Nürnberg. Mit einem Punkt kehrte Borussia Dortmund von der Bundesliga-Partie beim 1. FC Nürnberg zurück, ein 1:1 stand am Ende des Spiels. Und wieder einmal hatte der BVB ein Tor nach einer Standard-Situation kassiert - wie schon einige Male in der laufenden Saison.

Es war wie so oft in letzter Zeit: Nachdem sie gegen den 1. FC Nürnberg 1:1 gespielt hatten, standen die Profis von Borussia Dortmund den Journalisten gegenüber und mussten erklären, was sie nicht wirklich erklären konnten: Wieder hatten sie ein Tor durch eine Standardsituation kassiert, zum fünften Mal in den vergangenen sechs Spielen. Nach einem Freistoß des Nürnberger Linksverteidigers Marvin Plattenhardt sprang der Ball wie eine Flipperkugel von BVB-Innenverteidiger Sokratis über dessen Kollegen Neven Subotic zu Per Nilsson - und der vollendete aus kurzer Distanz.

"Man weiß ja, dass Nürnberg seine großen Stärken bei Standardsituationen hat", sagte BVB-Linksverteidiger Marcel-Schmelzer nach dem Spiel. "Aber wenn zwei Spieler im Abseits stehen, braucht man das nicht zu verteidigen, weil dafür sind Schiedsrichter da, die das sehen und abpfeifen müssen."

"Das sind zwei verlorene Punkte"

Die übrigen Spieler waren deutlich selbstkritischer: "Das darf natürlich nicht passieren", meinte etwa der eingewechselte Jonas Hofmann. "Trainieren kann man das natürlich immer, aber am Ende zählt es dann auf dem Platz. Da zählen die kurzfristigen Entscheidungen, und das hat leider nicht gepasst heute." Und am deutlichsten wurde Marco Reus, der schon nach dem 6:2 gegen den Hamburger SV als scharfer Kritiker der Unkonzentriertheiten in der BVB-Abwehr aufgefallen war: "Das war sogar abseits, aber das darf uns trotzdem nicht passieren", schimpfte er. "Wir haben in den letzten Spielen genug Gegentore durch Standards bekommen. Wir sprechen das immer wieder an und bekommen es dann trotzdem wieder, das sind einfach zwei verlorene Punkte."

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Schon in der vergangenen Saison waren die Gegentore nach Eckbällen und Freistößen ein großes Problem der Dortmudner, dass man in der Sommerpause offensichtlich nicht in den Griff bekommen hat. Und viel Zeit zum Training bleibt nicht: Schon am Dienstag geht es nach München, wo in der zweiten DFB-Pokal-Runde 1860 München der Gastgeber des BVB ist (19 Uhr/live bei uns im Ticker). Die gewannen ihr jüngstes Zweitliga-Spiel gegen Erzgebirge Aue mit 3:1 - und trafen unter anderem nach einem Eckball.

Klopp hofft auf Pokal-Rückkehr von Hummels, Schmelzer und Reus 

Borussia Dortmund sorgt sich vor dem DFB-Pokalspiel am Dienstag bei 1860 München (19.00 Uhr) um das angeschlagene Nationalspielertrio Mats Hummels, Marco Reus und Marcel Schmelzer. Wie BVB-Trainer Jürgen Klopp am Sonntag mitteilte, stehen hinter dem Einsatz der Fußballprofis des Bundesliga-Spitzenreiters Fragezeichen. Reus und Schmelzer hatten sich ihre Blessuren beim 1:1 im Punktspiel beim 1. FC Nürnberg zugezogen, Hummels musste in der Champions-League-Partie beim SSC Neapel (1:2) vorzeitig vom Platz.

"Das wird eine unangenehme Aufgabe", sagte Klopp zum Zweitrunden-Pokalspiel beim Zweitligisten in München. "1860 hat eine gute Mannschaft und will aus der zweiten Liga raus. Allerdings nehmen wir die Favoritenrolle an", meinte der Coach. (mit dpa)