Dortmund/Berlin. Aufatmen bei Borussia Dortmund: Die Knieprobleme von Robert Lewandowski scheinen kein Problem darzustellen, er wird im DFB-Pokalfinale gegen Bayern München wohl spielen können. Anders sieht es bei Ersatztorwart Mitch Langerak aus. Auf Seiten der Münchner gibt es eine Personalie mit Sprengkraft.

Mitch Langerak hatte eine dicke Schiene am Knie und humpelte erkennbar, als die Mannschaft von Borussia Dortmund am Dortmunder Flughafen ankam, um das Flugzeug in Richtung Berlin zu besteigen - der Stadt, in der am Samstagabend (20 Uhr, live im Ticker) das DFB-Pokalfinale steigt.

"Bei ihm ist das Knie etwas überstreckt worden", erklärte BVB-Trainer Jürgen Klopp später. "Es ist wohl eine leichte Dehnung und etwas Meniskus, aber nichts, was operativ behandelt werden müsste. Aber es war einfach nicht mehr möglich, ihn in der Kürze der Zeit für's Finale fitzukriegen." Mit Zlatan Alomerovic machte sich daher auch der Torhüter der zweiten Mannschaft auf den Weg nach Berlin und wird am Samstag auf der Bank sitzen. Als Ausfallzeit stehen zwei Wochen im Raum.

Alle BVB-Spieler an Board

Robert Lewandowski, der nach dem Bundesliga-Abschlussspiel am vergangenen Samstag gegen Hertha BSC Berlin noch über Kniebeschwerden geklagt hatte, bewegte sich dagegen ohne Mühe durch die Sicherheitskontrolle und zum Flugzeug. "Er hatte Nachwirkungen, aber keine großen", sagte Klopp. "Wir waren aber natürlich sehr vorsichtig in dieser Woche, haben ihn individuell belastet. Gestern hat er ungefähr drei Viertel des Trainings absolviert, heute wird er normal trainieren und morgen auflaufen können, wenn es keine Komplikationen gibt." Bis auf Sven Bender und die Langzeitverletzten Ilkay Gündogan, Neven Subotic, Jakub Blaszczykowski - die aber allesamt an Bord des Flugs nach Berlin waren - kann der BVB also in Bestbesetzung auflaufen.

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Von David Nienhaus und Sebastian Weßling

Personalprobleme gibt es auch bei den Bayern, neben dem bereits seit längerem verletzten Thiago Alcantara fehlten bei der Anreise nach Berlin auch Bastian Schweinsteiger und Mario Mandzukic. "Basti ist am Knie verletzt, erläuterte Bayern-Trainer Pep Guardiola. Bei Mario ist es meine Entscheidung. Ich wollte mit anderen Spielern spielen, das ist alles." Es hatte also keine Verletzungsgründe, warum der Trainer seinen besten Mittelfeldspieler nicht in den 18 Mann starken Kader für das Finale berufen hatte. "Er konnte Montag und Dienstag nicht trainieren", sagte Guardiola zwar. "Aber er ist stark, er hätte aber spielen können."

Keine B-Mannschaft beim FC Bayern

BVB-Trainer Klopp mochte in den Bayern-Personalien aber keinen Vorteil erkennen: "Ich habe in Duellen mit Bayern München noch nie auch nur eine Sekunde das Gefühl gehabt, dass irgendetwas, was bei denen passiert, meine Situation erleichtern könnte", sagte er. "Das ist auch dieses Mal so." Zumal es ja alles andere als eine B-Aufstellung ist, mit der Bayern auflaufen würde: "Wenn ich mir vorstelle, dass dann in der Offensive Ribery, Götze, Robben und Müller spielen - puh", ächzte der BVB-Coach. "Ein bisschen mehr über die Aufstellung zu wissen, ist zwar nicht hinderlich, entscheidet aber im Grunde genommen auch gar nichts."

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Allenfalls über die künftige Situation im Bayern-Stum könnten die vergangenen Stunden bereits entschieden haben: Das Verhältnis zwischen dem stolzen Kroaten Mandzukic und dem nicht weniger stolzen Spanier Guardiola galt schon zuvor als schwierig, die Nichtnominierung dürfte nun für zusätzliche Spanungen sorgen. Zuletzt spekulierte die BILD über einen möglichen Tausch mit Abwehrspieler David Luiz vom FC Chelsea. Und so scheint es immer mehr, dass BVB-Torjäger Lewandowski im Sommer nicht als künftiger Konkurrent, sondern als Nachfolger für Mandzukic zum FC Bayern wechselt.