Augsburg. Die Anzeichen verdichten sich, dass Shinji Kagawa zu Borussia Dortmund zurückkehrt. Nicht nur die Fans sind begeistert - nach dem 3:2-Sieg beim FC Augsburg wurde deutlich, dass sich auch die BVB-Spieler freuen würden, wenn der Japaner künftig wieder in Schwarz-Gelb aufläuft.
Sebastian Kehl musste grinsen, als die Frage kam: "Natürlich haben wir es mitgekriegt, wir leben ja nicht auf dem Mond", sagte der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund. Es - das war das Thema, das in den vergangenen Stunden die BVB-Fans derart elektrisiert hatte, dass das Bundesligaspiel, dass die Dortmunder beim FC Augsburg 3:2 gewannen, fast in den Hintergrund geraten war: die offenbar bevorstehende Rückkehr von Shinji Kagawa zum BVB, wo er von 2010 bis 2012 so erfolgreich gewirbelt hatte. Da ihm bei Manchester United der Durchbruch nicht gelang, ist der Japaner kurz vor Ende der Transferfrist unverhofft auf dem Markt - und zwar deutlich unter dem Preis von 16 Millionen Euro, den der BVB damals erzielte.
Noch ist der Wechsel nicht durch, noch feilen Anwälte, Notare, Geschäftsführer und Berater in zwei Ländern an Vertragsparagrafen - doch die Anzeichen konkretisieren sich, dass am Ende ein Papier steht, mit dem beide Vereine und Kagawa selbst zufrieden sind. Die BVB-Spieler, soviel ist sicher, würden sich über die Rückkehr des 25-Jährigen freuen: "Ich bin mir sicher, dass Shinji Kagawa uns weiterhelfen wird...ähm.. würde!", sagte Reus dem Bezahlsender Sky. Ein freudscher Versprecher?
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"Vielleicht weiß der Marco ja mehr als ich", schmunzelte Kehl. "Er ist ja dritter Kapitän jetzt, ich dagegen bin raus und bekomme keine Informationen mehr." Aber Reus wiegelte wenig später ab: "Ich weiß wirklich nicht, was los ist, da müssen Sie die Verantwortlichen fragen." Wie alle Beobachter von außen werden sich auch Reus und Kehl wohl noch einen Tag gedulden müssen, nach Informationen dieser Redaktion ist die Präsentation des Rückkehrers nicht vor Sonntag vorgesehen - sollten sich nicht plötzlich die Ereignisse überschlagen.
"Shinji war wichtiger Faktor bei beiden Meisterschaften"
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Auch bei der sportlichen Einschätzung des Transfers ist der frühere Kapitän Kehl deutlich vorsichtiger als Reus: "Shinji war natürlich ein wichtiger Faktor, als die beiden Meisterschaften gewonnen wurden und hat hervorragende Leistungen gebracht", sagt Kehl. "Nur hat er jetzt eine nicht ganz so leichte Zeit hinter sich, hat wenig gespielt und war oft verletzt. Sein Selbstvertrauen wird nicht gerade übersprudeln." Es wäre also zunächst ein wenig Aufbauarbeit für den sensiblen Japaner fällig, doch in Dortmund würde er wohl von Fans wie Mannschaft herzlich aufgenommen werden - wenn denn endlich Verzug gemeldet wird. "Solange der Schritt nicht vollzogen ist, brauchen wir uns darüber nicht unterhalten", sagt Kehl. "Vielleicht holen wir ja auch noch Ronaldinho."
Der allerdings steht vor einem Wechsel zu den Chennai Titans in der neugegründeten Indian Super League und ist damit nicht mehr zu haben - anders als jener kleine Japaner, auf dessen Rückkehr die BVB-Fans schon so lange hoffen.