Gladbach. In Gladbach beim Telekom-Cup starten vier Bundesligisten in die heiße Phase der Vorbereitung. Teilnehmer sind neben Borussia Mönchengladbach und dem Hamburger SV auch die Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund und Bayern München. Doch die wollten sich im Turnier erst mal aus dem Weg gehen.

Die Fans hoffen auf einen Hauch von Wembley, nur die Hauptdarsteller von Borussia Dortmund und Bayern München wären darüber wenig amused. Denn 57 Tage nach dem Champions-League-Finale winkt das bereits vierte Duell der Bundesliga-Erzrivalen in diesem Jahr beim Telekom-Cup am Samstag und Sonntag in Mönchengladbach - und das nächste am folgenden Samstag (27. Juli) um den Supercup steht bereits fest.

Beim Bundesliga-Testlauf am Wochenende muss der BVB jedoch zunächst am Samstag (16.45 Uhr) sein Halbfinale gegen Gastgeber Gladbach gewinnen und Triple-Gewinner Bayern den Hamburger SV (18.30 Uhr) besiegen, damit am Sonntag (18.30 Uhr/alle Sat.1) der Meister auf den "Vize" trifft.

Ursprünglich war die Begegnung der beiden Branchenführer bereits für das Halbfinale vorgesehen, doch entsprachen die Organisatoren offenbar dem Wunsch der Klubs auf eine Änderung des Spielplans.

BVB und Bayern wollen viel experimentieren

" So reizvoll es sein mag, dieses Duell gegen die Bayern braucht man nicht 180-mal im Jahr", wurde BVB-Sportdirektor Michael Zorc im kicker zitiert. Außerdem spiele man ja eine Woche später im Supercup schon wieder in Dortmund gegeneinander.

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Aber wenn es in Mönchengladbach zum Finale gegen die Bayern käme? "Dann ist es eben so. Wäre es schon im Halbfinale zu dieser Paarung gekommen, hätten wir vorher wieder die ganze Woche einen Medienhype erlebt", ergänzte Zorc. So sei es wesentlich entspannter.

Zwei Tage nach der Rückkehr aus dem Trainingslager aus dem schweizerischen Bad Ragaz sieht Dortmunds Trainer Jürgen Klopp das Turnier drei Wochen vor dem Bundesliga-Start als "ersten ernstzunehmenden Test". Keine Frage, dass er, wie auch sein Münchner Kollege Pep Guardiola, die Spiele zum Experimentieren nutzen wird.

Mkhitaryan und Götze fehlen verletzt, Thiago-Debüt fraglich

Die Dortmunder müssen allerdings auf ihren hochgelobten Rekordtransfer Henrikh Mkhitaryan (Ablöse 27,5 Millionen Euro) verzichten. Der Armenier zog sich im letzten Testspiel beim FC Luzern (4:1) am vergangenen Dienstag eine Verletzung am Sprunggelenk zu. Selbst sein Einsatz beim Bundesligastart ist fraglich.

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Nicht sicher ist auch, ob die Bayern ihren am Dienstag stolz präsentierten Neuzugang Thiago (25 Mio. Ablöse) vom FC Barcelona debütieren lassen. Guardiola hielt sich bisher sehr bedeckt. Der Ex-Dortmunder Mario Götze steht wegen seiner Muskelverletzung im Oberschenkel ohnehin noch nicht zur Verfügung.

Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Spiele im Borussia-Park, die jeweils über zwei mal 30 Minuten ausgetragen werden, Aufschlüsse über die Startformationen beim Bundesliga-Auftakt zulassen. "Wir werden mit zwei verschiedenen Teams je 60 Minuten spielen und nur wenig wechseln", kündigte Gladbachs Coach Lucien Favre an. Im Fokus werden sicherlich die Neuzugänge Raffael und Max Kruse stehen.

Fan-Interesse am Telekom-Cup ist bereits groß

Offenbar ein wenig zu früh kommt die Standortbestimmung vermutlich für den HSV, der im zweiten Spiel des Turniers am Samstag auf die Bayern trifft. Die Umstrukturierung des Kaders für die neue Saison ist noch nicht abgeschlossen, weil die Verkäufe einiger der aussortierten Akteure auf sich warten lassen - und auch damit die Einnahmen für weitere Ergänzungen.

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Trainer Thorsten Fink zeigte sich dennoch mit den bisherigen Vorstellungen seines Teams in der Vorbereitung zufrieden und hofft beim Turnier auf Bestätigung.

Test hin, Test her: Der Appetit der Fans auf Fußball ist bereits groß. 85.000 Karten, allein 44.000 für den ersten Turniertag am Samstag, wurden im Vorverkauf abgesetzt. Und das Interesse für den Sonntag könnte steigen, sollte es doch zum "Traum-Finale" BVB gegen Bayern kommen. (sid)