Düsseldorf. . Adam Bodzek ist in Fortuna Düsseldorfs Abwehrreihe gesetzt. Daneben streiten sich Jonathan Tah und Bruno Soares um die freie Innenverteidigerposition. Abwehrspieler Dustin Bomheuer scheint keine Rolle in den Gedanken von Fortuna-Trainer Oliver Reck zu spielen. Es ist ein Vierkampf, der ein Dreikampf ist.
In einer funktionierenden Gruppe keine Rolle mehr zu spielen, dürfte für die meisten Menschen ein Problem darstellen. Allen voran der Sport bietet dabei den Vorteil, sich durch verschiedenste Szenarien zurück in den Fokus rücken zu können. Sei es durch Kurzeinsätze, Trainingsleistungen oder Verletzungen. Wie deprimierend muss es aber sein, trotz dieser Vielfalt scheinbar chancenlos zu sein?
Ein solches Schicksal teilt offenbar Dustin Bomheuer von Fußball-Zweitligist Fortuna. Erst einmal durfte sich der 23-Jährige in der laufenden Spielzeit von Beginn an beweisen. Jedoch ging die Partie gegen den Karlsruher SC am 3. Spieltag verloren. Und zu allem Überfluss „habe ich da auch noch schlecht gespielt“, so der Defensivstratege.
In den folgenden zehn Pflichtspielen ließ Cheftrainer Oliver Reck seinen Schützling nur noch zweimal ran – zu je 60 Sekunden! Dies beweist, dass Bomheuer wohl keine Rolle in den Gedanken seines Übungsleiters spielt. Egal, ob durch engagierte Trainingsleistungen oder durch Ausfälle seiner Positionskonkurrenten: Der gebürtige Recklinghausener scheint chancenlos.
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Irrelevant, ob durch öffentliche Gedankenspiele in Form von Medien oder durch interne seitens des Trainerteams. Der Name Bomheuer taucht selten auf. Gegen Greuther Fürth dürfte am Montagabend (20.15 Uhr/live in unserem Ticker) Adam Bodzek wieder in die Startelf rücken. Der Kapitän hat ohnehin eine Stammplatzgarantie von seinem Coach ausgestellt bekommen. Daneben streiten sich Supertalent Jonathan Tah und der zuletzt überzeugende Bruno Soares um die freie Innenverteidigerposition.
Interessant wäre sicher auch das „moderne“ System mit Dreierkette, um auf die Ausfälle auf der linken Abwehrseite zu reagieren. Während demnach wohl Julian Schauerte und Axel Bellinghausen die jeweiligen Flügel bearbeiten dürften, würden Soares, Bodzek und Tah wahrscheinlich das Zentrum dicht machen.
„Schwierige Situation“
Über Bomheuer zu diskutieren wäre müßig angesichts seiner Situation, die laut eigener Aussage „derzeit schwierig ist“. Auch, weil seine Mitkonkurrenten zuletzt allesamt überzeugt haben und Fortuna seit eben jener KSC-Niederlage unbesiegt ist.
Auf Nachfrage, ob und inwieweit ihn die Tatsache nerve, dass immer nur das Trio Bodzek, Tah und Soares bei Startelfspekulationen thematisiert wird, muss Bomheuer lange grübeln. „Es wäre natürlich schöner, wenn über einen Vierkampf gesprochen werden würde“, antwortet er schließlich. Er selbst beschreibt sich als selbstkritisch und weiß um seine aktuell schwierige Lage. Erschwerend hinzu kommt dabei sicher das Auslaufen seines Fortuna-Kontrakts zum Ende der Saison. Laut eigener Aussage wolle er sich erst im Winter Gedanken machen, wie es sportlich für ihn weiter gehe. Kein großes Geheimnis macht er dabei aber daraus, „dass eine Verlängerung weder für den Verein noch für mich großartig sinnvoll wäre, wenn ich nicht spiele.“
Auszuschließen ist daher wohl auch ein vorzeitiges Ende bereits in der kommenden Transferperiode nicht in der Winterpause, sollte Fortuna sich noch die Ablöse für das Defensivtalent einstreichen wollen. Eine vorzeitige Trennung könnte sportlich natürlich auch für Bomheuer selbst angesichts der fehlenden Perspektive bei den Flingernern Interesse wecken. Es ist eben freilich problematisch, in einer offensichtlich funktionierenden Gruppe keine Rolle mehr spielen zu dürfen.