Düsseldorf. Aufgrund der Verletztenmisere sind bei Fortuna momentan jene Spieler gefragt, die durch Flexibilität bestechen. Dabei rücken vor allem Leon Balogun und Ivan Paurevic in den Fokus - die hoffen nun, den neuen Trainer von ihren Fähigkeiten überzeugen zu können.

Zwei, fünf und die Null – was zunächst klingt wie ein beliebiger Zahlencode, entpuppt sich mit Blick auf Fußball-Zweitligist Fortuna als Anzahl der aktuellen Varianten für die jeweiligen Positionen in der Viererabwehrkette. Auf der rechten Seite kämen dabei für Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner zurzeit nur der für diesen Platz favorisierte Tobias Levels oder Leon Balogun in Frage. Letzterer könnte sich aber auch mit Martin Latka, Stelios Malezas, Bruno Soares und Ivan Paurevic um die zwei Positionen in der Innenverteidigung streiten. Da hätte der 61-jährige Coach die Qual der Wahl.

Allein um die linke Seite schwebt derzeit ein Fragezeichen um die optimale Besetzung. Die gelernten Außenverteidiger Christian Ramirez (Oberschenkelzerrung), Christian Weber (Innenbandverletzung) und Heinrich Schmidtgal (Reha) sind derzeit nicht einsatzfähig. Lange ausfallen wird zudem der vielseitige Dustin Bomheuer (Schulteroperation). So ist Köstner dazu gezwungen, zu experimentieren und zu rotieren.

Balogun verkörpert Flexibilität

Beim 7:0-Testspielerfolg gegen den SSV Strümp wurde Balogun bereits für eine Halbzeit auf der vakanten linken Position getestet. Damit rückt der 25-Jährige plötzlich in den Fokus und vereint dabei die in Mode gekommenen Anforderungen an einen (Muster-)Profi. Nämlich die Flexibilität, schlicht die Einsatzfähigkeit auf möglichst vielen Positionen. Bei den Flingernern hat der gebürtige Berliner mittlerweile schon jeden Platz in der Abwehr einmal bekleidet.

„Es steigert natürlich den Wert eines Spielers, überall eingesetzt werden zu können“, weiß Balogun. Ob rechts, ob im Zentrum oder wie zuletzt auf links. Für den Verteidiger ist diese Wanderung nebensächlich, denn „die Hauptsache ist doch, dass ich spiele“, sagt der Defensiv-Allrounder. Letztlich könne er auf jeder Position spielen, „sogar als Außenstürmer“, scherzt Balogun. Immerhin hat er in der Jugend als Offensivspieler seine Karriere begonnen.

Die Konkurrenz auf der Lieblingsposition ist groß

Wo genau sein Trainer ihn derzeit sieht, wisse er einfach nicht. Aufgrund der aktuellen Situation „stelle ich mich aber auf die linke Abwehrseite ein“, verrät der gelernte Innenverteidiger.

Letztlich ist die Konkurrenz auf seiner Lieblingsposition groß. Denn neben den eingangs genannten vier anderen Zentrumspielern könnte ja auch noch Adam Bodzek in Frage kommen. Allerdings dürfte der 28-Jährige nach Beendigung seiner Reha wohl eher einen Platz im defensiven Mittelfeld anstreben.

Eben dort fühlt sich wiederum Ivan Paurevic am wohlsten. Auch der 22-Jährige überzeugt durch seine Flexibilität, einzige Konstante war dabei bislang das Zentrum. So agierte das Talent bereits als Innenverteidiger, als „Sechser“ und sogar als Spielmacher. „Vom Naturell her sehe ich mich im defensiven Mittelfeld. Aber ich spiele da, wo ich gebraucht werde und wo mich der Trainer hinstellt“, bekundet Paurevic.

Coach von der alten Schule

Doch bevor ein Startplatz winkt, muss erst einmal die Basis dafür im Training gelegt werden. „Meine Beine melden sich schon, was letztendlich heißt, dass die Übungen sehr gut sein müssen“, betont Balogun und fügt hinzu: „Man merkt schon, dass der Coach einer von der alten Schule ist, dem Disziplin und eine gute Physis sehr wichtig sind.“

Mit seiner Schnelligkeit, gepaart mit Zweikampf- und Kopfballstärke, sowie einem guten Aufbauspiel will Balogun den Trainer von seinen Fähigkeiten überzeugen. Gelingt dieses Unterfangen, ist die Abwehrformation vor allem auf der linken Seite um eine Variante reicher.