Nürnberg. Es bleibt dabei: Borussia Dortmund lässt nach Champions-League-Spielen auch in dieser Saison die Punkte liegen. Der BVB kam beim 1. FC Nürnberg am Samstagnachmittag nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Ein Punkt, den sich Nürnberg verdiente.

Borussia Dortmund hat in der Bundesliga die ersten Punkte gelassen. Der personelle durcheinander gewürfelte Vize-Meister kam am sechsten Spieltag beim 1. FC Nürnberg nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Ein Ergebnis, mit dem an Ende beide Seiten leben konnten.

Dortmunds Trainer Jürgen Klopp hatte mit seiner Aufstellung gleich für mehrere Überraschungen gesorgt. Neben der zu erwartenden Aufbietung von Sokratis für den angeschlagenen Mats Hummels verzichtete der Trainer auf die unter der Woche europäisch beanspruchten Leistungsträger Robert Lewandowski, Henrik Mkhitaryan und Nuri Sahin und schickte an deren Stelle ein paar junge Burschen ins Rennen: Marvin Ducksch rückte in die Sturmspitze, Erik Durm verteidigte auf der rechten Abwehrseite, Kevin Großkreutz bildete mit Jakub Blaszczykowski und Sven Bender die Dreierkette im zentralen Mittelfeld. Mit anderen Worten: Klopp hatte die große Rotationsmaschine angeworfen. „Das ist Pflicht in dieser Zeit“, sagt Klopp bei Sky zur Schonung der Kräfte in den beanspruchenden Wochen des Herbstes.

Dortmund tat sich gegen Nürnberg über weite Strecken sehr schwer

Und sein Plan schien zur Halbzeit aufzugehen. Mit einer 1:0-Führung ging der BVB in die Halbzeitpause, weil sich in Nürnberg seltene Dinge zutrugen. Marcel Schmelzer, bisher mit nur einem Tor in die Chroniken der Bundesliga eingegangen, zirkelte einen Freistoß aus 20 Metern in das Nürnberger Tor. Führung nach 37 Minuten.

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Bis dahin hatte sich Schwarz-Gelb durchaus schwer getan. Vor allem deshalb, weil Nürnberg auf größere Ballbesitzzeiten verzichtete und die Borussia zwar häufig den Ball, selten aber gute Ideen damit hatte. Ohne die sonst als Spiellenker in Frage kommenden Ilkay Gündogan, Sahin, Mkhitaryan und Hummels fehlte es zunächst an spielerischer Struktur. Dennoch hatte er die erste Gelegenheit des Spiels, als Durm Reus sehenswert frei spielte, dieser aber am herausstürmenden Torwart Rapahel Schäfer scheiterte (7. Minute). Zwei weitere aussichtsreiche Chancen vergab Pierre-Emerick Aubameyang, einmal volley, einmal etwas überhastet (25./26.).

Doch zu diesem Zeitpunkt hätte auch Nürnberg schon führen können. Nach einem Missverständnis zwischen Neven Subotic und Jakub Blaszczykowski versuchte es Makoto Hasebe vergeblich mit einem Heber (10.). Die beste Chance der ersten Hälfte resultierte allerdings aus dem Kopfball von Mike Frantz, dessen Versuch gegen die Latte klatschte (20.).

BVB war in einer temporeichen Partie der Führung näher

In der Halbzeitpause musste Klopp seine Mannschaft erneut großflächig umbauen: Marco Reus und Marcel Schmelzer blieben angeschlagen in der Kabine, Jonas Hofmann und Nuri Sahin nahmen die Partie dafür auf. Zunächst mit überschaubarem Erfolg. Denn Nürnberg glich nur fünf Minuten nach der Pause aus – und wieder war es eine Standardsituation, die beim BVB zum Gegentor führt. Marvin Plattenhardts Freistoß landete auf Umwegen bei Per Nilsson, der aus kurzer Distanz den Ball in die Maschen drosch. 1:1 nach 50 Minuten.

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Von Christian Kleber und Katrin Scheib

Von diesem Moment an entwickelte sich eine temporeiche Partie, in der die Gäste der erneuten Führung deutlich näher waren. Blaszczykowski verzog aus 18 Metern knapp (55.) und den Schuss von Marvin Ducksch parierte Schäfer mit viel Geschick und ein wenig Glück (56.). Dortmund versuchte sich weiter am Siegtreffer, doch die zündenden Ideen fehlten gegen gut organisierte Nürnberger, die sich wenige Fehler erlaubten. Einer von Hiroshi Kiyotake führte zu einer Dortmunder Doppelchance durch Jonas Hofmann und den mittlerweile eingewechselten Robert Lewandowski, die erneut Schäfer zunichte machte (76.).

Der BVB blieb auch in der Schlussviertelstunde die aktivere Mannschaft, doch konkret Gefährliches produzierten die Westfalen nicht mehr. Nürnberg setzte auf Konter. Und wie: Sekunden vor dem Ende stand Alexander Esswein nach einer Unaufmerksamkeit in der Dortmunder Deckung völlig frei vor dem Tor, doch setzte den Ball über das Tor. Auf der Gegenseite hatte Sokratis noch eine Kopfballgelegenheit – doch Schäfer war zur Stelle. Mal wieder.