Düsseldorf. . Mit einem Sieg beim TSV 1860 München hat Fortuna Düsseldorf den zweiten Tabellenplatz in der 2. Fußball-Bundesliga verteidigt und den Rückstand auf den FC Ingolstadt verkürzt. Die Rheinländer gewannen das Montagsspiel bei den abstiegsbedrohten “Löwen“ mit 1:0 (1:0).

Fast war alles wieder so wie in den guten alten Zeiten. Andreas Lambertz mit der Kapitänsbinde bei der Platzwahl – auf diese Bilder musste Fortunas Dauerbrenner lange Zeit warten. Bis gestern Abend. Nach zuletzt einigen Verletzungen feierte der 30-Jährige sein Startelf-Debüt, rackerte und ackerte in gewohnter Manier, und fast hätte „Lumpi“ seinem großen Abend auch noch die Krone aufgesetzt, als er in der 13. Minute im Gastspiel beim TSV 1860 München eine Rechtsflanke von Michael Liendl mit dem linken Fuß grätschend an die Latte setzte. Doch auch so reichte es für Lambertz und seine Teamkollegen zu einem rundum gelungenen Abend an der Isar. Mit 1:0 (1:0) setzten sich die Düsseldorfer bei den Münchener Löwen durch und holten sich den zwischenzeitlich an Darmstadt verlorenen zweiten Tabellen- und Aufstiegsplatz zurück.

Auswärts unbesiegt seit 230 Tagen

Die Mannschaft von Cheftrainer Oliver Reck schraubte zudem weiter kräftig an ihrer Erfolgsgeschichte in der Ferne und ist nun schon seit 230 Tagen und zehn Partien auswärts in Punktspielen ungeschlagen.

Dass sich an dieser Serie nichts ändert, dafür sorgten die Gäste gestern Abend mit einem regelrechten Sturmlauf. In der ersten Viertelstunde spielte die Fortuna sichtlich konsternierte Löwen schwindlig im Minutentakt. „Das war geiler Fußball“, brachte es Chefcoach Reck nach dem Schlusspfiff auf den Punkt. Gekrönt wurde der Sturmlauf durch das frühe 1:0 durch Bruno Soares. Der Innenverteidiger profitierte dabei in der vierten Spielminute nach einem von Christian Gartner getretenen Eckball vom missglückten Klärungsversuch von Münchens Torjäger Rubin Okotie, dem das Leder über den rechten Spann rutschte und so unfreiwillig zur Vorlage für Soares am zweiten Pfosten wurde, der sich wenig zimperlich im Rücken von Schindler hochschraubte.

Trainer Reck hatte auf die Ausfälle von Linksverteidiger Schmitz (Zehbruch) und Mittelfeld-Motor Sérgio da Silva Pinto (Kieferbruch) mit einer Dreifachbesetzung der Sechser-Position reagiert. Lambertz, Avevor und Gartner rochierten, pressten und rackerten im so verdichteten Mittelfeld, dass den Sechzigern die spielerische Luft abgeschnürt wurde. Die Hausherren wussten sich gegen die drückend überlegene Fortuna nur mit hohen Bällen zu helfen. Doch die Fortuna verpasste es nachzulegen. Neben Lambertz’ Lattentreffer hatte zuvor bereits Julian Schauerte den zweiten Treffer auf dem Fuß, doch der ungläubige Blick des im Strafraum völlig blanken wie überraschten Rechtsverteidigers zum Schiedsrichterassistenten an die Seitenlinie kostete im Strafraum die entscheidenden Sekundenbruchteile.

Mit der Führung im Rücken nahm die Fortuna den Fuß vom Gas, konnte sich ihrer Sache gegen weitestgehend „dressierte“ Löwen aber nicht vollends sicher sein, die immer wieder versuchten, Torjäger Okotie in Szene zu setzen. Mehrfach rettete Innenverteidiger Jonathan Tah bravourös mit der Fußspitze. Weshalb am Ende erneut die Null stand und Trainer Reck ins Schwärmen geriet: „Jonathan hat erneut herausragend gespielt. Mit seiner Qualität ist er in der zweiten Bundesliga verschenkt!“