Düsseldorf. Nicht nur Fans des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf hatten zuletzt den Rauswurf von Trainer Mike Büskens gefordert. Die Mehrheit der Verantwortlichen steht aber hinter dem Fußballlehrer. „Mit Büskens haben wir genau den richtigen Trainer“, meinte gar Keeper Fabian Giefer.
Als hätte Fortunas Chefcoach Michael „Mike“ Büskens derzeit nicht genug Probleme. Das Zittern um seinen Job infolge des sportlichen Misserfolgs, der Unmut der eigenen Anhängerschaft und nun auch noch der Ausfall von Kapitän Andreas Lambertz. Nachdem der Mittelfeldkämpfer bereits beim Montagstraining leicht kränkelte, musste der 29-Jährige gestern wegen eines grippalen Infekts komplett passen. Bis zum Donnerstag sollte „Lumpi“ aber wieder soweit genesen sein, um wieder am Mannschaftstraining teilnehmen und damit bei der Partie gegen den SV Sandhausen aus der Startelf heraus agieren zu können.
Die Mehrheit steht hinter Büskens
Und damit wäre der Fokus auch schon wieder bei der aktuell wohl größten persönlichen Baustelle von Büskens: Seinen Job. Bekanntlich forderten nach der 0:1-Niederlage beim VfR Aalen seinen Rauswurf nicht nur einige Fans, sondern auch – und das sollte noch besorgniserregender sein – der „Maulwurf“ aus der Chefetage (wir berichteten).
Aber in Zeiten des offensichtlich eingeschränkten Vertrauens auf Vereinsebene scheint der zuletzt viel gescholtene Cheftrainer laut NRZ-Informationen noch die Mehrheit der Verantwortlichen hinter sich zu wissen. So ist nicht ausgeschlossen, dass Büskens gar unabhängig vom Sandhausen-Ergebnis Trainer der Fortuna bleiben könnte.
Außerdem scheint sich der Übungsleiter weiter auf seine Spieler verlassen zu können. Zumindest betont dies Keeper Fabian Giefer stellvertretend für seine Kollegen. „Alle Mann stehen zu einhundert Prozent hinter dem Trainer. Was da teilweise über die Medien abgeht, ist schon unter der Gürtellinie“, sagt der 23-jährige Schlussmann und stellt klar: „Mit Büskens haben wir genau den richtigen Trainer!“
Trainer und Team arbeiten „sehr gut zusammen“
Allerdings gibt Giefer auch zu, dass „dieses Thema uns nicht komplett kalt lässt. Aber wir müssen als Team dagegen steuern und damit umgehen können“.
Auch sein Kollege Oliver Fink steht weiter hinter Büskens und wolle daher nicht an der öffentlichen (und auch internen) Diskussion teilnehmen, weil Trainer und Team „sehr gut zusammen arbeiten“.
Zumindest nach Außen hin scheint also im Team Einigkeit über die Personalie des Übungsleiters zu herrschen. Allerdings dürfte auch klar sein, dass intern nicht jeder Spieler mit der aktuellen Ist-Situation zufrieden sein kann. Sei es aufgrund der sportlichen, sei es aufgrund der persönlichen Krise oder einfach wegen des Reservistendaseins. Und ein neuer Trainer bedeutet immer einen Neuanfang, eine neue Chance, neue Reize.
Reaktion der Anhänger
Fraglich bleiben außerdem die Reaktionen der eigenen Anhänger. Gegen Aalen äußerten diese ihren Unmut durch das Zündeln von Bengalos und teilweise durch verbale Entgleisungen.
„Ich kann den Unmut der Fans schon verstehen, wenn man sieht, was die alles für einen Aufwand betreiben. Deswegen müssen wir damit rechnen, dass es gegen Sandhausen zumindest am Anfang etwas leiser bleibt und wir vielleicht nicht bedingungslos unterstützt werden“, vermutet Mittelfeldstratege Fink. Der 31-Jährige weiß: „Wir müssen uns die Anfeuerung wieder verdienen!“
Weiterkämpfen um uneingeschränktes Vertrauen muss auch Büskens. Mit nur einem (überzeugendem) Sieg im persönlichen Finale kann der 45-Jährige einen großen Schritt Richtung Problembeseitigung gehen.