La Manga. Stelios Malezas von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf lässt sich seine gute Laune nicht nehmen - auch wenn ihm das im Jahr 2013 nicht immer leicht fiel. „2014 muss es weiter aufwärts gehen“, sagt der Abwehrrecke bestimmt. Und arbeitet daran derzeit im Trainingscamp zu La Manga.
Wenn es einen Preis für Höflichkeit unter den Fortuna-Spielern geben würde, Innenverteidiger Stelios Malezas wäre wohl ein Topkandidat. Der 28-jährige Grieche lächelt stets in seinen Vollbart. Bleibt dabei gern sachlich wie ein Bibliothekar. Auch wenn das im Jahr 2013 nicht immer leicht fiel.
Ein Knorpelschaden im Knie sorgte für mehr als vier Monate Ballpause. In die Zeit fiel der Abstieg aus der Bundesliga.
„Damals habe ich täglich darüber gegrübelt, warum mir das alles passiert ist“, sagt Malezas im Rückblick, „ich bin noch nie abgestiegen, konnte aber in der entscheidenden Phase der Mannschaft auch nicht mehr helfen.“ Seine Erkenntnis lautet: „So ist das Leben. Man muss es akzeptieren.“
Gelungener September-Einstand auf St. Pauli
Die schwere Knieverletzung hatte sich schon weit vor dem Hannover-Schlussmatch angekündigt. Beim 0:3 in der niedersächsischen Arena musste der 1,92-Meter-Verteidiger tatenlos zusehen. Und auch in den ersten sieben Zweitliga-Matches ging nichts. Weil das Knie vorsichtig aufgebaut werden musste.
Nach einem gelungenen September-Einstand auf St. Pauli (1:1) drehte sich die persönliche Spirale wieder abwärts. Ex-Trainer Mike Büskens setzte den Griechen beim 1:0-Heimsieg gegen Sandhausen nach zuvor sechs Starts in der Innenverteidigung in Serie plötzlich und unerwartet auf die Bank. Gleiches galt in Aue (0:3) und gegen den Karlsruher SC (0:2), Büskens’ Schlussmatch bei Fortuna. Da kam der vermeintlich erfahrenste Profi im Zweitliga-Kader gar nicht zum Zug. Über seine angeblich geäußerte interne Kritik am einstigen Chefcoach, an die es irgendwie schwerfällt zu glauben, schweigt der Grieche. Höflich.
Unter Reck wendete sich das Blatt
Mit dem 1:0-Auswärtssieg beim Titelmitfavoriten 1.FC Kaiserslautern wendete sich für Malezas unter Interimstrainer Oliver Reck das Einsatzblatt. Mit Glück hielt die Defensive.
„2014 muss es weiter aufwärts gehen“, sagt der Abwehrrecke bestimmt. Und arbeitet daran derzeit mit 27 Kollegen im Trainingscamp zu La Manga. Zweimal täglich jeweils fast zwei Stunden.
Der Blick geht tabellarisch nach oben. „Wir haben doch nur sechs Punkte Rückstand auf den dritten Platz. Man muss einfach positiv bleiben!“ fordert Malezas von sich. Mehr als einmal. Schließlich stehen wichtige Entscheidungen an. Zum 30. Juni läuft sein Vertrag in Düsseldorf aus. Wie auch jener der Positionskollegen Martin Latka und Bruno Soares. Handlungsbedarf wird angezeigt sein, schließlich steht von den Innenverteidigern fest nur Dustin Bomheuer im Aufgebot für die Saison 2014/15. Und der Ex-Duisburger ist aufgrund einer schweren Schulterverletzung aus dem Rhein-Derby gegen Köln wohl noch länger außer Gefecht.
Was passiert beim Scheitern?
„Bisher gab es mit mir noch keine Gespräche“, sagt Malezas. Eine Bundesliga-Rückkehr würde im Zuge eines Zukunftsgespräches manches erleichtern. Was aber passiert beim Scheitern? Der Vollbart wird lächelnd gedehnt. Die stille Antwort reicht. Auch wenn der Bundesliga-Unterbau zu den Top-20-Fußball-Ligen des Planeten gehören sollte. Erstklassig bleibt erstklassig. Und ist auch eine Empfehlung an den eigenen Bundestrainer.
Auch wenn Malezas aktuell gar nicht über einen möglichen eigenen WM-Start in Brasilien ab 12. Juni sprechen mag. Für die Weltmeisterschaft hat sich sein Land über die Relegationsrundenspiele gegen Rumänien qualifiziert. Im Land des fünfmaligen Weltmeisters geht es für die Hellenen in der Gruppe C gegen Auftaktgegner Kolumbien, Japan und die Elfenbeinküste.