Düsseldorf. Bayer Leverkusen gewann in Düsseldorf den Wintercup - im Endspiel setzten sich die Leverkusener mit 1:0 gegen Eintracht Braunschweig durch. Gastgeber Fortuna Düsseldorf wurde nach zwei Niederlagen Letzter. Fortuna-Trainer Loreqnz-Günther Köstner sprach die Fehler klar an.
Den Zweitliga-Fortunen stehen ab Montagnachmittag, wenn die erste Übungseinheit des Trainingslagers in La Manga/Spanien läuft, arbeitsintensive acht Tage ins Haus. Nach dem Wintercup am Sonntag vor 19 100 Fußballfreunden in der Arena blieb Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner für Lob nicht viel Spielraum. Nach einem 5:6 (1:1) im Elfmeterschießen gegen Eintracht Braunschweig und dem 0:1 gegen Dinamo Zagreb, jeweils über eine Halbzeit gespielt, langte es nur zu Platz vier. Im Endspiel setzte sich Bayer 04 Leverkusen knapp mit 1:0 im Bundesliga-Duell mit Schlusslicht Braunschweig durch.
„Wir hatten es nicht verdient“
„Wir hatten es nicht verdient, ein Spiel zu gewinnen“, merkte der Fortuna-Coach gewohnt klar an. Stellungsfehler in beiden Partien sorgten jeweils für die Gegentore. „Wir haben teilweise ein anderes Gesicht gezeigt als beim Test in Leverkusen. Aber: Es reicht noch nicht!“
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Bundesliga-Schlusslicht Braunschweig wirkte eine Woche vor dem Bundesliga-Start naturgemäß spritziger. Die Fortunen kamen in Spiel eins nur langsam in die Gänge, schluckten auch nach einer Ecke durch Kessels Kopfball den Rückstand. In den letzten zehn Spielminuten wagte Coach Köstner mehr Offensive, brachte Aristide Bancé für Christian Gartner. Vom 4-4-2- ging’s auf ein 4-1-3-2-System.
Das zahlte sich zügig aus. Bolands Querschläger im Mittelfeld, forciert durch Charlison Benschops Einsatz, nahm Bancé im Zweikampf mit Theuerkauf auf. Ging erst dem Verteidiger, dann Keeper Davari von der Fahne. Zuvor hatte Benschop per Lattentreffer (15.) die beste Fortuna-Einschusschance des Turniers vergeben. Der fällige Strafstoßentscheid ging am Ende verloren. Nach neun verwandelten Elfmetern drosch Innenverteidiger Malezas die Kugel an die Latte.
Auch Eindhoven und Rapid waren im Gespräch
GÄSTE: Nach Standard Lüttich im Januar 2013 stellte Dinamo Zagreb das zweite ausländische Team, das beim Wintercup in der Arena aufgespielt hat. Im Vorfeld waren übrigens auch Rapid Wien und der PSV Eindhoven als Teilnehmer im Gespräch.
GÄSTE II: Nur rund 200 Anhänger von Dinamo Zagreb waren gestern in der Arena. Vorwiegend Fußballfreunde, die in der näheren Umgebung Düsseldorfs zu Hause sind. Von den Pyrotechnik-Freunden der Bad Blue Boys, die schon für (internationale) Strafe gegen die Kroaten sorgten, gab es gestern genau zwei Leuchtfeuer zu sehen.
PRÄMIE: Rund 20 000 Euro an Antrittsprämie ging jeweils an die drei Gästeteams aus Braunschweig, Leverkusen und Zagreb. Die Kroaten reisten zwischen zwei Trainingslagern nach Düsseldorf. Bis Freitag war man in Bosnien aktiv, Montag geht es zum Camp in die Türkei.
PECH: Ex-Fortune Robbie Kruse hatte sich auf sein Düsseldorfer Wiedersehen gefreut. Doch seit Freitag nimmt 2014 für Australiens Fußballer des Jahres einen schlechten Verlauf. Im Training zog sich der Nationalspieler einen Kreuzbandriss im Knie zu, wird am Mittwoch bei Spezialist Dr. Boenisch in Augsburg operiert. Der Einsatz bei der WM in Brasilien Mitte Juni dürfte damit in Frage gestellt sein.
„Wir müssen defensiv noch besser verschieben“, merkte Kapitän Andreas Lambertz kritisch an, „es gab zwischenzeitlich zu große Lücken.“ Immerhin präsentierte sich Fortuna im Vergleich zur 0:4-Testpleite in Leverkusen verbessert.
Keine Torchance gegen Zagreb
Im Spiel um Platz drei gegen Europa-League-Starter Dinamo Zagreb brachte die Fortuna dann gar keine Torchance mehr zustande. Ein Stellungsfehler von Außenverteidiger Balogun, der den in die Tiefe sprintenden Junior Fernandes aus den Augen verloren hatte, leitete die Entscheidung ein. Beqiraj versenkte die Flanke des Rechtsaußens.
Mehr war zum Verdruss der Zuschauer wahrlich nicht zu sehen. „Die Stabilität vor der Abwehr war verbessert. Trotzdem gab es unverständliche Stellungsfehler“, bemängelte Fortuna-Trainer Köstner. Lobte aber, zurecht, Kapitän Andreas Lambertz, der zumeist im linken Mittelfeld zu finden war: „Sein Einsatz war erfreulich. Dagegen wirkte Oliver Fink im defensiven Mittelfeld noch nicht so sicher, wie ich es gern hätte.“ Wie schon in Leverkusen unterliefen dem Routinier leichte Ballverluste.
„Gegen Zagreb haben wir kompakt gestanden, aber einmal nicht aufgepasst. In La Manga gibt es für uns viel zu tun“, erklärte Fink. „Wir sind noch nicht dort, wo wir hinwollen“, fügte Angreifer Charlison Benschop selbstkritisch an.
Übrigens: Defensivspezialist Adam Bodzek soll im Spanien-Trainingslager morgen oder übermorgen nach überstandenem Bänderriss im Fußgelenk wieder ins volle Mannschaftstraining einsteigen.