Dortmund. Erstmals nach dem Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern (1:2) treffen die beiden Vereine am Samstag im Supercup aufeinander. Eine Revanche sei dies nicht, beteuern alle Seiten – und doch habe die Begegnung einen hohen Stellenwert. Die Stimmen.
Michael Zorc würde gerne gewinnen, Matthias Sammer ebenso und Mats Hummels freut sich darauf, Dortmunds „Standort bestmöglich zu testen“. Wir haben die Stimmen zum Supercup zwischen Borussia Dortmund und Bayern München gesammelt.
Michael Zorc (Sportdirektor von Borussia Dortmund): Wir wollen möglichst gewinnen, das ist doch ganz klar bei so einem Spiel. Wir stehen zum dritten Mal in Folge im Finale und nachdem wir zweimal auswärts antreten mussten, sind wir froh, dass wir dieses Mal zu Hause spielen. Die beiden besten deutschen Mannschaften der letzten Jahre treffen aufeinander, wir haben 79.000 Karten verkauft, das Wetter wird mitspielen, deswegen freue mich auf ein tolles Spiel. Es geht um den ersten Titel.
Matthias Sammer (Sportvorstand von Bayern München): Der Supercup ist in Verbindung mit einem Titel zu sehen. Wir haben vom ersten Tag des Trainings sehr konzentriert und zielstrebig gearbeitet, eine Grundlage gelegt und sind auf einem guten Weg. Am Samstag steht ein Finale an, das wird schwer zu spielen. Wir wollen gewinnen, um gut in die Saison zu starten, aber das wollen die Dortmunder auch. Ich freue mich auf ein tolles Spiel, das wird wieder Werbung für den deutschen Fußball. Ich hoffe, wir können das, was wir begonnen haben, zeigen.
Mats Hummels: Es ist genau das richtige, so in die Saison zu gehen. Wir freuen uns, weil wir unseren Standort bestmöglich testen, Bayern ist ja nicht so schlecht drauf. Das Spiel kann eigentlich nur gut werden, wir wollen unseren Teil dazu beitragen und hoffen, dass wir gewinnen.
Sammer über die Motivation: Theoretisch haben wir in diesem Jahr eine andere Ausgangsposition, aber die Motivation ist kein bisschen geringer. Wenn wir uns Spitzenmannschaft nennen wollen, dürfen wir nicht aus dem Erfolg oder Misserfolg des letzten Jahres Motivation ziehen. Es kann kein anderes Auftreten geben als im letzten Jahr.
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Zorc über die Ausgangslage: Wir haben ja am letzten Wochenende die Bayern live erleben können, das war schon sehr beeindruckend. Man hat vielleicht gesehen, dass wir etwas später in die Vorbereitung eingestiegen sind, ganz bewusst, das machen wir in jedem Sommer so. Jetzt geht es langsam in Richtung Pflichtspielstart, allerdings haben wir ein paar personelle Sorgen: Mkhitaryan fehlt, Blaszczykowsky und Aubameyang konnten diese Woche noch nicht mit der Mannschaft trainieren, weil sie Magen-Darm-Probleme haben.
Zorc über die Sticheleien in der vergangenen Saison: Es gab sicherlich die eine oder andere Irritation, die ist aber schon zum Teil öffentlich, zum Teil intern angesprochen. Von unserer Seite ist alles abgehakt und besprochen. Wir tun gut daran, über uns selbst zu sprechen und weniger über Bayern oder Schalke.
Sammer zum gleichen Thema: Ich kann das nur bestätigen, am Ende ist das aber eine Frage der Rivalität. Der BVB war zweimal Meister, dazu Pokalsieger, da hat mal die eine und dann die andere Seite etwas mehr geredet. Aber dieser verbale Schlagabtausch ist auch ein Zeichen des großen Respekts, beide Vereine tun dem Fußball sehr, sehr gut.