Düsseldorf.

Das Fortuna-Mittelfeld war in der Hinrunde der 2. Fußball-Bundesliga nicht nur ein weites Experimentierfeld für die Trainer. Mike Büskens und Oliver Reck wählten mit 4-4-2, 4-2-3-1 und, in den vergangenen drei Partien, mit einem 4-4-1-1 gleich drei Systeme. Probierten 13 Kicker zwischen Defensive und Offensive aus. Und trotzdem blieb das Mittelfeld die vielleicht entscheidende rot-weiße Problemzone: zu viele Fehler, zu wenig spielerische Akzente, dazu kümmerliche vier Treffer. Einer per Freistoß von Giannis Gianniotas in Bielefeld.

Axel Bellinghausen: Der 30-jährige Linksfuß ist einer der wenigen Antreiber, immer lauf- und einsatzbereit. Auch wenn es spielerisch oft hapert. Gleich drei Verletzungen warfen den Blondschopf regelmäßig aus der Bahn.

Adam Bodzek: Mister Zuverlässig zeigte unter Coach Büskens fehlerhafte Partien – weil er nicht recht wusste, wo er dran war? Der gebürtige Pole sollte in der Rückrunde nach überstandener Fußknöchelverletzung wieder angreifen.

Eine große Enttäuschung

Mathis Bolly: Bis zum Unsinnsplatzverweis gegen den KSC lief der Norweger mit ivorischen Wurzeln fast immer neben der Spur. Pfeilschnell, aber am Ball oft ungelenk. Bisher: Große Enttäuschung!

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Tugrul Erat: Den Junioren-Nationalspieler aus Aserbaidschan hatte niemand auf der Rechnung. Nur Coach Reck. Erat spielte im linken und rechten Mittelfeld unbekümmert auf. Das half in Kaiserslautern und in Cottbus, wo der gebürtige Türke zum 3:1-Endstand traf.

Oliver Fink: Mit 1260 Minuten die drittmeiste Fortuna-Einsatzzeit, auch wenn Coach Büskens den Bayer gegen 1860 München auf die Tribüne gesetzt hatte. Angeblich zu schlecht trainiert! Der 31-Jährige berappelte sich, spielte meist solide, patzte zwar in Bielefeld, legte bei St. Pauli jedoch schön für Torschütze Bancé auf.

Christian Gartner: Der Junioren-Nationalspieler aus Österreich schmorte bis zum 0:2 gegen den KSC, verleiht dem defensiven Mittelfeld jedoch eine spielerische Note. Hatte die zweitmeisten Ballkontakte pro Partie aller Fortunen.

Giannis Gianniotas: Der junge Grieche hatte in Berlin und Bielefeld einen guten Einstand. Schnell und einsatzfreudig auf der rechten Seite. Zwei Verletzungen nach dem 0:0 gegen Frankfurt Ende September sorgten aber für zähe Einsatzdürre. Kann mehr als gezeigt.

Ben Halloran: Zweite Liga ist nicht A-League! Das musste der Australier in Katastrophenhalbzeit eins gegen Fürth schmerzhaft erkennen. Dem Blondschopf bereiten schnelles Spiel und zügige Entscheidungen noch ziemliche Probleme. Hat er tatsächlich „Robbie-Kruse-Potenzial“? Abwarten!

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Levan Kenia: Nach Hälfte eins gegen Fürth am 7. Oktober hat „Shakira“, so Kenias Spitzname, das Fußball-Tanzen eingestellt. Der technisch beschlagene Georgier ist verletzungsanfällig und über gute Ansätze bislang nicht hinausgekommen. Beim Ex-Schalker muss mehr drin sein als gezeigt.

Andreas Lambertz: Der Kapitän mit dem großen Kämpferherzen und seinen bekannten spielerischen Defiziten dürfte sich in der Weihnachtspause Gedanken darüber machen, warum in der Hinrunde kaum eine brauchbare Leistung glückte. Viel besser war die Konkurrenz zwar nicht. Doch Coach Reck traute sich, „Lumpi“ auch unverletzt draußen zu lassen. Ganz im Gegensatz zu seinen Vorgängern Büskens und Meier

Omae könnte im Juni zur Fortuna zurückkehren 

Genki Omae: Der Japaner bekam von Coach Büskens 14 Spielminuten, wurde dann zu Shimizu S-Pulse in die J-League verliehen. Fühlt sich dort wohl(er). Wie neun Tore und fünf Vorlagen in 16 Spielen beweisen. Könnte am 1. Juni zurückkehren. Coach Reck mag den 1,66 Meter kleinen Omae.

Ivan Paurevic: Bis zum Fürth-Heimspiel war der kantige Kroate neunmal ohne Einsatz. Wirkte im defensiven Mittelfeld mit Licht und Schatten. Leitete per Abfälscher den Auswärtssieg in Ingolstadt ein.

Eren Taskin: Recks Entscheidung, den Regionalliga-Kicker gegen Köln ins Getümmel zu werfen, war mutig. Taskin enttäuschte nicht, darf auf die nächste Chance hoffen.