Dortmund/Stuttgart. Moritz Leitner trifft am Freitagabend mit Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart auf seinen Ex-Klub Borussia Dortmund. Vor seinem Comeback im Signal Iduna Park spricht der 20-Jährige im Interview über seine Rückkehr nach Dortmund, seine neue Heimat Stuttgart und ein mögliches Duell mit Sven Bender.
Seine Transferrechte liegen noch bei Borussia Dortmund. Aber der Klub hat Moritz Leitner für zwei Jahre an den VfB Stuttgart ausgeliehen. Am Freitag kommt der 20-jährige Mittelfeldspieler erstmals als Gast in den Signal Iduna Park (20.30 Uhr/live in unserem Ticker). Und er will gegen den Klub ein Tor erzielen, mit dem er Meister und DFB-Pokalsieger wurde und im Endspiel der Champions League stand.
Herr Leitner, beim Thema Freitagabendspiel und Borussia Dortmund gegen den VfB Stuttgart kommt uns das 4:4 aus dem März 2012 in den Sinn. Ein spektakulär schönes Duell.
Moritz Leitner (lacht): Für die Zuschauer ganz bestimmt. Das war schon lustig. Und geil. Ich saß damals auf der Bank und bin auch fast durchgedreht. Wenn du kurz vor Schluss 4:3 führst, willst du auch gewinnen. Aus meiner neuen Stuttgarter Sicht wäre ich Freitag mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Sie freuen sich auf die Rückkehr nach Dortmund?
Leitner: Auf jeden Fall. Ich sehe viele Bekannte und Freunde wieder. Und das Stadion, nun ja, Atmosphäre, Stimmung und Fans sind schon etwas ganz Besonderes. Da freut man sich als Fußballer drauf. Auch in der gegnerischen Mannschaft.
Im Stuttgarter Stadion geht nicht ganz so die Post ab?
Leitner: Auch in Stuttgart ist der Rasen grün, die Torlinie weiß und der Ball rund. In Dortmund ist schon eine ständige Euphorie, was sicher auch mit den Erfolgen in den letzten Jahren zu tun hat. Der Schwabe ist, glaube ich, etwas bedächtiger.
Wie gefällt Ihnen Ihre neue Wohnstadt?
Leitner: Sehr gut. Stuttgart ist schon mehr wie meine Heimatstadt München als Dortmund.
Sie gehörten zwei Jahre zu den Gastgebern in Dortmund, waren ein Jungprofi mit Potenzial und Perspektive und Ergänzungsspieler. Hat es am Ende nicht oder noch nicht ganz gereicht?
Leitner: Was soll ich dazu sagen? Jeder darf ja seine Meinung haben. Ich möchte auf dem Platz beweisen, was ich kann. Freitag ist dazu eine sehr gute Gelegenheit. (lacht) Es wird auch mal Zeit für mein erstes Tor für den VfB. Da hätte ich gar keine Probleme mit.
Ein Blick in die Statistik zeigt, dass Ihre Stuttgarter seit Ende August in der Bundesliga ungeschlagen sind. Das ist noch nicht mal dem BVB gelungen. Wird Ihr Klub in der öffentlichen Wahrnehmung unterschätzt?
Leitner: Es sind sieben Spiele, davon drei Siege und vier Unentschieden. Das ist nicht so schlecht. Aber wir hätten auch noch mehr punkten können. Dann würden wir weiter oben stehen. Wir sind aber auf einem guten Weg.
Die Serie begann mit dem Trainer-Wechsel von Bruno Labbadia zu Thomas Schneider. Was hat sich seitdem geändert?
Leitner: Thomas Schneider gehört zu dieser neuen Generation junger Trainer. Er hat für uns eine Spielweise im Kopf, die auch bei den Zuschauern gut ankommt: Schnelles Umschalten, intensives Pressing, schnelles Gegenpressing.
Klingt alles nach Ihrem Ex-Trainer Jürgen Klopp und dem BVB.
Leitner: Ich glaube, in Dortmund wurde das erfunden. Und da ich es dort zwei Jahre gelernt habe, kommt es mir jetzt auch wieder sehr entgegen.
Sie waren am Knie verletzt und saßen vergangenen Freitag erstmals wieder auf der Bank. Jetzt rechnen Sie mit einem Einsatz in der Startelf?
Leitner: Vor der Verletzung stand ich in fünf Bundesliga-Spielen fünf Mal beim Anpfiff auf dem Platz. Und jetzt bin ich wieder topfit. Aber ob ich spielen werde, entscheidet der Trainer.
Sie werden es mit Sven „Manni“ Bender zu tun bekommen. Der ist nicht nur, wie Sie, Ex-Löwe von 1860 München, sondern in seinem spielerischen Vorgehen ein ziemlich robuster Zeitgenosse. Kommt eine Lage Extra-Tape auf die Knöchel?
Leitner (lacht): Der Manni ist ein wahnsinnig guter Sechser, da gibt es kaum Bessere auf der Welt. Aber ich bin ja auch nicht der langsamste und würde ihm das Leben schon schwer machen.