Düsseldorf. Die Bilanz der Offensivspieler von Fußball-Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf ist dürr. Nach 19 Pflichtpartien reißen nur Charlison Benschop mit seinen acht Treffern und Erwin Hoffer im Endspurt mit drei Toren in drei Partien ihr Zwischenzeugnis noch raus. Ansonsten gilt: Bessere Leistungen in 2014 sehr erwünscht!

Ohne Karibik-Treffer sähe es für die Zweitliga-Fortunen im Bundesliga-Unterhaus schon ziemlich düster aus. Acht Tore von Charlison Benschop, der auf der Antilleninsel Curacao geboren wurde, sorgten in den 19 Pflichtspielen der Rothemden zumindest für ein wenig Sonnenschein. Ansonsten waren die Erfolgsquoten der Offensivkicker eher übersichtlich – wie der dritte Teil der Spielerbilanz in der NRZ aufzeigt.

Aristide Bancé: Die Augsburger Leihgabe kam im Spätsommer an den Rhein – mit dem Makel, seit drei Spielzeiten nicht mehr wirklich überzeugt zu haben. Allein die guten Saisons in Mainz von 2008 bis 2010 nährten die Hoffnung, den Fortunen zu helfen. Doch bisher bleibt der Burkina-Faso-Auswahlkicker, der in der ivorischen Hauptstadt Abidjan geboren wurde, hinter den Erwartungen zurück. Auf den Treffer beim FC St. Pauli zum 1:0 (Endstand: 1:1) folgten eher phlegmatische Auftritte des Stoßstürmers. Was viele befürchtet hatten. Immerhin: Sein Siegtor gegen Sandhausen verlängerte Coach Mike Büskens Job – um zwei Pflichtspiele.

Ihlas Bebou: Der 19-jährige Deutsch-Togolese aus Garath legte eine prima Vorbereitung beim Debüt im Kreise der Fortuna-Profis hin – die dann aber mit einer Horrorverletzung abrupt beendet war. Sein Schädelbruch im Testmatch gegen die Grasshoppers Zürich in Grenchen/Schweiz ließ die Fortuna-Familie einige Tage um das Talent bangen. Bebou hatte Glück. Es blieben keine Schäden. Der Junior wurde sogar schneller fit als gedacht. Und durfte einmal ran: in den letzten 28 Minuten beim enttäuschenden 1:1 gegen Dresden. Weitere kleinere Blessuren sorgten für eine insgesamt wenig erfreuliche Hinrunde.

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Charlison Benschop: Wenn es denn überhaupt einen Königstransfer im Sommer gegeben hatte, dann jener des Niederländers vom französischen Erstliga-Absteiger Stade Brest. Der stets gut gelaunte Antillen-Kicker sorgte mit Lauf- und Einsatzbereitschaft und natürlich mit seinen acht Treffern für Ausrufezeichen, von denen die Fortunen locker mehr hätten gebrauchen können. Zunächst meist als Alleinspitze gebracht, änderte sich Benschops Rolle unter Interimstrainer Oliver Reck. Als stürmender Mittelfeldspieler vollstreckte der Leihkicker „mit Anlauf“ unter anderem per Solo beim 3:1 in Cottbus. Versteht sich von selbst, dass Fortuna den Angreifer über den Sommer halten will. Die Verhandlungen mit Stade Brest laufen jedenfalls.

Erwin Hoffer: Wie wichtig das Vertrauen eines Trainers in seinen Stürmer ist, lässt sich gut am Österreicher ablesen. Die immerhin locker 500 000 Euro teure Verpflichtung vom SSC Neapel gehörte lange in die Kategorie „wundersam“. Weil: Viel Geld für einen Zweitligisten, aber wenig Leistung! Gut möglich, dass Coach Büskens vom Ex-Nationalspieler nicht wirklich überzeugt war. Interimstrainer Reck stellte den einstigen Rapidler in die Startelf. Ganz nach vorn. Folge: drei Spiele, drei Treffer!

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Spielerkritik am Cheftrainer

Stefan Reisinger: Der Routinier übte früh durchaus berechtigte Kritik an Chefcoach Mike Büskens, an dessen Spielsystem und am bisweilen laschen Training. Doch „Reises“ gute Startphase mit Siegtreffern gegen Cottbus und Bochum (jeweils zum 1:0) verpuffte schnell. Ob vorn oder im rechten Mittelfeld: Es gelang nicht mehr viel. Die Suspendierung nach dem kläglichen 0:1 in Aalen wirkte trotzdem wie ein Bauernopfer für Coach Büskens. Nach dessen Beurlaubung wurde der Ex-Freiburger begnadigt. Ob Fortuna noch mit dem 32-Jährigen (96 Bundesliga-Spiele!) über das Saisonende hinaus planen will?

Gerrit Wegkamp: Mit medialem Brimborium wurde der Ex-Osnabrücker im Sommer vor einem Jahr verpflichtet. Die aufgebauschte Erwartungshaltung wusste der Rotschopf bislang nicht zu erfüllen – obwohl Wegkamp nach einem guten Testspiel gegen den AS Monaco in der Vorbereitung an der Seite von Stefan Reisinger auf dem Weg in die Startelf schien. Bisher stehen nur 24 Spielminuten durch drei späte Einwechslungen in den ersten Saisonspielen zubuche.