trainer im offensiven Mittelfeld auch mal begutachten. Der neue Fortuna-Österreicher machte seine Sache mit einigen sehenswerten Zuspielen ordentlich. Köstner: „Michael hat’s spielerisch drauf. Er muss sich aber an die kämpferische zweite Liga und an das Tempo gewöhnen.“

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Übrigens: Für jene Fortuna-Kicker, die am Dienstagnachmittag bei der 3:4-Niederlage in Dortmund auf dem Rasen gestanden hatten, gab es am Mittwochmorgen nur ein leichtes Lauf- und Fitnesstraining. Leon Balogun und Erwin Hoffer, die sich gegen den Bundesliga-Vizemeister jeweils eine Fußprellung zugezogen hatten, fuhren auf dem Trimmrad. Sollten aber am Freitag wieder ins Training einsteigen können.

3:3-Torschütze Timm Golley, der nur 16 Minuten nach seiner Einwechslung wieder vom Feld musste, hat sich den Kapselapparat im rechten Knie gezerrt und muss einige Tage pausieren.

Auch die leichter verletzten Aristide Bancé, Cristian Ramirez und Christian Gartner fehlten am Mittwoch im Teamtraining. Am Freitag wird es um 10 Uhr und um 15 Uhr die nächsten Übungseinheiten an der Arena geben.