Auf diese Nachricht hatten die Fans des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund schon lange gewartet: Shinji Kagawa kehrt aus England zurück. Seit Sonntagnachmittag ist dieser aus BVB-Sicht sinnvolle Transfer perfekt - aber die Erwartungen dürfen nicht ausufern. Ein Kommentar

Wer in den vergangenen Tagen ausschließlich Leserbriefe oder Kommentare in sozialen Netzwerken im Internet verfolgte, für den steht seit Sonntagnachmittag fest: Deutscher Fußball-Meister wird in dieser Saison nur Borussia Dortmund.

Warum? Weil Shinji Kagawa wieder zurück ist.

Mit ihm kamen die Titel, mit ihm gingen die Titel - auf diesen Nenner bringen viele Fans zurecht Kagawas Wirken bei der Borussia. Und die meisten schlussfolgern nun: Kagawa ist wieder da, also kehren auch die Titel zurück.

Sie lieben ihn einfach, ihren Shinji. Diesen kleinen, stets freundlichen Japaner, der ganz Dortmund mit seiner feinen Technik, mit seiner Ballakrobatik und seinem Gespür für die richtigen Entscheidungen auf dem Rasen verzaubert hatte. Selbst ein halbes Jahr Verletzungspause machte ihm damals nichts aus, Kagawa spielte einfach weiter wie zuvor. Als sei nichts gewesen.

Keine Wunderdinge erwarten

Deswegen ist der Optimismus der Fans berechtigt, obwohl das zweijährige England-Abenteuer dem 25-Jährigen noch nachhängen könnte. Sie sollten allerdings keine Wunderdinge erwarten, wie das Beispiel Nuri Sahin zeigt. Auch ihn holte die Borussia heim in die Wohlfühl-Oase Dortmund samt Animateur Jürgen Klopp. Der Erfolg: bislang eher durchwachsen.

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Der Transfer ergibt jedoch aus zwei anderen Aspekten auf jeden Fall ziemlich viel Sinn. Zum einen verkauften die Dortmunder ihren Fanliebling, den sie einst für 350.000 Euro von Cerezo Osaka verpflichtet hatten, für rund 16 Millionen Euro an Manchester United und zahlen nun lediglich rund acht Millionen Ablöse.

Mosaikstein für zukünftige Erfolge

Zum anderen dient diese Rückhol-Aktion auch als Zeichen an in Sachen Vertragsverlängerung noch unentschlossene Borussen wie Marco Reus. Mit Kagawa verpflichteten die Macher des BVB um Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc und Jürgen Klopp einen weiteren Mosaikstein für zukünftige Erfolge oder mindestens Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem Branchenprimus FC Bayern.

Kurzum: Shinji Kagawa zum BVB zurückzuholen, ist eine absolut richtige Entscheidung. Nur sollten die Erwartungen an ihn und die Mannschaft jetzt nicht ausufern.