Sinsheim. War das ein bitterer Freitagabend für Fortuna Düsseldorf! Anstatt im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga den erhofften „Befreiungsschlag“ zu landen, kassierte die Mannschaft von Trainer Norbert Meier bei der TSG Hoffenheim eine herbe 0:3 (0:1)-Schlappe und muss im Saison-Endspurt wieder zittern.
Oliver Fink war bedient: „Eine Riesen-Enttäuschung“, nannte der Fortuna-Mittelfeldspieler das 0:3 gegen Hoffenheim, „ich weiß auch nicht, wie das passiert ist.“
Frage vor dem Anpfiff: Würde Hoffenheims neuer Trainer Markus Gisdol alles anders machen? Machte er nicht. Der suspendierte Torhüter Tim Wiese blieb draußen. Der 31-Jährige „durfte“ sich das Spiel als Zuschauer ansehen. Er sah zunächst eine Düsseldorfer Fortuna, die mit dem im Vorfeld angeschlagenen Robbie Kruse auflief. Dessen Probleme mit der Patellasehne waren dann doch nicht so schlimm.
Tesche fehlt gegen Bremen - Bei Bolly zwickt's
Lange blieb die Wunsch-Formation von Fortuna-Coach Norbert Meier trotzdem nicht im Einsatz. In der neunten Minute wollte Mathis Bolly zum Sprint ansetzen – doch dann griff sich der Norweger an die Rückseite seines rechten Oberschenkels. Muskelverletzung! Fraglich, ob er bis zum Heimspiel gegen Werder Bremen am Samstag nächster Woche wieder einsatzbereit ist. Für ihn kam Dani Schahin.
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Ein anderer Fortune wird dann auf alle Fälle fehlen: Robert Tesche sah in der 36. Minute nach einem Foul im Mittelfeld die fünfte gelbe Karte und ist für das nächste Spiel gesperrt. Es war zwar keine üble Aktion, die er sich geleistet hatte, doch die Verwarnung passte zur konsequent-peniblen Linie von Schiedsrichter Wolfgang Stark.
Zu diesem Zeitpunkt lag die Fortuna bereits mit 0:1 hinten. In der elften Minute hatten die Düsseldorfer nach einem Freistoß von Johannes van den Bergh den Ball verloren, wobei Robert Tesche von Hoffenheims Firmino recht unsanft angegangen worden war. Regelwidrig? Stark sah’s anders, Firmino startete den Konter, Schipplok tankte sich im Fortuna-Strafraum gegen Andreas „Lumpi“ Lambertz durch, spielte zurück zu Firmino, und der pfefferte die Kugel aus 15 Metern unter die Latte.
Nicht „Lumpis" Abend in Hoffenheim
Nach unsicherem Beginn kam die Fortuna besser ins Spiel, wurde mindestens ebenbürtig und drängte auf den Ausgleich. Echte Torchancen blieben jedoch rar. Die beste hatte Andreas Lambertz nach einer Flanke von Axel Bellinghausen in der 22. Minute. Da ließ „Lumpi“ zunächst Salihovic im TSG-Strafraum aussteigen, zog mit links ab, doch Torwart Gomes hatte wenig Mühe.
Ein Handspiel von Andreas Beck im Hoffenheimer Strafraum (63.) blieb ungeahndet, doch selbst der beteiligte Axel Bellinghausen meinte: „Schwer zu entscheiden.“
Es war einfach nicht „Lumpis“ Abend. In der 76. Minute landete der Ball im Anschluss an eine Ecke von Salihovic und einen verunglückten Rettungsversuch des Fortuna-Kapitäns im eigenen Tor. Und in der Nachspielzeit erhöhte Volland sogar noch auf 3:0 für die TSG. Da passte es ins traurige Fortuna-Bild, dass einige ihrer Fans mit Bengalos zuvor für eine kurze Spielunterbrechung gesorgt hatten.