Leipzig. Der Dortmunder hatte beim 2:1-Sieg der Nationalelf zahlreiche Gelegenheiten, doch er erzielte keinen Treffer. Kritik kam von TV-Experte Lehmann.

Das Spiel der deutschen Nationalmannschaft hätte anders laufen können. Zum Beispiel dann, wenn Marco Reus in der 13. Minute seine Riesenchance zur 1:0-Führung genutzt hätte. Dann hätte das DFB-Team vermutlich souverän gegen Georgien gewonnen - und Reus hätte mit dem frisch getankten Selbstvertrauen auch seine weiteren Gelegenheiten genutzt.

Doch der Offensivspieler des BVB drosch den Ball aus kurzer Distanz über das Tor. Die Nationalmannschaft mühte sich anschließend weiter, den Ball im georgischen Gehäuse unterzubringen. Am Ende gewann das Team nach einer turbulenten zweiten Halbzeit mit 2:1. Reus erzielte keinen Treffer (Note 4 in unserer Einzelkritik) und stand symbolisch für die mangelnde Chancenverwertung seines Teams.

Lehmann: "Man merkt, dass er Angst hat"

"Normalerweise lässt Marco Reus solche Chancen nicht aus", sagte Bundestrainer Joachim Löw nach dem Spiel. Und RTL-Experte Jens Lehmann kritisierte den Nationalspieler: "Man merkt ihm an, dass er Angst hat. Er denkt wohl zu viel nach. Wenn man seine Körpersprache betrachtet, dann hat man das Gefühl, dass ihm einfach das letzte bisschen fehlt".

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Der "Dortmunder Junge", wie es die schwarz-gelben Fans auf der Südtribüne immer singen, läuft seit seiner Verletzungspause im September wegen eines angebrochenen Zehs seiner Form hinterher.

Dabei kann man Marco Reus kein fehlendes Engagement vorwerfen. Wie gegen Irland war er auch gegen Georgien von Beginn an ein Aktivposten in der Offensive. Er zog häufig in die Mitte, war anspielbereit, leitete Chancen ein - nur seine eigenen Riesenmöglichkeiten nutzte er nicht.

Glück hatte der Dortmunder nicht

In der schon beschriebenen 13. Minute scheiterte er kläglich, fünf Minuten später entschärfte der georgische Torhüter Nukri Revishvili seinen Schuss. In der 31. Minute ging ein von Reus getretener Ball am Tor vorbei, in der 34. entschärfte Revishvili einen Freistoß von ihm, in der 37. Minute beförderte er das runde Leder nach einem hohen Özil-Pass eigentlich perfekt aufs georgische Tor - doch da stand wieder Nukri Revishvili. Glück hatte der Dortmunder auch nicht.

"Marco Reus hat Chancen, von denen jeder träumen würde. Vielleicht denkt er zu viel", sagte Jens Lehmann im TV-Studio. Fest steht: Der Einsatz stimmt, nun fehlt das Tor, damit Reus in Zukunft seine Chancen wieder mit gewohntem Selbstvertrauen nutzt. (las)