Düsseldorf. Bei Fußball-Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf hat die Erwartungshaltung die schon kurzgeratene Zündschnur in der Trainerfrage längst geschluckt. Die Bilanz von Cheftrainer Mike Büskens und auch die Leistungen seiner Profis sind mehr als mäßig. Ein Kommentar.
Man könnte nach den Geschehnissen vom Freitagabend fast meinen, intern ist die Meinung über Fortunas Cheftrainer auch deshalb ins Wanken geraten, weil einige Idioten in der Scholz-Arena zu Aalen die Chance zur feurig-teuren Selbstdarstellung nutzten. „Büskens raus!“-Gebrüll selbstverständlich inklusive.
Die Erwartungshaltung allein, möglichst oben mitzumischen mit dem zweithöchsten Etat der Liga hinter Köln, hat die Zündschnur schon komplett geschluckt. Dabei lassen sich Fortunas Defizite im zähen Offensivspiel, in der ungenügenden Dynamik – wie an dieser Stelle bereits mehrmals betont – seit Saisonbeginn nicht leugnen. Die Mannschaft wirkt nicht spritzig, dafür gehemmt. Und spielerisch dürftig. Schlicht: Es fehlt das Feuer, für das Büskens als Trainer doch eigentlich stehen sollte.
Büskens’ Bilanz nach 13 Zweitliga-Spielen mit nur vier Siegen, dem Pokalaus in Wiedenbrück und 15 Testpartien liest sich so mäßig wie die Leistungen auf dem Rasen waren. Vermutlich ist der Bundesliga-Absteiger überschätzt. Auch wenn auf dem Papier eine Menge Erstliga-Erfahrung steht.
Fortuna verliert 0:1
Fortuna agierte unter Coach Norbert Meier jahrelang aus der Position des Außenseiters heraus. Und spielte oft über den Möglichkeiten. Die stete Favoritenrolle dieser Saison kann das Team offenbar nicht mit Taten ausfüllen.
Nun ist Büskens die personelle Zusammenstellung nur bedingt anzulasten. Dies fällt in die Verantwortung von Sportvorstand Wolf Werner und seiner Mitstreiter. Muss Büskens für mögliche Fehlplanungen im 30-Mann-Kader mit der Beurlaubung bezahlen? Oder holt er aus Lambertz, Fink und Co. schlicht nicht genug heraus?
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So oder so: Dem Trainer gehen die Fürsprecher aus. Und vermutlich fehlt es manch Spieler am Glauben, dass der Coach den Erfolgsschalter findet. Die vermeintlich goldene, aber auch allereinfachste Trainer-Lösung des rot-weißen Sommers bröselt vor sich hin.