Düsseldorf. Vor der Partie am Montagabend bei 1860 München fordert Cheftrainer Oliver Reck vom Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf von seinen Spielern eine etwas gewagtere Gangart in der zuletzt schwächelnden Offensive.

Die Situation ist schon ein wenig paradox: Vor dem 13. Spieltag in der 2. Fußball-Bundesliga, den die Fortuna am Montagabend (20.15 Uhr, Arena, live in unserem Ticker) mit der Partie beim TSV 1860 München beschließt, durften sich die Düsseldorfer hinter dem starken Aufsteiger aus Heidenheim als torgefährlichste Mannschaft im Fußball-Unterhaus bezeichnen. Doch ausgerechnet in den beiden zurückliegenden Spitzenspielen in Kaiserslautern (1:1) und gegen Tabellenführer Ingolstadt (0:0) ist der Mannschaft von Cheftrainer Oliver Reck ihre offensive Stärke abhanden gekommen. Chancen waren in beiden Partien Mangelware, Pohjanpalos Führungstreffer auf dem Betzenberg der einzige Hochkaräter.

„Das Toreschießen ist nun einmal leider kein Wunschkonzert“, sagte Fortunas Spielmacher Michael Liendl nach dem gestrigen Abschlusstraining, „auf unsere Offensive war bislang immer Verlass und ich habe keinen Zweifel daran, dass das auch am Montagabend in München wieder der Fall sein wird!“

„Unsere Gegner haben uns zuletzt wenige Torchancen ermöglicht, aber man darf auch nicht vergessen, dass wir zuletzt gegen Ingolstadt trotz einiger Umstellungen zu Null gespielt haben“, betont Cheftrainer Reck. „Wir stehen in der Defensive stabil und das wirkt sich auch auf unsere Offensive auf. Das ist eine wichtige Erkenntnis aus unseren letzten Spielen!“

Fink muss am Dienstag zum ärztlichen "TÜV"

UNTERSUCHUNG: Ist Oliver Fink nach seinem Kreuzbandriss schon wieder fit genug, um in Fortunas Mannschaftstraining mitzumischen? Eine Antwort auf diese Frage soll es am Dienstag geben, wenn Fortunas Routinier beim Doktor vorstellig wird und der ärztliche „TÜV“ Aufschluss darüber gibt, ob das Kreuzband bereits wieder stabil genug ist. Bislang absolvierte Fink an der Seite von Ihlas Bebou lediglich regenerative Einheiten.

FLUG: Um 17 Uhr hob die Fortuna am Sonntag nach dem Abschlusstraining mit dem Flieger in Richtung München ab. Der Rückflug ist für Dienstagvormittag um 10 Uhr angesetzt.

KÖSTNER: Fortunas Ex-Trainer Lorenz-Günther Köstner war am Freitagabend zu Gast beim Zweitliga-Kick des VfR Aalen gegen den FSV Frankfurt. Im Keller-Duell setzten sich die Gäste vor 5388 Zuschauern mit 1:0 durch.

SCHIEDSRICHTER: Die Partie in München wird heute von Harm Osmers (Hannover) geleitet.

Dennoch ist dem 49-Jährigen natürlich nicht verborgen geblieben, dass seiner Mannschaft die spielerische Leichtigkeit im Vorwärtsgang ein wenig abhanden gekommen ist, weshalb er von seinen Spielern mehr Mut zum Risiko einfordert. „Wir müssen auch mal einen schwierigen Ball spielen, um die gegnerische Abwehr auszuspielen und sie auf dem falschen Fuß zu erwischen.“

Schwierige Bälle

Ein Mann für diese schwierigen Bälle ist Regisseur Liendl, der nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Sergio da Silva Pinto (Kieferbruch) noch mehr Verantwortung für die spielerischen Impulse nach vorne übernehmen muss. „Wir werden an unserem Spielsystem nicht viel ändern“, betont der Österreicher, „sicherlich haben wir zuletzt zu viel quer- und zurückgespielt. Da muss man auch schon mal mutiger nach vorne passen.“

Alles in allem ist es eine Luxuskritik, denn die Fortuna blieb trotz offensiver Ladehemmung seit dem dritten Spieltag weiterhin ungeschlagen. Zudem haben die Aufstiegskonkurrenten der Fortuna am Wochenende in die Karten gespielt. Kaiserslautern, Leipzig, Fürth und Ingolstadt blieben sieglos. Einzig Aufsteiger Heidenheim war beim 3:0 auf St. Pauli erfolgreich und verdrängte die Fortuna vom zweiten Tabellenplatz.

„Wir wollen da oben in der Tabelle nicht mehr weg und uns mit einem Sieg in München den zweiten Platz zurückholen“, fordert Liendl.