Essen. Der Fußball-Rekordmeister FC Bayern München ist wegen Verletzungssorgen und Weltmeisterschafts-Nachwehen noch nicht in Tritt, doch das wird kommen. Trotzdem bleiben Schalke 04 und Borussia Dortmund dran und kratzen auf sinnvolle Weise an der Bayern-Dominanz. Ein Kommentar

Wackeln die Bayern? Verpufft die Überlegenheit der vergangenen Bundesliga-Saison?

Wer den Fußball-Rekordmeister aus München beim 1:1 gegen den FC Schalke 04 in der zweiten Halbzeit gesehen hat, der könnte beide Fragen glatt mit „Ja“ beantworten.

Und er würde damit ziemlich falsch liegen.

Die Bayern haben zwei Probleme, die mit Zeit zu tun haben. Erstens haben sie jede Menge Profis unter Vertrag, die bei der WM bis zum Final-Wochenende auf dem Rasen standen. Die Erholungsphase war kurz, die Fitness ist noch nicht so, wie sie sein sollte. Zweitens fehlen den Münchenern mit Robben, Ribery, Schweinsteiger, Thiago und Martinez fünf verletzte Stammspieler.

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Die Bayern werden wieder die Bayern der vergangenen Saison

Diesen Substanzverlust steckt selbst der Rekordmeister nicht einfach weg. Auch wenn der Klub genug Geld hat, um kurzfristig einen Star wie Xabi Alonso von Real Madrid zu holen. Einen Mann, der die Bälle in der Defensive ansaugt wie ein Staubsauger und sie sofort sinnvoll nach vorne passt.

Aber wenn die WM-Strapazen verkraftet sind, Alonso sich richtig in die Mannschaft eingefunden hat und die verletzten Profis nach und nach zurückkehren, dann dürften die Bayern wieder die Bayern der vergangenen Saison werden.

Dortmund setzt auf Geld und Klugheit

Das ist die schlechte Nachricht für die Revierklubs Schalke und Dortmund. Die gute Nachricht: Beide arbeiten sinnvoll daran, an der Vormachtstellung zu kratzen.

Schalke kann dabei auf dem Transfermarkt nicht mithalten. Aber die Königsblauen haben beim 1:1 gezeigt, was ein Kämpferherz auf dem Fußballplatz bewirken kann.

Und Dortmund? Dortmund setzt neben dem Geld auf Klugheit. Shinji Kagawa zählt nicht zu den ganz großen internationalen Topstars, doch die Rückholaktion ist ein cleverer Schachzug. Der BVB wird mit Kagawa stärker, und die Bayern wissen: Große Wackler dürfen sie sich nicht erlauben.