Nürnberg. Borussia Dortmund hat am Samstag die ersten Punkte der Saison liegen gelassen. Der BVB startete in Nürnberg nicht in Top-Besetzung - und das sollte sich rächen. Mit Lewandowski kam eine knappe halbe Stunde vor Schluss neuer Schwung - doch zu spät.
Noten von 2,5 bis 4: Diskutieren Sie mit uns über die Leistungen der BVB-Spieler im Spiel beim 1. FC Nürnberg.
Alle BVB-Spieler in der Einzelkritik
Roman Weidenfeller: Ein ärgerliches Spiel für einen Torhüter: Der erste Schuss auf sein Tor war direkt drin – allerdings auch vollkommen unhaltbar (50.). Hatte Glück, das Frantz’ Kopfball an der Latte landete (20.). Bekam ansonsten kaum etwas zu tun, sicher bei Flanken und Fernschüssen.
Note: 3
Erik Durm: Sehr solider Auftritt des 21-Jährigen, hatte seine rechte Seite defensiv im Griff. Offensiv aber kam wenig – abgesehen von seinem tollen Steilpass auf Marco Reus (7.). Wechselte nach Schmelzers Auswechslung auf die linke Seite, hatte auch diese meist im Griff.
Note: 3
Sokratis: Sorgte nach zehn Minuten mit einem katastrophalen Fehlpass für Herzrasen bei allen BVB-Fans, doch Hasebe nahm seine Einladung nicht an und schoss drüber. Es war seine Kopfballabwehr, die vor dem Gegentor über den Umweg Subotic bei Nürnbergs Nilsson landete. Rettete in höchster Not gegen den durchgestartetetn Ginczek. Eine ordentliche Leistung des Innenverteidigers.
Note: 3,5
Neven Subotic: Sorgte gemeinsam mit Sokratis dafür, dass Roman Weidenfeller nur wenig zu halten bekam – hatte aber einmal das Nachsehen gegen Mike Frantz, als der vom Elfmeterpunkt gegen die Latte köpfte (20.). Unglücklich vor dem Gegentor, konnte aber auch wenig ausrichten. Sein leichtsinniger Ballverlust hätte Ginczek eine Großchance eröffnet, wenn Sokratis nicht aufgepasst hätte.
Note: 3,5
Marcel Schmelzer (bis 45.): Sein wunderschönes Freistoßtor war der Dosenöffner für den BVB (37.). Sorgte außerdem noch mit einer feinen Flanke auf Aubameyang für Torgefahr (25.). In der Halbzeitpause mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt.
Note: 2,5
Sven Bender: Gab den Abräumer vor der Abwehr – und das in gewohnter Art und Weise. Lief dorthin, wo er gebraucht wurde, fing Bälle ab, gewann Zweikämpfe – und überließ die Offensivaktionen den anderen. Ausnahme: Sein Kopfball nach einer Ecke, der aber weit neben dem Tor landete.
Note: 3
Kevin Großkreutz: Die Dortmunder Allzweckwaffe lief gegen Nürnberg im halblinken Mittelfeld auf – eine Position, die er aus einigen Spielen der Vorsaison kennt. Sehr agil und beweglich, überall auf dem Platz zu finden, ohne allerdings offensive Glanzlichter zu setzen. In der Defensivarbeit und im Pressing gewohnt vorbildlich. In der zweiten Halbzeit wieder als Rechtsverteidiger im Einsatz. Dürfte nun jeden Grashalm im Grundig-Stadion kennen.
Note: 2,5
Jakub Blaszczykowski (65.): Komplettierte auf Halbrechts das Dreiermittelfeld des BVB – für ihn ebenfalls keine gänzlich neue Position. Wie auch Großkreutz positionierte er sich allerdings im Aufbauspiel des öfteren zu weit vorne, wodurch im Mittelfeld Anspielstationen fehlten und die Dortmunder nach Ballverlusten nicht schnell genug Zugriff bekamen. In der zweiten Halbzeit positionierte er sich besser, feine Vorarbeit für Ducksch in der 56. Minute. Ansonsten aber eines der schwächeren Spiele des Polen.
Note: 4
Marco Reus (bis 45.): Ein durchwachsener Auftritt des Linksaußen: Wurde oft mit langen Bällen gesucht, konnte aber – auch mangels Unterstützung – wenig draus machen. Einmal allerdings wurde es richtig gefährlich, als er nach Durm-Pass Schäfer schon umkurvt hatte, sein Schuss aus spitzem Winkel aber geblockt wurde (7.). Musste zur Halbzeit verletzt raus.
Note: 4
Pierre-Emerick Aubameyang: Seine stärkste Waffe ist seine Schnelligkeit – und die konnte er gegen geschickt verteidigende Nürnberger nur selten zum Einsatz. Etwas nachlässig in der Defensivarbeit. Hatte in Halbzeit zwei etwas mehr Platz, wusste mit diesem aber nur wenig anzufangen, seine Abspiele und Abschlüsse blieben zu unpräzise.
Note: 4
Marvin Ducksch: Belam es stets mit mehreren Nürnberger Abwehrspielern zu tun, bei denen er gut aufgehoben war. Die erste wirklich gefährliche Situation hatte er nach 56 Minuten, als Blaszczykowski in passgenau freispielte – doch sein Schuss aus kurzer Distanz blieb am Torwart hängen.
Erster Punktverlust für BVB
Note: 4
Jonas Hofmann (ab 46.): Kam für Reus. Lief viel, bot sich oft an – aber auch bei ihm fehlte der Ertrag. Tolles Solo in der 77. Minute, als er die halbe Nürnberger Mannschaft stehen ließ – doch auch das brachte am Ende nichts ein.
Note: 3
Nuri Sahin (ab 46.): Kam für Schmelzer und nahm die zentrale Position vor der Viererkette ein, Bender ging dafür zunächst auf Halblinks. Bemühte sich um etwas mehr Spielkontrolle, bekam das hektische Geschehen aber auch nur selten in den Griff.
Note: 4
Robert Lewandowski (ab 65.): Kam für Blaszczykowski und ging gleich ins Sturmzentrum. Hatte in der 77. Minute die Riesenchance zum 2:1, doch Schäfer hielt seinen Schuss aus kurzer Distanz. Mit ihm liefen die BVB-Kombinationen deutlich flüssiger.
Note: 2,5