Dortmund. Vier von acht Bundesliga-Spielen, auf die eine Champions-League-Partie folgte, hat Borussia Dortmund in der laufenden Saison verloren - auch gegen kriselnde Klubs wie den Hamburger SV. Vor dem Duell gegen den ebenfalls in Abstiegsnot steckenden VfB Stuttgart weist BVB-Coach Jürgen Klopp Fragen nach möglichen Konzentrationsschwächen allerdings vehement zurück.

Anders als der Rest der Welt fassen die Verantwortlichen in der Fußball-Bundesliga ihre guten Vorsätze nicht an Silvester, sondern im Sommer - wenn in der Saisonvorbereitung die Grundlagen für eine möglichst erfolgreiche Saison gelegt werden. Bei Borussia Dortmund nahm man sich anderem vor, die Saison nicht wieder mit 25 Punkten Rückstand auf Branchenprimus Bayern München zu beenden. Dieses darf schon jetzt als verfehlt betrachtet werden, 25 Punkte Abstand sind bereits nach 27 Spieltagen erreicht.

Auch um den zweiten guten Vorsatz steht es nicht zum besten: Der BVB wollte dem Tagesgeschäft mehr Aufmerksamkeit widmen werden, es sollten nicht mehr so viele Punkte vor oder nach Champions-League-Partien abgegeben werden. Dies gelang zunächst grandios, vor den ersten vier Auftritten in der Königsklasse gelangen vier Siege - es folgten aber vor den nächsten vier Partien vier Niederlagen, zuletzt gegen den abstiegsbedrohten Hamburger SV (0:3) und die auf höherem Niveau kriselnde Borussia aus Mönchengladbach (1:2).

Erhöhter Gesprächsbedarf?

Herrscht also vor dem Spiel beim VfB Stuttgart, (Samstag, 15.30 Uhr/im Live-Ticker) erhöhter Gesprächsbedarf? Immerhin steht doch bereits am Mittwoch das Champions-League-Viertelfinale bei Real Madrid an, das die Spieler möglicherweise schon im Hinterkopf haben. "Es ist überhaupt nicht unser Thema, das aus den Köpfen zu bringen", widerspricht BVB-Trainer Jürgen Klopp. "Es ist da gar nicht drin."

Real, so sagt es Klopp, sei "ewig weit weg" und auch in der Kabine überhaupt kein Thema. Dass es zuletzt in der Liga vor den Champions-League-Auftritten nicht klappte, habe jeweils unterschiedliche Gründe gehabt. "Wir haben eh insgesamt gefühlt ein paar Spiele zu viel verloren", meint Klopp. "Dass die dann vor Champions-League-Spielen stattgefunden haben, hat damit wirklich nichts zu tun."

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Er führt stattdessen die vielen Verletzungen als Grund an, die einerseits zum Improvisieren zwingen und andererseits eine Rotation und damit Pausen für die stark beanspruchten Spieler kaum möglich machen. Hinzu kämen Formschwankungen, die bei Rückkehrern nach langer Verletzungspause ganz normal seien. "Die Spieler sind auf das konzentriert, was gerade ansteht", beteuert der Coach."Man kann uns relativ viel vorwerfen, aber fehlende Bereitschaft war in den verloren gegangenen Spielen nie der Fall."

Klopp würde das Thema gerne ein für alle Mal zu den Akten legen: mit einem Sieg in Stuttgart. "Dann wäre ein für alle Mal der Beweis erbracht, vor dem größten Champions-League-Spiel der Saison, dass das kein Thema ist."

Immerhin, ein gutes Omen lässt sich aus der Statistik ableiten: Auch das Hinspiel gegen Stuttgart fand vor einem Champions-League-Spiel statt - es endete mit einem 6:1-Sieg.