Düsseldorf. . Mit Christian Gartner, Joel Pohjanpalo und Jonathan Tah gehen gleich drei Kicker von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf auf Länderspielreise – und Titeljagd. Für Trainer Oliver Reck ist die Länderspielpause Fluch und Segen zugleich. Die Verletzungsgefahr sei groß, Tah ist dafür ein Beispiel.

Als Fluch und Segen kann die Länderspielpause interpretiert werden. Auch beim Fußball-Zweitligisten Fortuna könnte durchaus kontrovers über das bevorstehende pflichtspielfreie Wochenende diskutiert werden. Zunächst könnten Kritiker im Zuge dessen natürlich Angst um den sportiven Rhythmus der Flingerner haben. Die Rot-Weißen sind seit zehn Spieltagen im Fußball-Unterhaus unbesiegt und bezwangen zuletzt den Krisenklub TSV 1860 München mit 1:0.

Allerdings hat die Mannschaft von Cheftrainer Oliver Reck schon bewiesen, dass sie einer Länderspielpause zum Trotz nicht zwangsläufig aus den Tritt kommen muss. Zuletzt setzte die 2. Bundesliga Anfang Oktober für zwei Wochen aus. Im Anschluss daran bezwang Fortuna zu Hause den FC St. Pauli mit 1:0. Siegtorschütze damals war mit Michael Liendl ein Spieler, der dieses Mal auf Abruf für die Nationalauswahl Österreichs steht.

Großes Verletzungsrisiko für Fortuna-Spieler

Wesentlich größer, als die Gefahr aus dem Rhythmus zu geraten, ist sicher das Verletzungsrisiko. Nicht ausgeschlossen, dass die Nationalspieler und Leistungsträger angeschlagen aus der Länderspielreise zurückkehren. Eben diese Sorge teilte zuletzt auch der Flingerner Übungsleiter Oliver Reck.

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„Länderspiele bergen die große Gefahr, dass ein Spieler verletzt zurückkehrt“, sagt der 49-Jährige. Und der Ex-Bundesliga-Profi muss es wissen. Denn Reck lief 1996 selbst einmal für die Nationalelf auf beim 9:1-Kantersieg über Lichtenstein. Noch im selben Jahr wurde er Europameister in England – allerdings ohne einen einzigen weiteren Einsatz.

Allerdings kann der Länderspielpause auch Positives abgewonnen werden. Immerhin hat Reck nun viel (Trainings-)Zeit, um sein Team auf den Jahresendspurt vorzubereiten. Außerdem haben die Verletzten wie Kapitän Adam Bodzek, Routinier Oliver Fink oder Supertalent Ihlas Bebou die Chance, sich langsam zurück zu kämpfen. Außerdem – und das ist mehr als nur eine Randnotiz – verleihen gerade die Nationalspieler der Fortuna auch internationales Flair.

Joel Pohjanpalo stürmt für für Finnland gegen Ungarn

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So tritt Mittelfeldtalent Christian Gartner mit der österreichischen U-21-Auswahl morgen beim Vier-Nationen-Turnier in Zypern gegen die Juniorenmannschaft der Tschechischen Republik und Dienstag gegen die des Siegers der Partie zwischen Zypern und Schweden an.

Auf einen internationalen Einsatz hofft auch Sturmtalent Joel Pohjanpalo. Im Zuge der EM-Qualifikation trifft der 22-Jährige morgen in Budapest mit Finnland auf Ungarn. Mit drei Zählern Rückstand auf den zweiten Tabellenplatz, der für das Turnier 2016 in Frankreich berechtigt, ist ein Sieg der „Uhus“ gegen den punktgleichen zweimaligen Vize-Weltmeister Ungarn (1938 und 1954) Pflicht. Am Dienstag testet Pohjanpalo mit der Finnischen Auswahl schließlich gegen die Slowakei.

Fortunas Tah ist Negativbeispiel für Fluch und Segen der Länderspielpause

Der zuletzt von Fortuna-Trainer Reck hochgelobte Innenverteidiger Jonathan Tah nimmt wie Kollege Gartner ebenfalls an einem Vier-Nationen-Turnier teil. In Griechenland trifft die Leihgabe des Hamburger SV mit der U19 heute auf die Juniorenauswahl Spaniens. Am Samstag geht es dann für den 18-Jährigen gegen den Gastgeber, um sich am Montag letztlich mit der U19 aus Frankreich zu duellieren.

Es bleibt abzuwarten, ob Tah mit einem Titel nach Düsseldorf zurückkehren wird. Oder ob er, wie bei der letzten Länderspielreise, eine (Muskel-)Verletzung mitbringen wird. Gerade bei Tah zeigten sich jüngst eben die eingangs angesprochenen vielfältigen Charakteristika des Fluchs und Segens einer Länderspielpause.