Maria Alm. . In seinem zweiten und letzten Jahr bei Fortuna hofft der von Bayer Leverkusen ausgeliehene Stürmer Joel Pohjanpalo auf einen versöhnlichen Abschied. Die Konkurrenz im Angriff ist nicht kleiner geworden.

Temperaturen um die 35 Grad Celsius wecken in Joel Pohjanpalo nicht gerade Heimatgefühle. „Das ist kein Wetter für finnische Fußballspieler“, ächzt Fortunas klitschnass geschwitzter Stürmer mit einem Lächeln. „Zehn Grad wären besser.“ Nach der knapp zweistündigen Trainingseinheit auf dem Sportplatz in Maria Alm konnte sich der 20-Jährige zumindest im aufgebauten Eisbecken akklimatisieren. Doch der einwöchige Sonderurlaub, den der Blondschopf aufgrund seiner Nationalmannschaftseinsätze in der finnischen Heimat bei der Familie und einem Musikfestival genoss, war schnell wieder vergessen: „Jetzt heißt es hart arbeiten!“

Pohjanpalo vermisst Kumpel Halloran

Die Konkurrenzsituation im Angriff des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf ist schließlich nicht entspannter geworden. Mit Charlison Benschop wechselte zwar Pohjanpalos Sturmpartner nach Hannover. „Mit Didier Ya Konan und Mike van Duinen haben wir zwei starke Angreifer verpflichtet“, sagt Pohjanpalo, „ich werde erneut um meinen Platz kämpfen und Tore schießen müssen, sonst sitze ich ganz schnell auf der Ersatzbank!“

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Schmerzlich ist für ihn vor allem der Abgang von Kumpel Ben Halloran, der von der Fortuna nach Heidenheim wechselte. Im Winter lagen die beiden Freunde noch gemeinsam in Hallorans australischer Heimat in Brisbane am Strand. Nun trennten sich ihre Wege. „Klar vermisse ich Ben, wir haben auch schon viel miteinander telefoniert, aber so ist nun einmal der Fußball“, sagt Pohjanpalo. Auch für ihn heißt es in nicht allzu ferner Zukunft Abschied nehmen. In seinem zweiten und letzten Fortuna-Jahr will sich der von Bayer Leverkusen ausgeliehene Stürmer natürlich von seiner besten Seite verabschieden. Elf Treffer erzielte er in der vergangenen Saison. „Ich wäre sehr enttäuscht, wenn es in meiner Abschiedssaison nicht mehr werden!“

Die verkorkste Rückrunde ging an Pohjanpalo nicht spurlos vorbei.

Dafür muss er sich erst einmal gegen die mannschaftsinterne Konkurrenz im Sturm behaupten. „Ich habe Mike van Duinen in den ersten Trainingseinheiten genau beobachtet. Er ist ein toller Typ und hat gute Torjäger-Qualitäten. Zu Didier Ya Konan muss man nicht viel sagen. Er hat in der Bundesliga jahrelang beweisen, was er alles drauf hat“, lobt Pohjanpalo seine Konkurrenten. Doch auch der Finne muss sich nicht verstecken. Ob in der Startelf, oder als (Edel-)Joker von der Bank, hat er bei der Fortuna vergangene Saison seine Torjägerqualitäten schon so manches Mal eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Aber natürlich ging die verkorkste Rückrunde auch an „Jolle“ nicht spurlos vorbei. „Wir müssen diese Zeit abhaken und nach vorne schauen. Es bringt jetzt nichts mehr, nach Gründen für das zu suchen, was in der Vergangenheit passiert ist.“

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Für die Zukunft hat er vor allem einen Wunsch: „Ich will endlich wieder in der Spitze spielen!“ Fortunas Interimstrainer Taskin Aksoy funktionierte Pohjanpalo aufgrund dessen Schnelligkeit zwischenzeitlich zum Flügelflitzer um. Doch mit der Position auf der rechten Außenbahn verhält es sich bei Pohjanpalo ähnlich wie mit den Temperaturen in Österreich. „Ganz ehrlich“, lacht Pohjanpalo, „ich bin Stürmer. Wir haben weitaus bessere Spieler im Kader für die Außenbahn. Das ist einfach nicht meine Position. Natürlich werde ich dort spielen, wo der Cheftrainer mich haben will, aber in der Spitze bin ich einfach am besten aufgehoben!“

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Pohjanpalo spricht schon von Abschied und Leverkusen

All jenen, die auf einen Verbleib des Stürmers über die zweijährige Ausleihzeit hinaus hoffen, macht er indes wenig Mut: „Ich genieße die Zeit in Düsseldorf und habe die Fans und die Stadt lieben gelernt, aber wenn du zwischen Düsseldorf und Leverkusen wählen kannst, dann fällt meine Wahl auf Leverkusen. Noch aber habe ich eine Saison vor mir, und wenn ich am Ende mit meinen Toren dazu beitragen kann, dass wir den Aufstieg in die Bundesliga schaffen, wäre das sicherlich nicht der schlechteste Abschied!“