Essen. Nicht nur Neuzugang Ciro Immobile begeisterte mit seiner Tor-Premiere beim 5:1-Test gegen RWE, sondern auch BVB-Flitzer Pierre-Emerick Aubameyang glänzte in Sachen Einsatz und Trefferquote. Jürgen Klopp ließ gegen den Regionalligisten mit zwei Spitzen spielen und war begeistert. Auch auf Twitter feiern bereits die ersten das neue Dortmunder Duo “Ciromeyang“.

Was auf dem Rasen des schönen neuen Fußballstadions in Essen funktionierte, setzte sich später im Untergeschoss der Arena fort. Pierre-Emerick Aubameyang hatte sich seinem neuen Mannschaftskollegen Ciro Immobile in dessen Rücken genähert und ihm über die Schulter ein Lied ins Ohr gesungen, dessen Textzeile aus einem Namen bestand: Ciro Immobile. Beide lachten und verschwanden kurze Zeit später aus dem Stadion, das eine erstaunliche Kulisse für ein Testspiel zwischen dem Regionalligisten Rot-Weiss Essen und dem deutschen Fußball-Vizemeister Borussia Dortmund bildete. Am Ende gewann Schwarz-Gelb. Das Spiel mit 5:1. Und ein paar brauchbare Erkenntnisse.

Es war der erste Auftritt des 18 Millionen Euro teuren Stürmers von Beginn an im neuen Trikot. Er dauerte 45 Minuten, in denen der Italiener seine Hände und Füße reden ließ: Die ersten beiden Treffer von Aubameyang bereitete er – einmal mit Glück, einmal mit Geschick - vor, das 5:0 besorgte er nach einer halben Stunde gleich selbst. Er warf daraufhin einen Gruß des Dankes zu seinem Vorlagengeber Henrikh Mkhitaryan herüber, er winkte kurz danach in die Kurve der Dortmunder Fans und löste dort Entzücken aus. Er entsendete zielgerichtet einen Handkuss in die Zuschauerschaft und verabschiedete sich nach seinem 45-minütigen Dienst mit erhobenem Daumen in die Kabine.

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Mit diesem Signal waren auch die Sorgen ausgeräumt, das schöne neue Dortmunder Fußball-Exponat könnte in seiner letzten Aktion eine Verletzung davongetragen haben. Er war mit dem Essener Torwart Niclas Heimann zusammengestoßen, blieb auf dem Rasen liegen. Trainer Jürgen Klopp wagte nicht, trotz Halbzeitpfiffs in die Kabine zu gehen, ehe er nicht wusste, wie es um seinen neuen Mann stand. Dann der Daumen. Ein Glück.

Ein gelungener Nachmittag, an dem der lange verletzte Neven Subotic per Kopf nach einer Ecke das 3:0 markierte. Ein Nachmittag, der die schwarz-gelbe Erkenntnis mitbrachte, dass sich Immobile mit seinem Sturmpartner Aubameyang gut versteht, allerdings begünstigt durch eine Essener Mannschaft, die, wie es Trainer Marc Fascher fünf Tage vor dem Liga-Auftakt bedauerte, „in der ersten Halbzeit in Ehrfurcht erstarrt“ war, aber immerhin zum Erhrentreffer durch Cebio Soukou kam. Klopp hingegen ging es darum, zu sehen, dass seine Mannschaft bereit ist, sich „gegen die Stimmen im Kopf“ zu wehren. Die Stimmen, die sagen, dass der Körper müde ist, dass er nicht mehr will wegen der Plagen der Vorbereitung.

Klopp begeistert von der Doppelspitze

Aber nach Quälerei sah das Zusammenspiel zwischen Immobile, Aubameyang und dem leichtfüßigen Henrikh Mkhitaryan, per Kopf (!) Schütze des 4:0, nicht aus. Im Gegenteil. „Wir haben eine Ewigkeit nicht mehr mit zwei Stürmern gespielt. Das sah gut aus“, lobte Klopp. Nicht unwahrscheinlich, dass es das System der Zukunft ist.

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Ein System, in dem Immobile eine wichtige Rolle spielen soll. Er soll die Tore schießen, die der abtrünnige Robert Lewandowski an diesem Wochenende mittlerweile zuckersüß in München schießt. „Das Tor wird ihm gut tun“, meinte Jürgen Klopp über den Treffer seines Torjägers, der ein bisschen hineinschnupperte in seine neue Welt, die heißt: Fußball im Ruhrgebiet. 17.000 Menschen pilgerten für dieses Testspiel an die Hafenstraße. „Das war eine coole Atmosphäre. Im Ruhrgebiet ist genug Platz für großartige Vereine in der richtigen Liga“, wünschte sich Klopp den Gastgeber in den Profi-Fußball.

Oben auf der Tribüne saß bei diesem Test auch BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. Er war zufrieden mit dem Ergebnis, mit dem Spiel, mit dem neuen Mann. Als eine Dortmunder Delegation angeführt von Watzke Immobile bei einem seiner Meisterschaftsspiele in Genua beobachtete, verloren sich 13.000 Menschen ins Stadion.

„Ich glaube“, sagte Watzke, „er ist davon noch ein wenig beeindruckt.“ Die Frage sei erlaubt: Was passiert erst, wenn er ins Dortmunder Stadion einläuft?