Düsseldorf. . Fortunas Abwehrspieler Bruno Soares stellt mit seinen zuletzt gezeigten starken Leistungen Trainer Oliver Reck vor eine denkbar schwere Entscheidung. Vor dem Montagsspiel gegen Greuther Fürth sind alle Innenverteidiger fit und man darf gespannt sein, wen der Coach aufbieten wird.
Wenn Cheftrainer Oliver Reck das Training seiner Fortunen beendet, haben Bruno Soares und Charlison Benschop stets noch eine kleine Verabredung. Der Innenverteidiger und der Stürmer des Fußball-Zweitligisten kicken sich nach fast jeder Übungseinheit stets noch ein paar extra hart getretene Pässe zu. Aus der kurzen Extraschicht ist mittlerweile schon ein kleines Ritual geworden. Auch gestern Abend hatte das Duo nach getaner Arbeit noch sichtlich Spaß an den Passspielchen. Eine derartige Routine würde sich Bruno Soares sicherlich auch bei Pflichtspielen wünschen, doch in dieser Saison verlief für den 26-jährigen Brasilianer nicht alles so planmäßig, wie die Passübungen mit Kollege Benschop.
Lächeln wich ernster Miene
Seit vor zwei Monaten Details von einem Ehestreit Soares’ mit seiner Frau Stefanie an die Öffentlichkeit gelangten, wich das sonst so smarte Lächeln aus dem Gesicht des Mannes aus Belo Horizonte einer ungewohnt ernsten Miene. Soares, der an den ersten fünf Spieltagen mit Mannschaftskapitän Adam Bodzek die Innenverteidigung bildete, verlor seinen Platz an Leihspieler Jonathan Tah. Im Umgang mit den Medien, die nach Bekanntwerden seines Ehestreits sogar das Haus der Familie in Mettmann belagert haben sollen, hat Soares offenbar seine Konsequenzen gezogen. „Ich gebe keine Interviews mehr“, sagte der Abwehrspieler kurz und trocken. Er will offenbar lieber auf dem Platz Taten folgen lassen. Was ihm zuletzt bei Fortunas 1:0-Sieg vor der Länderspielpause bei 1860 München eindrucksvoll gelang. Sein Kopfballtor nach einem Eckball brachte die Entscheidung. Zudem war es nach der Nullnummer gegen Ingolstadt das zweite Spiel hintereinander, in dem die Null stand. Ohnehin kassierte die Fortuna in ihren zurückliegenden vier Punktspielen nur ein Gegentor. Dieses war dafür umso schmerzhafter, als ausgerechnet Ex-Düsseldorfer Marcel Gaus seinem ehemaligen Verein den bereits sicher geglaubten Sieg in Kaiserslautern in der Nachspielzeit noch zunichte machte (1:1).
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Diese Bilanz ist auch ein Verdienst von Bruno Soares, der zuletzt allerdings von den zwischenzeitlichen Verletzungen von Jonathan Tah und Adam Bodzek profitierte. Vor dem Montagsspiel gegen Greuther Fürth (20.15 Uhr/live in unserem Ticker) sind alle Innenverteidiger fit und man darf gespannt sein, ob sich Soares in den Augen von Trainer Reck in die Startelf zurückgekämpft hat, oder aber ob der 49-Jährige seinen Siegtorschützen wieder auf die Bank beordert. Wobei auch nicht auszuschließen ist, dass Reck alle drei Verteidiger zum Einsatz bringt und Bodzek auf die Sechser-Position vorzieht.
Soares scheint jedenfalls seine private Krise überwunden zu haben und auch sportlich läuft es wieder rund. Viermal stand er zuletzt in der Startelf und er hätte sicherlich nichts dagegen, wenn dies zur Routine werden würde.