Düsseldorf. Vorstandschef Peter Frymuth gab beim Neujahrsempfang der Fortuna seinen Ausstand nach knapp zehn Jahren. Helmut Schulte mit seiner Ehefrau Bettina hingegen seinen Einstand. Noch vor einem Jahr hatte Norbert Meier von der Champions League gesprochen, um die rund 400 Zuhörer zum Schmunzeln zu bewegen.

Wenn die Fortuna im Foyer des Tulip-Inn-Hotels an der Arena ihren Neujahrsempfang gibt, ist Humor garantiert. Vor einem Jahr noch hatte Norbert Meier von der Champions League gesprochen, um die rund 400 Zuhörer zum Schmunzeln zu bewegen. Zwölf Monate und vier Fortuna-Cheftrainer später steht Lorenz-Günther-Köstner seinem Vorredner in Sachen Entertainment in nicht viel nach. Wobei es der Oberfranke eher mit der sachlichen Philosophie hält als mit markigen Sprüchen a la Meier.

„Ich rede gern, wie mir der Schnabel gewachsen ist“, betonte der 62-Jährige. Was er bereits nach den drei bisherigen Testspielen locker unter Beweis gestellt hat. Wenn auf analytische Kritik auch Reaktionen und Erfolgerlebnisse folgen, soll es den Fortuna-Fans nur recht sein.

Während Köstner der klare Cheftrainer ist, macht Helmut Schulte noch lockere fünf Monate den geteilten Sportvorstand. Seine Büroecke in der Arena im Zimmer des scheidenden Wolf Werner ist jedenfalls schon eingerichtet. Auf die Möbelpacker wartete der ehemalige Schalker und St. Paulianer vergebens. „Wolf hat angepackt und den schweren Tisch reingetragen, ich habe den Schreibtischstuhl geschoben“, erklärte Schulte schmunzelnd. Ein Jahr Wiener Luft beim SK Rapid beflügelt auch bei einem Westfalen den verbalen Schmäh.

Messe sorgt für Verspätung

Naturgemäß blieb Vorstandschef Peter Frymuth bei seiner Schlussrunde faktisch. Aller sportlicher Tiefschläge zum Trotze betrachtete der scheidende Fortune, den Aufsichtsratschef Dirk Kall ab 1. Februar hauptamtlich ersetzen wird, 2013 als finanziellen Erfolg. „Ohne Bundesliga-Teilnahme wäre das Jahr mit unserer Entschuldung, der Einigung mit Michael Kölmel über die TV-Rechte-Situation und unserem bundesliga-tauglichen Trainingsgelände nicht möglich gewesen.“

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Der wegen der parallel eröffneten Messe Boot verspätet auflaufende OB Dirk Elbers stellte am Mikrofon vollmundig in Aussicht, dass „wir noch alle Chancen haben“. Fragt sich nur mit geschultem Blick auf die Zweitliga-Tabelle – sechs Punkte Rückstand zu Platz drei, vier Punkte Vorsprung auf den Abstieg –, in welche Richtung.