Der Vize-Titel muss noch warten - BVB mit 2:2 in Leverkusen
•
Lesezeit: 4 Minuten
Leverkusen. Borussia Dortmund kann sich noch nicht zurücklehnen im Kampf um die Vizemeisterschaft: Bei Bayer Leverkusen kam die Klopp-Elf nicht über ein 2:2 hinaus. Lars Bender und Gonzalo Castro trafen für die Gastgeber, Oliver Kirch und Marco Reus machten die Tore für Dortmund.
Bayer Leverkusen hätte den Dreier dringend gebraucht, um im Rennen um die Qualifikation für die Champions League die eigene vierte Position zu festigen. Borussia Dortmund wollte den Dreier, um den inoffiziellen Titel des Deutschen Vizemeisters vorzeitig abzuklären. Am Ende des Samstagabendspieles der Fußball-Bundesliga aber mussten beide Mannschaften mit je einem Zähler zufrieden sein. Mit einem 2:2 gingen Gastgeber Bayer und die Gäste aus dem Westfälischen in die Kabinen. Zumindest eine Halbzeit lang hatten sie dem Publikum in der BayArena tollen Fußball geboten. Inklusive aller Treffer. Ganz nach dem Geschmack von Dortmunds Trainer Jürgen Klopp, der angekündigt hatte, dass trotz bereits feststehendem Königsklassenengagements in der kommenden Saison, ein Nachlassen nicht in Frage käme.
Zwei kleine personelle Eingriffe hatte Klopp aber doch vorgenommen. Kevin Großkreutz, der Mann für alle Fälle, orientierte sich diesmal auf die linke Verteidigerseite, die der angeschlagene Erik Durm ebensowenig besetzen konnte wie Marcel Schmelzer. Die Stammkraft ist zwar wieder im Training, doch selbst vom Bankplatz noch ein Stückchen entfernt. Roman Weidenfeller, zuletzt mit Adduktorenproblemen nicht spielfähig, übernahm seinen Posten im Tor wieder von Mitch Langerak und war in der ersten halben Stunde zwei Minuten lang überaus beschäftigt.
Die erste Chance hatte der BVB. In Minute fünf versuchte sich Marco Reus, wieder zentral hinter Alleinspitze Robert Lewandowski im Einsatz und flankiert vom Linken Henrikh Mkhitaryan und vom Rechten Milos Jojic, aus der Distanz. Linke Seite. Abgezogen. Bernd Leno im Tor der Leverkusener hat die Fäuste dran. Zwei Minuten später musste erstmals Weidenfeller eingreifen. Stefan Kießling schießt. Der BVB-Keeper bekommt die Hände dran und lenkt den Ball neben das Tor. Eine Minute danach ist er jedoch nach einer Ecke plus Kopfballverlängerung machtlos. Kießling ist im Strafraum mit dem Kopf am Ball. Der prallt gegen die Querlatte. Lars Bender stößt nach und verwandelt per Kopf. 1.0.
Von Francois Duchateau und Frank Lamers (aufgezeichnet)
Ein Treffer, der das ohnehin von Beginn an intensive Spiel noch belebte. In der Hinpartie bei der Borussia hatte Bayer noch durch einen Treffer von Heung Min Son in der 18. Minute und folgender taktischer Glanzleistung den schmalsten möglichen Sieg eingefahren.. Diesmal dauerte es bis zur nächsten Resultatsveränderung immerhin 22 Minuten. Und es benötigte einen von Reus getreten Freistoß von der linken Seite zur Vollendung. Oliver Kirch, der Mittelfeldabsicherer, stieg hoch, Kießling, der gegnerische Stürmer, der ihn ihm Auge hatte, blieb unten. Kopfball. Tor. 1:1. Doch das Team von Interimstrainer Sascha Lewandowski fand schnell eine Antwort. Sogar eine schöne. In Minute 35 brachte Julian Brandt den Ball von der rechten Seite elegant zu Gonzalo Castro auf der linken Seite. Castro verwandelte. Auch er mit dem Kopf.
Reus an 16 der letzten 19 BVB-Tore beteiligt
Mit dem Fuß ging es in Runde eins nur vom Elfmeterpunkt. In der 38. Minute stieg Robert Hilbert im eigenen Strafraum mit Lewandowski hoch. Dass er mit der Hand höher als der Angreifer war und den Ball berührte, nahm Schiedsrichter Günter Perl zum Anlass, zum Elfmeter zu bitten. Reus verwandelte sicher und korrigierte einen ohnehin überragenden Wert weiter nach oben. Zu den letzten 19 Treffern der Dortmunder hat er mit zehn eigenen Toren und sechs Assists beigetragen. Und die Begegnung in der BayArena war ja noch nicht zu Ende.
2:2 zwischen BVB und Bayer 04
1/50
Es war nur nach einem Remis, das offensichtlich beide Mannschaften nicht als wirklich zutiefst furchtbar empfanden, ein wenig die Luft raus. Nach der Pause häuften sich die Fehler, die Unkonzentriertheiten auf beiden Seiten. Weidenfeller klärte in der 73. Minute in Klassemanier einen Lupfer von Brandt aus nächster Nähe. Das war der Höhepunkt. Unterpunkte gab es keine. Kurz danach holte Klopp Mkhitaryan vom Feld und schickte Pierre-Emerick Aubameyang hinaus. Später brachte der Trainer Jonas Hofmann für Jojic. Der Kollege Lewandowski hatte zwischenzeitlich Simon Rolfes für Castro und Levin Mete Öztunali für Brandt eingesetzt. Als er in Minute 84 Kießling durch Sidney Sam ersetzte, geschah das allerdings nicht auf freiwilliger Basis. Der Topstürmer hatte sich verletzt. Er ging. Die Spiellaune war ja schon weg.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.