BVB zeigt sich auch in Leverkusen bereit für einen Titel
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Leverkusen. Beim gerechten 2:2 in Leverkusen konnte Borussia Dortmund nicht den Hoch-Tempo-Fußball zeigen, den Bayer kommende Saison von Trainer Roger Schmidt sehen will. Die Klopp-Elf erreichte zwar nicht ihr Leistungsmaximum, bleibt jedoch im Takt, der am Saisonende einen Titel in Berlin bescheren soll.
Im Vorfeld des Bundesliga-Topspiels am Samstag gab es nur ein Thema in der BayArena: All about Schmidt. Die Spielweise, mit der Roger Schmidt Red Bull Salzburg auch auf europäischem Parkett auflaufen ließ, will Bayer 04 Leverkusen in den kommenden zwei Jahren von seinem neuen Chefcoach sehen. Der Rangnick-Jünger, der 2011 seine DFB-Trainerlizenz im selben Kurs mit dem derzeitigen Interims- und bald wieder Jugend-Chefcoach Sascha Lewandowski erlangte, soll der „Werkself“ modernen, offensiven Hochleidenschafts-Fußball einverleiben – Fußball, wie Jürgen Klopp ihn spielen lässt.
Das Duell gegen Borussia Dortmund hatte jedoch nicht das Zeug zum Anschauungsunterricht für Völler und Co., denn der amtierende und fast neue Vizemeister war im Gegensatz zu den vergangenen Wochen nicht in der Lage, sein Maximum abzurufen. Das lag an mehreren Faktoren: Henrikh Mkhitaryan fehlte im offensiven Mittelfeld die Durchschlagskraft, Milos Jojic der Glanz und die Bravour der letzten Auftritte. Emir Spahic hatte mit oberster Härte Robert Lewandowski erfolgreich abgemeldet. Und da auch Nuri Sahin die zündenden Ideen fehlten und der BVB in die Spitze unpräzise agierte, haperte es im Spiel nach vorne. Bezeichnenderweise trafen mit Oliver Kirch (29.) und Marco Reus (39.), die beiden Akteure, die ihr Formhoch halten konnten.
Von Francois Duchateau und Frank Lamers (aufgezeichnet)
Sportdirektor Michael Zorc war ehrlich, als er nach Abpfiff zugab, „massiven Druck“ nicht verspürt zu haben. Der BVB war gegen Bayer leistungstechnisch zwar von den anderen Vollgasveranstaltungen im April entfernt, aber im Gegensatz zu Meister Bayern nicht aus dem Takt, der am Saisonende in Berlin einen Titel bescheren soll. „Wir haben eine gute Phase und wollen den Rhythmus für das Pokalfinale beibehalten“, sagt Zorc. „Wir haben keine englischen Wochen mehr, von daher gibt es keinen Grund, jetzt weniger zu machen. Es sind nur noch drei Spiele.“
Dortmund war schlagbar im Duell gegen Leverkusen, die nach der Entlassung von Sami Hyypiä Champions-League-Platz vier über die Ziellinie retten wollen. Während auf den Flügeln Heung-Min Son mit seinen Dribblings Lücken in die Viererkette riss und Shooting-Star Julian Brandt Großkreutz und Co. in den Duellen alles abverlangte, kreierte Bayer zu wenig Chancen und verpasste es, vor allem in Durchgang zwei, den nötigen Gang zuzulegen.
Das 2:2 war in den Augen aller am Ende ein gerechtes Ergebnis. „60 Minuten lang haben wir ein richtig gutes, interessantes, auch auf einem hohen Niveau stattfindendes Spiel gezeigt. Hinterher ist es dann ein bisschen wie ein Guerillakampf“, fand Michael Zorc, „da waren keinen fließenden Aktionen mehr. Jeder hat versucht, den anderen im Spielaufbau zu hindern. Das Ergebnis ist gerecht. Mit einem 2:2 muss man auch mal zufrieden sein.“
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