Maria Alm. . Mit Didier Ya Konan hat der Fußball-Zweitligist einen Angreifer von Format verpflichtet. Mit der neuformierten Offensive peilt Fortuna Düsseldorf eine Top-Platzierung an.

Es ist ein steiniger Weg, den Frank Kramer unter seinen Füßen spürt. Zweimal täglich joggt der neue Trainer von Fortuna Düsseldorf die zwei Kilometer lange Schotterstrecke entlang des plätschernden Gebirgsflusses Urslau vom Trainingsplatz bis zum Mannschaftshotel in Maria Alm. Seine Spieler bevorzugen den Bus.

Inmitten des Postkarten-Panoramas des Steinernen Meeres, wo der Fußball-Zweitligist für acht Tage sein Trainingslager aufgeschlagen hat, ist der Blick nach vorne gerichtet. Bloß nicht zurückschauen auf eine Saison, deren Erinnerungen die in zarte Aufbruchstimmung getränkte Idylle des Trainingslagers in Österreich empfindlich stören würden.

Fortuna, die launische Diva, hat sich für die neue Saison aufgehübscht

Die Stimmung und die zuletzt gezeigten sportlichen Leistungen in der Landeshauptstadt waren in der vergangenen Saison schließlich so unbeständig wie das Wetter in den Bergen. Am Ende der Abwärtsspirale stand der zehnte Tabellenplatz und der wenig prestigeträchtige Titel der schlechtesten Rückrunden-Mannschaft.

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Fortuna, die launische Diva, hat sich für die neue Saison aufgehübscht und die alten Zöpfe abgeschnitten. Ende Februar musste Trainer Oliver Reck vorzeitig gehen. Wenig später traf es Manager Helmut Schulte. Doch all das kann den neuen Coach Frank Kramer nicht abschrecken. Der 43-Jährige lächelt so unbekümmert, dass sich sein Kinnbärtchen biegt. Selbst beim Joggen. „Für mich ist das die beste Art, um den Kopf freizubekommen.“ Auch der Gymnasiallehrer für Deutsch und Englisch hat sein Päckchen zu tragen.

Haggui als neuer Abwehrchef der Fortuna

Beim Zweitligisten Greuther Fürth leistete er herausragende Arbeit, und Kramer scheiterte dabei auch nicht an Kramer. Vielmehr standen bei dem auf Transfererlöse angewiesenen Klub personeller Aderlass und sportliche Erwartungshaltung irgendwann nicht mehr im Einklang.

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Rachid Azzouzi kann ein Lied davon singen. Nach den für ihn schwierigen Stationen in Fürth und beim FC St. Pauli kann sich der Ex-Profi in Düsseldorf nun als neuer Sportdirektor emanzipieren. Angesichts von 52 Gegentoren bei einem Dutzend Niederlagen liegt der Fokus bei den Neuverpflichtungen für ihn natürlich auf der zuletzt löchrigen Defensive.

Innenverteidiger Christian Strohdiek konnte nach 15 Jahren in Paderborn vom Bundesliga-Absteiger verpflichtet werden. Aufgrund privater Schicksalsschläge musste für den 27-Jährigen ein Tapetenwechsel her. Als heimlicher neuer Abwehrchef kristallisiert sich schon jetzt Karim Haggui vom VfB Stuttgart heraus, der mit Strohdiek die neue Innenverteidigung bilden könnte.

Das Ziel von Trainer Kramer

In der Offensive hat die Fortuna mit Hannover 96 die Stürmer „getauscht“. Für Charlison Benschop, der mit 13 Saisontoren Düsseldorf als bester Torschütze in Richtung Niedersachsen verließ, wurde bereits beim ersten Trainingslager auf der Nordseeinsel Langeoog Didier Ya Konan eingeflogen. Stilgerecht im rot-weißen Sportflugzeug. Bislang traf der Ivorer schon mal in jedem Testspiel für seinen neuen Düsseldorfer Verein.

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Ihm zur Seite steht die holländische Stürmer-Hoffnung Mike van Duinen, der in Düsseldorf gleich einen Vierjahresvertrag erhielt. Für die Flügel kam mit Sercan Sararer ein weiterer Ex-Stuttgarter. Wenn er nicht gerade bei Tempo 282 ein Selfie auf der Autobahn knipst, ist der Türke ein hervorragender Fußballer.

Frank Kramer, der ihn bereits in Fürth zu bändigen wusste, schwört lieber aufs gemächlichere Joggingtempo. Im ersten Jahr nach der Ära von Andreas „Lumpi“ Lambertz will Kramer bei der Fortuna „langfristig etwas aufbauen“. Der Weg ist steinig. Kramer läuft ihn mit einem Lächeln.