Düsseldorf. Der Punktevorsprung von Fußball-Bundesliga-Rückkehrer Fortuna Düsseldorf auf den FC Augsburg schrumpfte trotz der 0:3-Niederlage bei der TSG Hoffenheim am Wochenende nicht. Mathis Bolly muss mit Verdacht auf Muskelfaserriss im rechten hinteren Oberschenkel am Montag zum Arzt.
Obwohl Fortunas Cheftrainer Nobert Meier am späten Freitagabend allen Wissbegierigen versicherte, dass man ihn „nie nervös machen kann“ und er „überzeugt ist, am Ende die Klasse zu halten“, dürften einige seiner Spieler nach der 0:3-Pleite in der Fußball-Bundesliga bei der TSG 1899 Hoffenheim ins Grübeln geraten sein.
Und zumindest bis zum Samstagnachmittag gegen 16.40 Uhr waren die Sorgen berechtigt, da zu diesem Zeitpunkt der FC Augsburg mit einem 2:1 vor einer Überraschung bei Ex-Meister Borussia Dortmund stand und der Flingerner Vorsprung auf den Relegationsplatz auf zwei Pünktchen zu schmelzen drohte. Am Ende siegte der BVB mit 4:2 und bewahrte alle rot-weißen Sympathiesanten vor einem Wochenende mit akuter Abstiegsangst.
Trotz der Niederlage hat die Fortuna etwas gewonnen
Denn trotz der ersten Freitagabend-Niederlage in dieser Saison hat die Meier-Elf am Ende doch etwas gewonnen: nämlich einen absolvierten Spieltag. Der Abstand auf die Augsburger beträgt weiterhin fünf Punkte, aber den Konkurrenten bleiben 90 Minuten weniger für eine Aufholjagd. Für Coach Meier stand sowieso seit der Bundesliga-Rückkehr fest: „Mit dem Aufstieg begann für uns sofort der Kampf gegen den Abstieg!“
Allerdings hat seine Mannschaft durch die Niederlage die Hoffenheimer wieder mit ins Rennen um den Klassenerhalt gebracht. Nur sechs Zähler trennen die Kraichgauer aktuell noch von Fortuna. „Die TSG war uns insgesamt nicht überlegen“, betonte Meier, aber „wir haben die entscheidenden Fehler gemacht.“
So bemängelte der 54-Jährige unter anderem das Umschaltspiel vor dem ersten Gegentor. Nach eigenem Freistoß erkämpften sich die Hoffenheimer den Ball und benötigten handverlesene elf Sekunden bis zum Abschluss. Zwischen ungeschickt und Foul bewegte sich der entscheidende Zweikampf zwischen TSG-Kicker Roberto Firmino und Fortune Robert Tesche. Trainer Meier tendierte (natürlich) zu letzterem.
Dani Schahin wütend
Dagegen brachte Stürmer Dani Schahin eben diese Szene zur Weißglut. Der 23-Jährige war sich sicher, dass Firmino seinen Kollegen Tesche unterlief und schimpfte: „Robert bricht sich da fast die Wirbelsäule, aber ein Foul wird nicht gepfiffen!“
Dass sich TSG-Keeper Heurelho Gomes nach einem harten Einsteigen von Andreas „Lumpi“ Lambertz die Hand brach (54.) und die Saison für den Schlussmann gelaufen ist, sei hier ebenso wie Lambertz‘ Entschuldigung unmittelbar im Anschluss nur am Rande erwähnt.
Auch wenn sich an der Tabellenkonstellation trotz der Niederlage nichts Gravierendes für Fortuna geändert hat, ist der Trend doch Besorgnis erregend. Seit nunmehr sechs Partien warten die Flingerner auf einen Sieg. Der letzte „Dreier“ gelang den Rot-Weißen am 16. Februar mit einem 1:0-Heimsieg über Schlusslicht Greuther Fürth.
Und genau hier liegt das Kuriosum. Auch nach dem 2:0-Hinspielerfolg legten die Flingerner eine sieben Partien andauernde Sieglosserie hin. Eine Statistik, die abergläubische Spieler in Fortunas Reihen wohl erneut zum Grübeln veranlasst.
Meier fordert: "Man muss auch mal zurück schlagen"
Cheftrainer Meier dürfte dies wie anfangs nach eigener Aussage betont nicht nervös machen. Stattdessen gibt sich der Reinbeker kampfbereit und gibt zu, „dass wir zuletzt Schläge bekommen haben. Aber dann muss man jetzt auch mal zurück schlagen“.
Gelegenheit dazu bietet sich am kommenden Samstag ab 15.30 Uhr in der Arena gegen Tabellennachbar SV Werder Bremen. Dann geht’s zur nächsten Runde im Mehrkampf um den Klassenerhalt.
Übrigens: Fortunas Angriffsturbo Mathis Bolly wird erst am Montag genauer untersucht. Der Norweger schied am Freitagabend mit Verdacht auf Muskelfaserriss im rechten hinteren Oberschenkel früh aus. Sollte sich der Verdacht bestätigen, würde der Angreifer mindestens zwei bis drei Wochen pausieren müssen.