Mönchengladbach. Eintracht Braunschweig muss weiter auf den ersten Sieg in dieser Bundesliga-Saison warten. Beim Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach holte sich die Elf von Torsten Lieberknecht eine 1:4-Niederlage ab. Raffael erzielte einen Doppelpack.
Ein Unterschied wie Tag und Nacht: Während die Fohlen-Elf in dieser Saison auswärts noch hinkt, galoppiert sie vor eigenem Publikum. Zum Auftakt des sechsten Spieltages der Fußball-Bundesliga feierte Borussia Mönchengladbach mit dem 4:1 (2:0)-Erfolg gegen Aufsteiger Eintracht Braunschweig den dritten Heimsieg.
Die Tore für die Mannschaft von Trainer Lucien Favre erzielten Raffael (31./76.) Oscar Wendt (22. Minute) und Max Kruse (72./Foulelfmeter). Den zwischenzeitlichen Braunschweiger Anschlusstreffer markierte Mirko Boland (58.). Gladbach verbesserte sein Konto auf neun Punkte, kletterte in der Tabelle – zumindest vorübergehend – von Rang elf auf vier.
Wendt in Gladbachs Startelf
Erstmals in dieser Saison hatte Trainer Favre seine Startelf verändern müssen. Oscar Wendt ersetzte Kapitän Filip Daems, der wegen Hüftbeschwerden fehlte, als Linksverteidiger. Das Sturmduo der Borussia bildeten erneut Max Kruse und Raffael. Luuk De Jong, der mit zwölf Millionen Euro teuerste Neuzugang der Vereinsgeschichte, musste sich weiter mit seiner Rolle als Edelreservist abfinden.
Gladbach bestimmte das Spielgeschehen früh, griff über die Flügel an, erspielte sich Großchancen. Die sechste Minute: Christoph Kramer läuft an der Torauslinie entlang, passt zurück auf Raffael, dessen Schuss Keeper Marjan Petkovic aber auf der Linie blockt . Nur zwei Minuten später: Juan Arango flankt von links in den Strafraum, Petkovic kann den Ball nicht festhalten, Raffael schießt allerdings übers Tor.
Besser machte es dann Wendt in Minute 22. Nach Zuspiel von Arango zog der Schwede in den Sechzehner, nahm Maß und traf mit einem flachen Rechtsschuss ins lange Eck – 1:0 für Gladbach.
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Raffael legt für Borussia nach
Braunschweig konnte nur sporadisch für Entlastung sorgen. Gladbach indes spielte weiter variabel und schnell nach vorne. Die Belohnung: Das 2:0 durch Raffael, der eine Flanke von Max Kruse per Kopf im Netz versenkte (30.). Eine verdiente Führung der Borussen, die in der ersten Hälfte 70 Prozent Ballbesitz verzeichneten. Diagonales Spiel, immer wieder Pässe in die Schnittstellen – Gladbach agierte so, wie es sich Favre von seiner Elf wünscht.
„Wir haben viel Ballbesitz, wollen aber manchmal zu viel“, hatte Favre noch vor der Partie moniert. Gegen den Tabellenletzten aus Braunschweig, der in der Vorwoche gegen Nürnberg (1:1) den ersten Saisonpunkt verbucht hatte, schlug die Borussia aber aus ihren Vorteilen Kapital.
Erstmals ernsthaft geprüft wurde Gladbachs Torwart Marc-André ter Stegen in der 52. Minute, als einen Schuss von Karim Bellarabi aus 14 Metern zur Ecke klärte. Es war die Phase der Partie, in der die Borussen zu passiv spielten und die Braunschweiger kombinieren ließen. Die Konsequenz: Das 1:2 durch Mirko Boland, der ter Stegen aus elf Metern keine Chance ließ.
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Ein Weckruf für die Favre-Elf, die anschließend wieder das Kommando übernahm. Als Arango von Marco Caligiuri im Strafraum zu Fall gebracht wurde, zeigte Schiedsrichter Peter Gagelmann auf den Elfmeterpunkt. Kruse lief an und verwandelte – 3:1. Nur vier Minuten später sorgte Raffael dann für die Entscheidung im Borussia-Park. Als Petkovic einen abgefälschten Schuss von Kruse abklatschten ließ, staubte der Brasilianer ab – und schnürte seinen Doppelpack.
GladbachInklusive der Heimspiele gegen Hannover (3:0) und Werder Bremen (4:1) hat Gladbach zuhause bereits elf Tore erzielt. Nächstes Ziel der Fohlen-Elf dürfte der Versuch in Augsburg sein, mal wieder zwei Spiele in Folge zu gewinnen. Das gelang der Borussia zuletzt vor anderthalb Jahren. "Es muss unser Anspruch sein, am nächsten Wochenende mit Punkten nach Hause zu kommen", sagte Max Kruse.