Klopps riskante Rochaden bringen BVB nur einen Punkt
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Nürnberg. . Der Trainer von Borussia Dortmund schont seine besten Kräfte bei der Bundesliga-Partie in Nürnberg - und erntet mit einem 1:1 eine gefühlte Niederlage. “Es war für die Partie in Nürnberg die richtige Entscheidung, zu rotieren“, sagt Jürgen Klopp, der sich am Ende doch noch entschuldigen muss.
Jürgen Klopp musste sich schon wieder entschuldigen. Anders als in Neapel allerdings bei einem deutlich kleineren Personenkreis und in deutlich entspannterer Atmosphäre. Der Trainer von Borussia Dortmund war seinem früheren Spieler Daniel Ginczek nach dem 1:1-Unentschieden in Nürnberg begegnet und hatte ihm eine leichte Ohrfeige verpasst in der irrigen Annahme, Ginczek habe das Tor gemacht, welches dem BVB die Einfuhr aller an diesem Tag möglichen Bundesliga-Punkte verwehrte.
Weil Ginczek seinem alten Trainer aber glaubhaft versichern konnte, keinen größeren Beitrag zu diesem Ausgleichstreffer des 1. FC Nürnberg geleistet zu haben, gingen beide sehr freundschaftlich wieder auseinander.
Punktverluste im Umfeld der europäischen Festtage
Tatsächlich hatte Per Nilsson dieses Tor in der 50. Minute erzielt und damit Klopp eines sehr gelungenen Tages beraubt. Es wäre ein Tag gewesen, an dem das schwarz-gelbe Fußball-Ensemble zur Schonung der Kräfte auf ein paar seiner besten Akteure verzichtete und die neapolitanische Niederlage aus der Champions League mit einem Sieg in der Fußball-Bundesliga vergessen gemacht hätte. Hätte.
In der Realität muss sich der BVB nun aber fragen lassen, ob er auch in dieser Saison wieder der Angewohnheit anheim fällt, im Umfeld der europäischen Festtage seine Punkte in der Liga liegen zu lassen. Und Klopp muss sich fragen lassen, warum seine Aufstellung für diese Partie so vehement mutig ausgefallen war.
Zentrale Achse auf der Bank
Innenverteidiger Mats Hummels fehlte verletzt, die zentrale Achse mit dem Mittelfeldstrategen Nuri Sahin, dem Spielgestalter Henrikh Mkhitaryan und dem Torjäger Robert Lewandowski beließ Klopp allerdings aus freien Stücken auf der Bank und beorderte unter anderem die Nachwuchsleute Erik Durm und Marvin Ducksch in die erste Elf. Zwei dem größeren Publikum weitgehend unbekannte Spieler, die in der sommerlichen Vorbereitung überzeugten.
„Wir haben die kürzeste Woche, die man haben kann“, begründete Klopp seine riskanten Rochaden im Hinblick auf die vergangenen Partien am Mittwoch und Samstag sowie die kommende im DFB-Pokal beim Zweitligisten 1860 München am Dienstag: „Es war für das Spiel in Nürnberg die richtige Entscheidung, zu rotieren. Und wenn wir gewonnen hätten, hätten alle unseren Mut bejubelt.“ Hätten. Unter dem Strich aber blieb nur ein Punkt. Zu wenig für die eigenen Ansprüche, schließlich „fühlen sich“, so Klopp, „Unentschieden bei uns seit geraumer Zeit an wie Niederlagen“.
Hummels wird wohl für das Pokalspiel fit
Zudem musste der BVB gesundheitlich neue Rückschläge einstecken. Marcel Schmelzer (Oberschenkelverhärtung), der in der ersten Halbzeit die Führung mit einem sehenswerten Freistoß erzielt hatte, und Marco Reus (Pferdekuss) blieben in der Pause verletzt in der Kabine.
Erster Punktverlust für BVB
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Auch am Sonntag war fraglich, ob beide im Pokal spielen können. Besser sieht es beim am Rücken verletzten Mats Hummels aus. „Die Dinge“, bemerkt Klopp im Hinblick auf die Dreitages-Taktung der Spiele derzeit, „entwickeln sich manchmal über Nacht. Wir hätten auch ein paar weniger frische Jungs durchjagen und zusehen können, wie uns Nürnberg überrennt.“
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