Dortmund. Am Mittwoch geht es beim Supercup endlich wieder um sportliche Themen. Jürgen Klopp will sich beim Zoff zwischen den BVB- und Bayern-Bossen nicht einmischen. Dortmunds Coach beschäftigt sich viel mehr mit den Lehren des 0:4-Tests in Liverpool, der hoffentlich „die Sinne geschärft“ hat beim BVB.
Trotz, oder gerade wegen, des Sommerloches: Zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München herrscht eine neue Eiszeit. Nachdem Karl-Heinz Rummenigge vergangene Woche Gerüchte medial lancierte, die Ausstiegsklausel bei Marco Reus könnte lediglich 25 Millionen Euro betragen, hatte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke genug. Erst kommentierte er Rummenigges Verhalten in einer offiziellen Pressemeldung und sagte nun auch das von der DFL angesetzte Essen zwischen beiden Vereinen im Rahmen des Supercups ab.
Jürgen Klopp ist es hingegen Recht, dass ab Mittwoch endlich wieder sportliche Schlagzeilen im Mittelpunkt stehen. „Ich persönlich kenne keine Disharmonie. Damit habe ich schon lange nichts mehr zu tun gehabt. Das ist nicht mein Thema“, hielt sich der BVB-Coach auf der offiziellen Pressekonferenz am Montag zurück.
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Die oft gestellt Frage nach dem Stellenwert des Supercups hält Klopp mittlerweile für überflüssig. „Für uns ist das ein Messen auf allerhöchstem Niveau mit einer der allerbesten Mannschaften der Welt.“
Liverpool-Niederlage muss „Sinne schärfen“
Die BVB-Generalprobe an der Anfield Road ging am Sonntag für Schwarz-Gelb in Liverpool mit 0:4 mächtig in die Hose. „Das fühlt sich dementsprechend schlecht an“, sagte Klopp. „Ein Profi kann einschätzen, was gut und was schlecht war. Eine Niederlage muss die Sinne schärfen und das muss das gestrige Spiel geliefert haben. Ein Sieg gegen die Bayern würde ein Gefühl verbessern. Für die gesamte Saison hätte dies jedoch wenig Aussagekraft, wenn man sich das vergangene Jahr anschaut. Da haben wir den Supercup gewonnen, sind am Ende aber ein paar Punkte hinter den Bayern gelandet.“
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Definitiv nicht mit von der Partie ist der neue Kapitän Mats Hummels, der nach seinem Sonderurlaub erst am Montag normal trainieren konnte. Ähnliches gilt für seinen Spielführer-Stellvertreter Marco Reus: „Sie haben einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Das war jetzt aber die erste völlig normale Trainingseinheit für beide heute. Beide sind beschwerdefrei und können jetzt mit dem tatsächlichen Fußballtraining beginnen.“ Hummels und Reus sind nicht die einzigen Spieler, die derzeit noch hinterher hinken. Auch Weidenfeller, Subotic und Kuba dürften am Mittwoch im Signal Iduna Park keine Rolle spielen.
Die Gäste aus München werden ebenfalls nicht auf all ihre Stars zurückgreifen können. „Auch die Bayern haben mit dem Nachrücken der WM-Spieler zu tun. Sie dürften die komplizierteste Vorbereitung haben“, so Klopp. „Nichtsdestotrotz wird am Mittwoch die übliche Frage gestellt: Welche Mannschaft kann seine Probleme am besten vergessen machen? Der, der gewinnt, darf sich freuen. Der, der verliert, darf sich nicht so richtig grämen. Denn dann heißt es wieder: Es war nur der Supercup.“