Dortmund. Das Ausscheiden der DFB-Elf gegen Italien mit einem Fehler des Dortmunders Mats Hummels zu erklären, ist unfair. Auch das saisonale Verlierer-Gen mit siebenmal FC Bayern in der Startelf könnte ein Grund sein - zynisch gesprochen. Ein Kommentar.
An dieser Stelle haben wir nicht nur einmal die Verdienste von Joachim Löw hinreichend mit Lob bedacht. Der Dank, dem deutschen Fußball ein neues, schöneres Outfit verliehen zu haben, wurde dem durchaus kreativen Nationaltrainer vielfach zugesprochen. Seit dem EM-Aus gegen Italien aber ist der einst wertbeständige Satz von Gary Lineker nun Vergangenheit. Am Ende gewinnen die Deutschen nicht mehr.
Beratungsresistenz des Bundestrainers
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Über das Warum scheint es Erkenntnisse zu geben, getragen von einer gewissen Beratungsresistenz des Bundestrainers. So hatte der leichtfertig die Angebote seines indisponierten Führungsspielers Schweinsteiger zu einer kreativen Pause abgelehnt – und die Formschwäche auch anderer Etablierter missachtet. Podolski, Müller, etc. Eine Frage war, warum Löw nach dem ansprechenden Auftritt gegen Griechenland mit den erfrischenden Faktoren Reus, Schürrle und Klose konzeptionell dann den Rückzieher machte? Doch Angst vor dem Angstgegner? Schon die Idee, einen limitierten Kroos quasi als Manndecker gegen Pirlo einzusetzen, signalisierte alles andere, nur eben kein Selbstbewusstsein.
Dass das Ausscheiden gegen die mutigeren Italiener später mit dem Fehler des Dortmunders Mats Hummels erklärt wurde, ist nach dessen imponierenden EM-Auftritten ebenso unfair wie die grundsätzliche Verteilung der Einsätze in einem hochwertigen Spielerkaders. Zynisch gesprochen könnte der Grund auch das saisonale Verlierer-Gen mit siebenmal Bayern im Elferrat des DFB gewesen sein.
Deutschland ist nicht so desaströs gescheitert wie die Niederlande
Was für Löw spricht: Natürlich sind die Deutschen ins Halbfinale gekommen und nicht desaströs gescheitert wie die Niederlande. Die WM 2014 dürfte aber zum ultimativen Unterfangen werden, der fußballerisch besten DFB-Mannschaft den Titel zuzuspielen. Ein Hauch von letzter Chance.